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be-coming

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Titel: be-coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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ich mochte sie gar nicht loslassen.
    »Falk, erdrück mich nicht ...« sagte sie lächelnd.
    Widerstrebend ließ ich sie los und betrachtete sie wohlwollend. Sie war noch hübscher geworden, seit ich sie das letzte Mal gesehen hatte. Ich mochte diese süßen Pfunde auf ihren Hüften, die sie seit der Geburt ihres Sohnes nicht mehr wegbekommen hatte.
    »Eve, was führt dich zu mir?« Ich bot ihr den Arm und sie hakte sich ein, ließ sich von mir ins Haus führen.
    »Ich wollte mal sehen, wie es dir geht. Die letzten Partys mussten ja leider ohne dich stattfinden – obwohl ich wetten könnte, dass du eingeladen warst.« Neugierig und abwartend schaute sie mich an. Dieser Blick war etwas, das ich besonders an ihr schätzte.
    »Auf welcher Veranstaltung habe ich denn gefehlt?« fragte ich.
    Sie überlegte kurz. »Vor allem auf der von Derkson ...« Sie seufzte theatralisch. »Es war schrecklich langweilig.«
    »Peter Derkson – der Möchtegern-Kritiker?« Ich lachte. »Warum sollte ich zu einer seiner Partys erscheinen?«
    Wir erklommen die breite Treppe und verließen in der ersten Etage die Kühle des Hauses, um uns auf dem großen Balkon unter einem Sonnenschirm niederzulassen.
    »Michael?« Ich wusste, dass er in der Nähe war.
    Er trat ebenfalls auf den Balkon, den Blick gesenkt. Bekleidet lediglich mit der kurzen schwarzen Latexhose, die ihm so außerordentlich gut stand.
    »Machst du uns bitte zwei Campari mit Orangensaft?«
    Er nickte kurz und verschwand wieder.
    Eve starrte ihm nach, sah die Verletzungen, die Phil ihm vor zwei Tagen zugefügt hatte.
    In ihrem Blick war Faszination, als sie fragte: »Das warst doch hoffentlich nicht du?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »So etwas«, sie deutete in Richtung der offenen Balkontür, durch die Mike eben verschwunden war, »gab es auch auf der Party von Derkson. Er hat wohl fest damit gerechnet, dass du kommst.«
    Ich dachte einen Moment über ihre Worte nach. »Ist mein Ruf so schlecht?« fragte ich grinsend.
    »Peter ... mag dich halt außerordentlich gern. Er wollte, dass es dir gefällt.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Kein Interesse.«
    Wir hörten ein leises Platschen unter uns – jemand war in den Pool gesprungen.
    »Hast du Besuch?« fragte sie erstaunt. Mit einer fließenden Bewegung stand sie auf und trat an das dicke, steinerne Geländer, um nach unten sehen zu können.
    Ich folgte ihr, sah, dass Cieran dort unten schwamm. Er war wunderschön, wie er sich mit seiner leicht sonnengebräunten Haut in dem hellblauen Wasser bewegte. Er schwamm sicher und geschmeidig, wie ein Delfin – von seiner Behinderung sah man nicht das Geringste.
    »Deine Lustknaben werden auch immer jünger, was? – Ist ein Zeichen dafür, dass du älter wirst.«
    »Cieran ist achtzehn«, sagte ich schlicht und kehrte zum Tisch zurück. Michael servierte die Drinks.
    Sie sah mich an. »Falk, Falk ... ich sehe da etwas Merkwürdiges in deinen Augen«, spöttelte Eve. »Du bist doch nicht etwa ...« Sie ließ den Satz offen.
    »Wie geht es Nicholas?« fragte ich interessiert, um sie auf ein anderes Thema zu bringen.
    Doch sie winkte sofort ab. Nicht brüsk, aber mit Nachdruck. »Er ist nicht dein Sohn!«
    »Genetisch schon«, protestierte ich.
    »Falk!« Sie setzte sich wieder zu mir. »Es geht ihm gut. Jerome vergöttert ihn.«
    Ich lehnte mich zurück. »Ist dein Gatte noch immer so ein langweiliger Spießer?«
    Sie schlug ihre schlanken Beine übereinander und sah mich mit gespielter Entrüstung an. »Er ist nicht langweilig. Er ist ein ausgesprochen guter Ehemann ...«
    »Dein Mann ist ein dickfälliger Texaner, der jedem Rock hinterherstarrt«, unterbrach ich sie grinsend.
    »Aber er liebt Nicholas. Er ist so unendlich glücklich, endlich einen Erben zu haben.«
    »Ich werde nie begreifen, warum du ihn geheiratet hast.« Ich seufzte leise.
    »Wenn du ehrlich wärst, würdest du mir wenigstens ins Gesicht sagen, dass du mich nicht geheiratet hättest.« Ihre Wangen glühten auf einmal.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Wir waren nie zusammen, Eve. Du hast mich doch damals nur um eine Samenspende gebeten ...« erinnerte ich sie.
    »Und warum habe ich dich gefragt? – Weil ich in dich verliebt war«, erklärte sie mit Nachdruck. »Die Nacht mit dir ...«
    »Sag jetzt nichts Falsches«, unterbrach ich sie grinsend.
    »Diese Nacht war so wunderschön.« Sie lächelte versonnen. »Ich habe nie wieder etwas Ähnliches erlebt.«
    Ich lachte laut auf. »Du schwärmst noch immer von etwas,

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