Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
Vom Netzwerk:
Hang-Klasse näherten sich, waren aber noch lange nicht in Reichweite.
    »Sie greifen an …«
    »Sie greifen … die Flotte an«, keuchte der Hohe Kämmerer. »Sie sind nicht alle … so gut geschützt.«
    Auf der Brücke herrschte inzwischen völlige Ruhe. Der Hohe Kämmerer stand ein wenig aufrechter da, seine Eskorte machte ihm Platz, blieb aber in Bereitschaft.
    »Wir haben nur noch wenig Zeit«, sagte der Kämmerer, den das Reden anzustrengen schien. »Sie müssen den Rest der Flotte informieren …«
    »Entschuldigen Sie, Skip«, unterbrach ihn Okome. »Aber das sollten Sie sich ansehen.«
    Maartens und der Kämmerer traten näher an das Pilotendisplay heran, wo Commander Okome auf etwas zeigte.
    Die Nest HeYen war unbeirrt weitergeflogen und befand sich auf Kollisionskurs mit dem mittleren der drei Schiffe, die nach wie vor unerbittlich auf das Zor-Schiff feuerten.
    »Der Hohe Lord ist an Bord der Nest HeYen«, erklärte der Hohe Kämmerer. »Er …« Seine Flügel wechselten wiederholt ihre Position. Er wandte sich zum Captain um. »Ich muss mit dem Hohen Lord sprechen.«
    »Kom«, sagte Maartens, der den Blick weder abwenden konnte noch wollte. »Rufen Sie die Nest HeYen.«
    Einige Sekunden verstrichen, in denen sich die Nest HeYen wie im Schneckentempo weiterbewegte. Ihr Symbol auf dem Display rückte immer näher an die drei großen Schiffe heran.
    »Kanal offen, Skip.«
    »hiL’le HeYen«, sagte der Hohe Kämmerer und sprach dann hastig in der Hochsprache weiter. Es kam sofort eine Antwort über Audio, und der Zor unterhielt sich sekundenlang, während die Nest HeYen auf dem Display unverändert auf die drei Schiffe zuhielt, die jetzt näher zusammenzurücken schienen.
    »Was ist los?«, wollte Maartens wissen, als die Unterhaltung für einen Moment unterbrochen war.
    »esLis Goldenes Licht«, entgegnete der Hohe Kämmerer. »Im Namen von esLis Goldenem Licht!«
    »Was soll denn …?«
    Ein Wirrwarr aus statischem Rauschen, Explosionen und gelegentlichen Schreien, die nach Zor-Stimmen klangen, drang aus den Lautsprechern …
    Der Bugschirm war fast bis zur Undurchsichtigkeit polarisiert durch die gewaltige Detonation Tausende von Kilometern vor ihnen …
    Und dann war da noch etwas, so wie das plötzliche Verstummen eines Chors, den man bis dahin nicht hatte hören können – eine plötzliche Stille, die jedes andere Geräusch übertönte …
    In seiner Kammer in esYen innerhalb des ausladenden Komplexes, den das Hohe Nest darstellte, schrie Sergei Torrijos in seinem Schlaf auf. Tag und Nacht waren Heiler anwesend. Der eine, der zu diesem Zeitpunkt Dienst hatte, sprang auf und war sofort am Bett, um die Lebensanzeigen des alten naZora’e zu kontrollieren. Torrijos warf sich ein paar Mal hin und her, dann wurde er wieder ruhig, und sein Körper versank zurück in den komagleichen Zustand.
    Seine Augen blieben geschlossen, doch sein Gesicht nahm einen Ausdruck an, der bei anderen Menschen Schmerz und Trauer vermittelte. Erst später wurde der Grund dafür klar. Wie üblich blieb der Gyaryu’har zumindest zum Teil undurchschaubar, da er keine Flügel besaß, mit denen er eine Bedeutung hätte anzeigen können.
    In einem bewachten Raum auf dem vierten Mond von HaKeru – dem äußeren Gasriesen von Zor’a – wand sich ein N’nr- Todesbrigant vor Schmerzen, als sein n’n’eth plötzlich und heftig attackiert wurde. Er kannte die Quelle dieses Angriffs: Die mächtigsten Fühlenden unter den geflügelten Fleischkreaturen nahmen eine unvorstellbare Freisetzung an n’n’eth-Energie wahr.
    Er veränderte sein Aussehen zur Gestalt jener Person, als die er sich mehrere Monate lang ausgegeben hatte: Christoph Kim, Offizier der Imperialen Navy. Sein k’th’s’s hatte er seinerzeit in sich aufgenommen, doch die Verwandlung half nichts, da der Schmerz Welle um Welle anhielt und seinen i’kn-Geist daran hinderte, auch nur den simpelsten Gedanken zu fassen. Schließlich wurde es unerträglich, und er fühlte sich, als würde eine schwarze Woge über ihm zusammenschlagen, die aus ihm eine leblose Hülle machte.
    Maartens führte seine Frage nicht zu Ende, und er bekam auch keine Antwort. Der Hohe Kämmerer brach auf dem Deck zusammen, und sofort kümmerten sich seine Wachen um ihn. Die Transponder-Anzeige der Nest HeYen verschwand – zusammen mit allen drei feindlichen Schiffen – vom Pilotendisplay.
    Der Captain nahm wieder im Pilotensitz Platz.
    »Wir registrieren Antimaterieexplosionen, Skip«, meldete

Weitere Kostenlose Bücher