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be-coming

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Titel: be-coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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ertrunken. Seitdem hasst er Gewässer, in denen man ertrinken könnte.«
    Ich dachte darüber nach, was sie gesagt hatte. Im Prinzip kam es mir so vor, als hätte sie sich und ihr Leben verkauft. Aber ich wusste natürlich, dass sehr viele Frauen es genauso machten. Ihr Leben für finanzielle Sicherheit gaben. Da ging es nur noch darum, das kleinste Übel zu wählen, einen Mann, mit dem man auch das Bett teilen konnte.
    Ich konnte das nicht verstehen, rational nachvollziehen vielleicht schon, aber richtig begreifen ... nein. Dafür war mir mein Leben wohl zu wichtig. Doch ich sagte nichts dazu. Es hätte Eve wohl auch sehr verletzt – und das wollte ich nicht.
     
    Es war schon dunkel, als Eve sich von mir verabschiedete. Ich nahm sie noch einmal zärtlich in den Arm. Nein, ich hätte sie nicht geheiratet, sicher nicht. Doch sie war mir so angenehm vertraut wie eine Schwester – vielleicht sogar ein bisschen mehr.
    Ihr warmer, weicher Körper fühlte sich gut an. Sie küsste mich sanft.
    »Pass auf dich auf, Falk«, sagte sie. »Und lass dich mal wieder blicken.«
    »Aber nicht bei Peter Derkson«, sagte ich lächelnd. »Der will mich nur verführen ...«
    Sie lachte gurrend.
    Ich ließ sie los, damit sie in ihren Wagen einsteigen konnte. »Fahr vorsichtig.«
    Ich sah ihr noch lange nach, beobachtete, wie die Dunkelheit schließlich die roten Rücklichter ihres Chevys schluckte. Seufzend ging ich zurück ins Haus und suchte nach Cieran.
    »Kevin?« Ich hatte seine massige Gestalt gesehen, die auf dem Weg in die Küche war.
    »Ja?« Grinsend kam er auf mich zu.
    »Hast du Cieran gesehen?«
    Er überlegte einen Moment. »Ist schon eine Weile her. – Ah, ich sollte sagen, dass Mr Byrne abgereist ist.«
    Ich nickte. Es verwunderte mich nicht mehr, dass Michael verschwand, ohne sich zu verabschieden. Er ging genauso überraschend, wie er kam. Vielleicht hatte er wieder einen Auftrag ... Denn es gab nur ein einziges Tabu für ihn: sein Handy auszuschalten. Er war jederzeit erreichbar.
    Er war der perfekte Angestellte, dachte ich zynisch.
    Ich entließ Kevin und erklomm die Treppe zur ersten Etage. Es war ungewöhnlich still.
    Ohne anzuklopfen, betrat ich Cierans Zimmer. Eine Kerze brannte auf dem kleinen Holztisch, der sich in der Mitte des Zimmers befand. Die Balkontür stand weit offen und ließ den angenehm kühlen Abendwind herein. Die Vorhänge an den großen Glastüren bauschten sich ein wenig auf.
    Cieran saß auf dem Sofa, er schien auf den Tisch zu stieren – was ich ziemlich eigenartig fand.
    »Cieran?«
    Langsam hob er den Kopf und sah mich an. Seine Augen waren glasig.
    »Was ‘n?« fragte er mit schleppender Stimme.
    Ich trat näher an ihn heran. Vor ihm auf dem Tisch standen eine Flasche Johnny Walker und ein Glas.
    »Oh, du hältst dich nicht lange mit Kinderkram auf, was?«
    Er versuchte, mich zu fixieren. »Keine ... Ahnung, was ... du meinst«, sagte er mit schwerer Zunge.
    Ich setzte mich zu ihm. »Was ist los? Warum hast du so viel getrunken?«
    »Hab ich ... gar nicht«, lallte er.
    Ich verdrehte die Augen. Diese Konversation konnte ich mir getrost schenken.
    »Los, ich bring dich ins Bett.« Ich schlang den Arm um ihn und zog ihn mit mir nach oben. Doch er entwand sich mir mit einer heftigen Bewegung. »Lass mich, ... ich muss pissen!«
    Er schwankte bedenklich, und so hielt ich es dennoch für ratsam, ihn zumindest auf seinem Weg bis ins Badezimmer zu stützen. Auch wenn er versuchte, sich meinen Griff zu entziehen.
    Ohne die Tür zu schließen, erleichterte er sich im Badezimmer. Er war so betrunken, dass er sich mit einer Hand an der Wand abstützen musste, um nicht umzufallen.
    Ohne auf seine Proteste zu achten, half ich ihm, seine Hose zu schließen und nahm ihn wieder mit ins Schlafzimmer.
    Wie ein Stein fiel er auf sein Bett.
    »Is’ sie weg?« fragte er schließlich schleppend.
    Ich sah ihn an. »Ja, sie ist weg.«
    Langsam dämmerte mir, warum er sich so zugeschüttet hatte. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. »Warum fragst du?«
    Er drehte sich auf die Seite und murmelte irgendetwas ins Kissen.
    Ich setzte mich zu ihm, packte ihn an der Schulter und drehte ihn zu mir um.
    »Lass mich los!«
    »Cieran, sag mir doch bitte mal, warum du soviel getrunken hast.«
    »Ich hab ... gar nich’ zu viel getrunken«, beharrte er lallend. »Aber wenn du mit der Tussie da ... rum...« Er bekam einen Schluckauf.
    »Wir haben gar nicht rum... «, sagte ich grinsend.
    »Was habt ihr?!«

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