be-coming
sie erfolgreich ist.«
Fassungslos starrte ich ihn an. »Wie bitte?«
»Ich gebe dir das Geld. Aber vorher will ich die Story lesen – und sie muss mich überzeugen.«
»Warum würdest du das tun?« Mein Hals war trocken. Doch er zuckte nur mit den Schultern. Ich fragte mich, welche Gegenleistung er dafür verlangte.
Nachdenklich trank ich einen Schluck Bier. Es rann herrlich bitter durch meine Kehle und gab mir Zeit, meine Gedanken zu sammeln. Ein hoffnungsloses Unterfangen, wie ich bald feststellen musste.
»Lass mich das sehen«, sagte Phil plötzlich.
»Was meinst du?«
»Was mein Vater mit dir gemacht hat ..., warum der Doc dir vorgeschlagen hat, ihn anzuzeigen.«
Ich winkte ab. »Dein Vater ist doch nicht der einzige ...«
»Na los, komm schon«, drängte er.
Widerwillig zog ich meinen Pullover und mein T-Shirt aus und entblößte die verschiedenen Prellungen und Blutergüsse, die sich auf meinem Körper angesammelt hatten.
Phil betrachtete mich wie eine eigenartige Skulptur. Seine Blicke brannten auf meiner Haut.
»Ich habe eine Salbe«, sagte er nach einer Weile leise. »Die hilft ganz gut bei solchen Blutergüssen.«
Seine Ausdrucksweise machte mich stutzig. Warum betonte er solche Blutergüsse so merkwürdig?
Er nahm mich mit in sein Schlafzimmer, und ich legte mich bäuchlings auf sein überdimensionales Bett. Dieses Bett war eher eine Art Spielwiese als ein Ort des Erholens und Ausruhens.
Phil setzte sich neben mich und trug vorsichtig die Salbe auf meinen malträtierten Rücken auf. Immer, wenn seine Finger über einen Bluterguss strichen, zuckte ich ein wenig zusammen. Trotzdem genoss ich, was er tat. Es war ein angenehmes Gefühl, dass er sich um mich kümmerte .
»Du kannst hier schlafen«, sagte er schließlich. »Ich ziehe ins Wohnzimmer um.«
»Brauchst du nicht. Das Bett ist doch groß genug für zwei.« Meine Unbefangenheit überraschte ihn sichtlich. Zweifelnd sah er mich an.
»Schon vergessen? Ich bin nur ’ne kleine Hure – ich bin es gewöhnt, mit Männern in einem Bett zu schlafen.«
Er grinste. »Dein Angebot ist wirklich verlockend.« Er ließ mich im Unklaren darüber, was er damit meinte.
Ich stand langsam auf, aber nur, um meine Hose auszuziehen. Nackt schlüpfte ich unter die angenehm warme Bettdecke.
Phil starrte mich an. »Schläfst du immer nackt?«
Ich antwortete nicht, sondern drehte mich in fast unverschämt eindeutiger Weise auf die Seite. Eine klare Einladung – doch Phil ließ sich nicht darauf ein.
»Ich geh noch ins Bad. Falls du gleich schon schläfst – gute Nacht, Süßer.«
»Gute Nacht«, sagte ich verwundert. Es dauerte nur einige Minuten, dann war ich eingeschlafen.
Ich bot mich ihm an, zu jeder Gelegenheit, die sich ergab. Ich dachte, das sei eine angemessene Bezahlung meinerseits – doch er ging nicht darauf ein. Er lehnte meine Annäherungsversuche auch nicht direkt ab. Meist sah er mich nur erstaunt lächelnd an.
Bis zu dem Tag, an dem mein Roman erschien – ein ganzes Jahr später.
Ich war so betrunken, dass ich kaum noch stehen konnte. Unser gemeinsames Projekt hatten wir richtig begossen, ich war Phil unendlich dankbar für diese Chance, dass ich es kaum in Worte fassen konnte.
Phil setzte sich zu mir aufs Sofa und goss mir noch ein Glas des edlen Champagners ein, den er extra für uns geöffnet hatte. Er war plötzlich so nah, so heiß an meinem Körper. Erstaunt bemerkte ich seine Hand auf meinem Oberschenkel.
»Wenn ich dich sehe«, flüsterte er, »du Süßer ...« Seine Hand glitt höher. »Ich habe Lust, einige Dinge mit dir zu machen. Einige Dinge, die ... mich total geil machen. Wenn du möchtest?«
Allein sein raues Flüstern machte mich wild. Auch wenn mich seine Annäherung jetzt überraschte, nach so langer Zeit. Aber egal was er wollte, ich schuldete ihm noch etwas.
»Was willst du?« fragte ich leise und sah ihn an. Er hatte längst nicht soviel getrunken wie ich. Das war verdammt wichtig – ich hatte gelernt darauf zu achten. Denn wenn ein Freier ausflippte, konnte es wirklich brenzlig werden. – Aber Phil war ja kein Freier – änderte das etwas für mich?
Er lächelte mich an. »Steh auf und zieh dich aus.«
Ich grinste. »Ich weiß nicht, ob ich noch stehen kann.«
Phil lachte. »Du kannst.«
Ich drückte mich aus dem Sessel und kam schwankend auf die Beine. Konzentriert, aber vermutlich doch eher ungeschickt, öffnete ich die Knöpfe meines Hemdes. Es dauerte ewig, bis ich nackt vor ihm stand.
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