be-coming
was du immer wieder bekommen könntest.«
Doch sie schüttelte nachdenklich den Kopf. »Es war etwas Besonderes, Falk, weil in dieser Nacht Nicholas entstanden ist.«
Ich erinnerte mich daran, dass sie es sofort gewusst hatte. Sie war sich so sicher gewesen, dass es geklappt hatte.
»Weißt du, Eve – ich hätte mir vorstellen können, mit dir zusammenzuleben. Aber du warst bereits mit Jerome verheiratet.«
»Falk ...« Eve sah mich nachsichtig an. »Du glaubst doch nicht, dass ich deine Seitensprünge akzeptiert hätte! – Oder willst du mir weismachen, du hättest auf deine hübschen Jungs verzichtet?«
Sie betrachtete mein nachdenkliches Gesicht. »Nein, versuch mich nicht glauben zu machen, dass du tatsächlich über meine Frage nachdenkst. Niemals, Falk! Niemals würdest du darauf verzichten können.«
»Vielleicht hast du recht.«
»Natürlich habe ich das«, sagte sie sanft. Sie machte eine Pause, ehe sie weitersprach: »Arbeitest du zurzeit an einem neuen Roman?«
Ich nickte. »Ja, du weißt doch: Schreiben ist ein Zwang. Selbst, wenn ich dieses Haus geschenkt bekommen hätte, würde ich schreiben müssen .«
»Stimmt es, dass du deine Storys neuerdings immer auf Koks schreibst?« wollte Eve wissen.
Verdutzt sah ich sie an. »Wer behauptet das denn?«
»Stuart posaunt das herum. Er erzählt noch ganz andere Sachen über dich ...« Sie grinste anzüglich.
»Stuart, diese Schwuchtel«, fluchte ich ungehalten. Ich mochte mir gar nicht ausmalen, was er über mich verbreitete.
Ich sah sie ernst an. »Eve, du weißt doch, dass ich keine Drogen nehme ...«
»Dass du keine Drogen mehr nimmst«, verbesserte sie mich. »Was sich allerdings ständig ändern kann.« Sie grinste noch immer. »Doch, wenn ich mir überlege, was ich so alles über dich erfahren habe ... so abwegig ist das mit den Drogen gar nicht.«
Ich seufzte. »Was hat Stuart denn erzählt?« Ich wusste, dass sie es mir gern erzählen wollte.
»Er hat gesagt, dass du ihn zum Beispiel einmal gezwungen hast, irgendwelche Pillen zu schlucken. Er dachte, es seien Trips, oder schlechtestenfalls Upper – doch nach kurzer Zeit hätte er sich nicht mehr bewegen können. Er lag da, bei vollem Bewusstsein und du hast deine perversen Gelüste an ihm befriedigt. Er dachte, du bringst ihn um.«
Ich lachte boshaft amüsiert. »Das war wirklich spaßig. Das Zeug, was ich ihm gegeben habe, kommt aus der Veterinärmedizin. Es wird anstatt einer Betäubung eingesetzt, doch es betäubt nicht, es macht nur bewegungsunfähig ...«
»Du hast ihm einen Mordsschrecken eingejagt.«
»Oh ja, das ist mir bewusst. Ich hatte schon beschlossen, mich von Stuart zu trennen, denn er ist ein ausgesprochener Langweiler. Außerdem hatte er ein Kapitel meines neuen Romans an eine Zeitschrift verhökert – natürlich ohne mich zu fragen. Das Geld hat selbstverständlich er kassiert.« Ich grinste. »Dementsprechend war ich nicht besonders zimperlich.«
»Ich kenne nur wenige deiner Vorlieben, aber das, was Stuart mir erzählt hat, ist ausgesprochen blutrünstig ... Er dachte, du wolltest ihn kastrieren.«
»Er hatte eine Scheißangst«, bestätigte ich leise. »Aber ich habe nur ein ganz kleines bisschen an ihm herumgeschnitzt. Er hat keine bleibenden Schäden davongetragen ...«
»Von ein paar Narben abgesehen.« Eve schüttelte vorwurfsvoll den Kopf.
»Die zeigt er doch nicht etwa jedem?« fragte ich mit einem breiten Grinsen.
Eve warf mir einen bösen Blick zu. »Nur die an seinem Arm.«
»Da bin ich ja beruhigt. – Aber, du willst mir doch hoffentlich keine Moralpredigt halten, oder?«
Jetzt lachte sie leise. »Was für eine Moral?«
Ihr warmes, vertrautes Lachen schnürte mir für einen Augenblick die Kehle zu.
»Eines Tages möchte ich Nicholas kennenlernen«, sagte ich, um dem Gefühl auszuweichen.
Eve starrte mich an. »Ich weiß nicht, Falk. Er ist ein intelligenter Junge, und er ist dir schon jetzt so ähnlich ... Aber wahrscheinlich kann ich es eh nicht verhindern.«
Ich seufzte. »Hoffentlich versaut ihr den Jungen nicht.«
Doch Eve ging nicht darauf ein. Sie stand auf und warf einen sehnsüchtigen Blick hinunter auf das blau schimmernde Wasser des Pools.
»Ich würde wirklich gern schwimmen.«
»Und was hindert dich?« fragte ich verwundert.
Sie zögerte etwas. »Ich habe keinen Badeanzug ... und auch keinen Bikini«, sagte sie schließlich.
Ich grinste. »Macht mir nichts aus.«
Sie warf mir einen gespielt düsteren Blick zu. »Das hätte
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