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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Imperium irgendjemanden wissen lassen sollten, dass sie wieder da waren.
    Owen vertrat das andere Lager. Seine Zeit auf Center und Port Saud hatte ihn zwei wichtige Dinge erkennen lassen: Erstens hatte sich die Neuigkeit von der Übernahme der Negri Sembilan kaum über Center hinaus herumgesprochen. Zweitens war recht deutlich geworden, dass nicht alle Käfer auf der gleichen Seite standen. Die Chancen standen nicht allzu gut, dass irgendeine der Gruppen es eilig hatte, sich dem Sol-Imperium anzuschließen – und noch weniger der Crew der Negri. Letztlich entschieden sie sich, den Namen des Schiffs zu belassen.
    Die Negri benötigte drei Tage für den Sprung von Port Saud nach Cle’eru. Sie hatten dieses System ausgewählt, weil es innerhalb des Imperiums gelegen war, aber der Verwaltung durch das Hohe Nest der Zor unterstand. Ein Verteidigungsgeschwader und ein imperialer Konsul fanden sich dort, doch die Kommunikation zwischen der Admiralität und dem Hohen Nest war so unzulänglich, dass man dort womöglich nichts von der jüngsten Vergangenheit des Schiffs wusste. Die Nähe zur Sternbasis Adrianople sorgte unter Umständen zusätzlich für Schutz. Es war nicht davon auszugehen, dass die Käfer Cle’eru übernommen hatten, doch niemand an Bord der Negri wollte ein Risiko eingehen. Alle Mann waren beim Anflug auf Gefechtsstation, und das Schiff war bereit, sofort die Abwehrschilde hochzufahren und zum Sprung anzusetzen, sollte sich eine Notsituation ergeben.
    Das Sprungende verlief ereignislos. Zur allgemeinen Erleichterung empfing die Kom-Station sofort die Flugkontrolle des Systems. Das Cle’eru-System wies ein komplexes Navigationsprofil auf zwei Asteroidengürtel und große Mengen an Kometen- und Meteoritentrümmern. Die Negri wurde zu einer Station nahe dem Sprungpunkt dirigiert.
    »Und warum fliegen wir erst dahin?«, wollte Dana Olivo wissen.
    »Um einen einheimischen Piloten an Bord zu nehmen«, sagte Owen. »Überprüfen Sie’s im Bordcomputer. So gut wie niemand fliegt ohne fremde Hilfe in dieses Schwerkraftfeld, ausgenommen vielleicht ein Gefechtsschiff. Aber wir sind nicht entsprechend ausgerüstet.«
    »Der Computer sagt, Cle’eru verfügt über ein Verteidigungsgeschwader. Das Display zeigt aber nichts an, was größer wäre als ein Verteidiger, und militärische IDs sehe ich überhaupt nicht, weder menschlich noch Zor.«
    »Schon gut, ich habe verstanden. Unsere Informationen sind alle veraltet. Wir nehmen einen einheimischen Piloten an Bord, der uns durchs Cle’eru-System bringt.«
    »Und dann?«
    »Und dann? Ich würde sagen, dann suchen wir den Konsul auf und übergeben ihm die Negri. Damit wäre dann dieses Abenteuer abgeschlossen. Was wir gesehen haben, dürfte für die Admiralität ziemlich wertvoll sein.«
    Der einheimische Pilot war ein Zor, was keine große Überraschung war. Er war behindert, seine Flügel lagen nicht richtig über seinen Schultern. Er bewegte sich nicht so elegant und fließend wie andere Zor, sondern humpelte leicht. Langsam kam er auf die Brücke und blieb stehen, als schnuppere er.
    Owen stand neben dem Pilotendisplay und betrachtete das Holo des Cle’eru-Systems. Nicht mal mithilfe des Navigationscomputers der Negri hätte er auf eigene Faust durch dieses System fliegen wollen.
    »se Captain«, sagte der Zor-Pilot und kam langsam die Rampe herunter, die zum Pilotensitz führte. Owen überlegte, ob er ihn auf seinen richtigen Titel hinweisen sollte, entschied sich aber dagegen und machte stattdessen Platz.
    »Willkommen an Bord«, erwiderte er.
    »Ich bin K’ke’en«, erklärte der Zor, bedachte Owen nur mit einem flüchtigen Blick und konzentrierte sich dann voll auf das Display. »Wir können losfliegen, sobald Sie bereit sind.«
    Einfach so?, dachte Owen. »Wie Sie wünschen, Pilot.«
    K’ke’en nannte dem Navigator den Kurs. »Ein Viertel voraus, se Steuermann«, fügte er an, dann machte sich das Schiff auf den Weg ins Systeminnere.
    »Sagen Sie«, fragte Owen, »wo ist das Geschwader?«
    »Das ist fort«, entgegnete der Zor. Seine Flügel bewegten sich leicht, als wollte er seine Antwort mit irgendeiner Geste unterstreichen, was ihm aber nicht ganz gelang.
    »Fort? Wohin denn?«
    »Aus dem System. Das Geschwader flog ab, um zu helfen.«
    »Nach Adrianople?«
    »Nein«, sagte K’ke’en und sah kurz Owen an, ehe er sich wieder seiner Aufgabe widmete. »Nein. Adrianople soll dem Feind in die Hände gefallen sein. Es war wohl nicht möglich, das System

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