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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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zu verteidigen.«
    »Warum denn das nicht?«
    »Die Acht Winde wehen, wohin sie wollen«, erklärte der Zor. »Diese Neuigkeit scheint Sie zu überraschen. Ich weiß nicht, warum das so ist, aber da Neugier eine von esLi geliebte Eigenschaft ist, werde ich Sie fragen: Wussten Sie nichts davon, se Captain?«
    »Nein.«
    »Ah.« Wieder schaute der Zor ihn an. »Die Negri Sembilan ist eine ganze Zeit durch die Ebene der Schmach gereist, nicht wahr?«
    Er sagte es so selbstverständlich, als müsste jeder die Bedeutung seiner Worte kennen. Owen wusste nicht, was mit dieser Formulierung gemeint war, doch es schien offensichtlich, welcher Gedanke sich dahinter verbarg.
    »Wir waren eine Weile von allem abgeschnitten gewesen.«
    »Suchen Sie ebenfalls nach der Gefahrvollen Stiege?«
    »›Ebenfalls‹?«
    »Das Hohe Nest hat einen Kämpfer gewählt, der nach der Gefahrvollen Stiege suchen und sie bezwingen soll. Suchen Sie auch nach der Stiege?«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    »Wollen Sie das gyaryu zurückholen?«
    »Was ist ein gyaryu?«
    »Die Reichskralle.«
    »Das Schwert? Das der alte Mann mit sich führte?«
    »Ja.«
    Owen sah über die Brücke zu Dana Olivo, der an der Maschinenstation stand und die Arme vor der Brust verschränkt hatte. Er zuckte mit den Schultern, als er Owens Blick bemerkte.
    »Nein, danach suchen wir nicht. Wer ist dieser ›Kämpfer‹?«
    »Eine naZora’e-Kriegerin. Sie war hier, aber nun ist sie nahe der Gefahrvollen Stiege, oder sie bezwingt sie vielleicht sogar schon.«
    »Eine Frau?«
    »Sie wurde von ihrem Hyos begleitet.«
    Owen schaute verdutzt drein. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, was ein »Hyos« war.
    »se Ch’k’te HeYen«, fügte der Zor an. »Den Namen der naZora’e auszusprechen, entzieht sich den Fähigkeiten dieses Nestlings.«
    Kaum hatte Owen Ch’k’tes Namen gehört, war er bereits zu einer Schlussfolgerung gelangt. »Laperriere. Sie reden von Commodore Laperriere.«
    K’ke’en erwiderte nichts, deutete aber ein leichtes Kopfnicken an.
    »Das klingt für mich aber nicht nach dem Commodore«, meinte Owen.
    »›Dass der Klang fremd ist, ist die Schuld des Ohrs, nicht der Stimme.‹ Viel ist geschehen, seit Sie durch den ewigen Krieg gereist sind. Was fest war, ist nun verändert.«
    »Das klingt schon so rätselhaft, dass es völlig bedeutungslos sein kann. Wenn Sie mir etwas sagen wollen, dann sagen Sie es mir.« Owen ärgerte sich in Wahrheit mehr über seine eigene Ungeduld als über etwas anderes.
    K’ke’en schwieg sekundenlang, dann richtete er seine Flügel aus, so gut er konnte. »Die Sprache, mit der Informationen vermittelt werden, wird entsprechend dem Thema ausgewählt. In Bezug auf Legenden ist es am leichtesten, die Zusammenhänge der Legende zu benutzen, um eine Erklärung zu liefern. Das ist nichts weiter als das Gesetz des gleichartigen Zusammentreffens. Die Legende ist der Grund, weshalb Ihr Commodore hier war. Und sie ist der Grund, weshalb Sie hier sind.«
    »Ich verstehe das noch immer nicht.«
    K’ke’en zuckte mit den Schultern. »Vielleicht ist es nicht die Absicht, dass Sie es verstehen. Aber Ihr Commodore hat es verstanden. Sie hat den Flug von Qu’u gewählt, um nach dem Schwert zu suchen, das von den esGa’uYal geraubt wurde. Ihr Pfad führte sie hierher nach Cle’eru, wo sie den Rat meines Meisters einholte. Dann verließ sie das Cle’eru-System, um weiterzusuchen. Ich nahm an, dass sie an Bord ihres ursprünglichen Schiffs geblieben war, doch ich erfuhr später, dass sie und ihr Hyos sich der Crew eines Handelsschiffs angeschlossen hatten. Ich sprach nicht mit ihr, obwohl sie nur wenige Meter von mir entfernt war, als ich das Schiff aus dem Cle’eru-System steuerte.«
    »Meisten? Wer ist Ihr Meister?«
    K’ke’en wies den Steuermann an, eine Kurskorrektur vorzunehmen. »Der weise se S’reth«, antwortete er dann. »Wie ich höre, wird er nicht zurückkehren.«
    »Warum nicht?«
    »Weil …« K’ke’en sah Owen an, seine Augen verrieten, dass er mit seinen Gefühlen kämpfte, »se Captain, auf der Ebene der Schmach gibt es einen Ort namens Ur’ta leHssa oder auch das Tal der verlorenen Seelen. Der Täuscher schickt Angehörige des Volks an diesen Ort, wo sie verdammt und für immer gefangen sind, ohne dass sie es überhaupt wissen. Cle’eru wird bald ein Teil der Ebene der Schmach werden, und Meister S’reth wollte nicht hier sein, wenn das geschieht.«
    »Und Sie? Wollen Sie denn hierbleiben?«
    K’ke’en

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