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Beachrats

Beachrats

Titel: Beachrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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sollte ich damit warten, bis ich zuhause bin. Jedenfalls habe ich meinen Job gekündigt. Ich werde Dr. Kelly fragen, ob er mich noch immer als Partner möchte. Wenn ja, toll. Wenn nicht, dann mache ich einfach meine eigene Praxis auf.«
    »Wir müssen nicht umziehen?«, fragte David ungläubig.
    »Nein, mein Sohn. Und ich möchte auch nicht mehr monatelang auf See sein.«
    »Oh, Dad. Das macht mich so glücklich.«
    »Uns auch, George«, warf ich ein.
    »Das hätte ich vielleicht schon vor einem Jahr machen sollen, Kevin«, sagte George. »Die letzten Monate waren eine unglaubliche Erfahrung für mich. Aber ich finde, das ist es nicht mehr wert. Ihr seid wirklich großartig, aber ich vermisse meinen Jungen.«
    Auf unserer Seite flossen schon wieder die Tränen und George schien es gehört zu haben.
    »Wer heult da?«, fragte er.
    »Wir alle, George«, sagte Rick. »Freudentränen.«
    »Gott sei Dank.«
    Wir beendeten das Gespräch mit George und hatten eine lange Gruppenumarmung.
    »Kann das trotzdem noch unser Zimmer sein?«, fragte Alex.
    »Solange ihr wollt«, sagte Rick grinsend.
     
    Georges Flugzeug landete pünktlich am Samstag Nachmittag. Wir waren zu viert gekommen, um ihn zu begrüßen. Besonders bei George und David flossen die Tränen, aber wir alle hatten zumindest feuchte Augen. Wir hatten eine kleine Willkommensparty, nur zu fünft. Rick hatte sich mit dem Essen allerdings selbst übertroffen. Wir plauderten fast pausenlos und nach dem Abendessen schickte Rick die Jungs ins Kino.
    »Ich bin froh, dass du das gemacht hast, Rick«, sagte George. »Wir müssen reden.«
    Zum Abendessen hatten George und ich Wein. Die Jungs tranken Cola und Rick beschränkte sich auf Wasser. Als wir uns ins Wohnzimmer setzten, trank aber auch er ein Glas Wein mit uns.
    »Es ist unglaublich, wie sehr er sich verändert hat«, sagte George.
    »Hast du mitbekommen, wie viel er gewachsen ist?«, fragte Rick.
    »Natürlich. Wow! Ich habe ihn fast nicht wiedererkannt. Er ist kein kleiner Junge mehr, oder?«
    »Nein, ist er nicht«, meldete ich mich zu Wort. »Er rasiert sich jeden Tag, George. Und er hat seinen eigenen Rasierer und so.«
    »Was?«
    »Jop. Sein Bart ist blond, deswegen sieht man es nicht gleich. Aber wir waren gerade 3 Tage lang auf einem Boot unterwegs und er hat sich in dieser Zeit nicht rasiert. Als wir zurück kamen hatte er fast einen Vollbart.«
    »Apropos blond. Seine Haare scheinen viel heller zu sein. Fast so hell wie sie waren, als er noch klein war.«
    »Das ist Bleiche und Sonne«, erklärte Rick. »Alex‘ Haare auch.«
    »Erzählt mir von Alex. Ich konnte ihn ja nur kurz kennenlernen.«
    »Alex ist sozusagen unser zweiter Sohn, George. Er ist ein großartiger Junge und wir lieben ihn«, sagte Rick.
    »David und er lieben sich über alles«, warf ich ein. »Ich rede hier nicht von einer Schwärmerei, sondern von echter Liebe. Alex könnte dein Schwiegersohn sein.«
    »Das haut mich um«, sagte George. »Aus was für einer Familie kommt er?«
    »Sehr wohlhabend«, antwortete ich. »Sie haben einige Hotels und Geschenkläden hier am Strand, in Destin und in Fort Walton. Alex und David arbeiten zur Zeit in einem der Hotels.«
    »Wie sieht es mit Werten aus?«
    »Seine Mutter haben wir bisher nur einmal getroffen«, sagte Rick. »Aber wir haben ein bisschen Zeit mit seinem Dad verbracht. Er ist ein sehr gebildeter Mann und arbeitet viel. Er akzeptiert bedingungslos, dass sein Sohn schwul ist und ich habe den Eindruck, dass er von ihm erwartet, ein ehrenwerter junger Mann zu sein. Alex erfüllt diese Erwartungen auch.«
    »Das sind ein paar magische Worte, Rick. Und ihr sagt, dass ihr ihn mögt?«
    »Nein, George. Wir lieben ihn, fast genauso sehr wie David«, sagte ich. »Wenn David und Alex den Rest ihres Lebens zusammen bleiben würden, könntest du dich glücklich schätzen. Er raucht allerdings.«
    »Ja, daran erinnere ich mich noch. Na und? Raucher können auch gute Menschen sein«, sagte er, grinste und legte seine Hand auf meine.
    »Wusstest du, dass David alle Bedingungen für sein Eagle-Abzeichen erfüllt hat?«
    »Wow! Das ist wundervoll. Hat er es schon bekommen?«
    »Nein. Er wollte damit warten, bis du wieder zuhause bist.«
    George biss sich auf die Unterlippe und seine Augen füllten sich mit Tränen. Er holte ein paar Mal tief Luft und blinzelte sie weg.
    »Ich weiß gar nicht, wie ich euch danken soll«, sagte George nach einer Weile.
    »Das hast du bereits«, sagte Rick.
    »Wie

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