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be-coming

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Titel: be-coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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ich mir denken können. Na ja, es geht auch nicht um dich ...«
    »Du meinst wegen Cieran?« Ich stand ebenfalls auf. »Ich werde ihn bitten zu gehen.«
    »Würdest du das für mich tun?« Ihre hübschen blauen Augen blitzten mich an.
    Ich nickte.
    »Kannst du mir vielleicht auch so etwas wie eine Badehose leihen?«
    »Auch das.«
    Wir verließen den Balkon, um nach unten, auf die Terrasse zu gelangen. Aus meinem Schlafzimmer nahm ich ihr eine meiner Badeshorts mit. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen – sie hatte tatsächlich Hemmungen, vor meinen Augen nackt zu baden.
    Schnell zog auch ich eine Badehose an und trat hinaus auf die Terrasse, wo Cieran in einem Liegestuhl saß und sich sonnte.
    Er musterte Eve unverhohlen, so wie sie mich anstarrte, ehe er sich zu einem mehr oder weniger höflichen » Hallo « durchrang.
    »Cieran, würdest du uns allein lassen?« Ich ließ es wie einen Befehl klingen, und Cieran schnellte aus dem Liegestuhl hoch, als hätte ich ihn geschlagen. Mit einer für ihn eher untypischen Eile verließ er die Terrasse und schlurfte davon.
    Eve sah ihm nach, sie musste die breiten, gezackten Narben auf seinem Rücken bemerkt haben. »Warum geht er so komisch?«
    »Altes Kriegsleiden«, scherzte ich. Ich wusste, dass Cieran nicht wollte, dass ich darüber sprach.
    Eve nahm meine Antwort mit gerunzelter Stirn zur Kenntnis. »Warum hat er Angst vor dir?«
    »Hat er das?« Ich reichte ihr die Shorts. »Soll ich mich umdrehen?«
    Sie verzog ihre hübsch geschwungenen Lippen zu einem spöttischen Lächeln. »Ein echter Gentleman würde so etwas gar nicht fragen ...«
    Ich grinste und schwieg. Mit einem kräftigen Kopfsprung tauchte ich ins kühle Wasser ein. Ich ließ Eve ein wenig Zeit, sich umzuziehen, ehe ich mich zu ihr umdrehte.
    Sie sah sehr süß aus, nur mit meiner Shorts bekleidet. Ich zwang meinen Blick zurück in ihr Gesicht.
    »Komm ins Wasser.«
    Sie kletterte am Rand die Leiter hinunter und schwamm mit ein paar eleganten Zügen zu mir herüber.
    »Ah, ist das herrlich«, sagte sie lächelnd.
    »Wenn dich dein Mann so sähe ...«, begann ich.
    » ... würde er umkommen vor Eifersucht«, vollendete Eve meinen Satz. Sie lachte melodiös. »Er ist kein wilder Hengst mehr, er fürchtet sich vor der Konkurrenz. Und du bist schließlich über fünfzehn Jahre jünger als er ...«
    Sie schwamm zum Beckenrand und hielt sich dort mit den Händen so fest, dass sie mir ihre wunderschönen, vollen Brüste in solch verlockender Weise entgegenreckte, dass ich Mühe hatte, meinen Blick davon abzuwenden. Doch sie bemerkte meinen inneren Kampf offensichtlich nicht. Vergnügt planschte sie mit den Beinen im Wasser, wie ein Kind.
    »Schwimmst du bei euch nicht oft?«
    Sie bedachte mich mit einem schwarzen Blick. »Wir haben keinen Pool ...«
    »Das kann nicht sein«, sagte ich verwundert.
    »Doch, warum nicht?« Sie wich mir aus. »Um darauf zurückzukommen, du hattest meine Frage nicht beantwortet: Warum hat dieser hübsche Junge Angst vor dir? Ich dachte, er sei dein Geliebter?«
    »Ist er auch«, sagte ich seufzend. Ich verspürte nicht die geringste Lust, mich mit ihr über mein Liebesleben zu unterhalten. Denn ich vermutete, dass sie mich eh nicht verstehen würde. Zurzeit war ich so verwirrt, dass ich mich selbst kaum verstand.
    Ich lenkte vom Thema ab. »Sag mir doch mal, warum du Jerome geheiratet hast? Du warst jung, ungebunden ... Was finden Frauen wie du an Typen wie Jerome?«
    »Das interessiert dich doch nicht wirklich«, sagte sie stirnrunzelnd.
    »Doch, ehrlich. Ich überlege, ob ich nicht jemanden wie Jerome zum Helden meines neuen Romans machen soll«, log ich ungeniert.
    »Wirklich?« fragte sie neugierig.
    Ich nickte.
    »Ja, Jerome ... er hat so eine gewisse Ausstrahlung. Etwas Väterliches vielleicht. Außerdem war ich auf der Suche nach einem Mann, der mir Sicherheiten bieten kann.«
    »Finanziell?« fragte ich nach.
    »Ja, auch. Ich wollte ein Kind – und ein angenehmes Leben. Tja, was das Kind betrifft, musste ich etwas schummeln«, sie grinste schelmisch, »aber ein angenehmes Leben kann Jerome mir tatsächlich bieten. Wenn man von einem Pool absieht ...«
    »Warum habt ihr keinen Pool? Jerome könnte sich doch einen leisten, oder?«
    Eve sah mich ein wenig unsicher an. »Ich weiß nicht, ob ich dir das erzählen soll. Na ja, okay. Es erfährt ja keiner, denke ich. – Jerome kann nicht schwimmen. Er hatte als Kind mal ein unglückliches Erlebnis, da wäre er beinahe

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