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Beachrats

Beachrats

Titel: Beachrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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kam.
    »George Williams?«
    »Ja. Holst du bitte David?«, sagte ich zu Rick. Dann widmete ich mich wieder dem Telefon. »Sorry, George. Rick holt gerade David.«
    »Okay, das ist toll. Wie geht es ihm?«
    »George, er ist der tollste Junge, den ich jemals kennenlernen durfte. Er hat unser Herz gestohlen.«
    »Er ist klasse, oder?«, fragte er. Der Stolz in seiner Stimme war unverkennbar.
    »Dad!«, schrie David förmlich, als er ins Wohnzimmer kam.
    »Ich höre ihn«, sagte George. »Schaltest du bitte den Lautsprecher ein, damit ihr alle mithören könnt?«
    »Natürlich«, sagte ich und tat genau das.
    »Dad! Dad! Dad!«
    »Hi, mein Sohn. Ich habe dich so vermisst, David.«
    »Ich habe dich auch vermisst«, antwortete er. »Wo bist du? Warum kannst du telefonieren?«
    »Ich bin in Virginia, David. Ich komme nach Hause.«
    »Wann?«
    »Ich sollte am Samstag zuhause sein.«
    »Das ist großartig, Dad. Ich kann es kaum erwarten, dich zu sehen. Wann musst du wieder zurück?«
    »Ich muss nicht wieder zurück, David. Wir reden darüber, wenn ich zuhause bin, okay? Ich muss jetzt leider Schluss machen. Könnt ihr mich gegen 13 Uhr von der Air Base abholen? Dann soll mein Flieger landen.«
    »Selbstverständlich, George«, antwortete ich. »Wir werden da sein.«
    »Bye, David. Ich liebe dich. Und bye, Kevin und Rick.«
    »Bye, George«, sagten wir und legten auf.
    »Ich glaube, unsere Gebete wurden erhört«, sagte ich.
    »Ja, ich denke schon«, sagte David halbherzig.
    »Freust du dich nicht darüber, dass dein Dad nach Hause kommt?«, frage Alex.
    »Ich weiß, dass ich mich freuen sollte. Ich fühle mich auch wie Scheiße, weil ich es nicht tue. Ich meine, ich bin wirklich glücklich, dass es ihm gut geht und so. Aber ich möchte nicht, dass das hier endet. Die Zeit, die ich hier gelebt habe, war die glücklichste meines ganzen Lebens. Und jetzt ist es fast vorbei.«
    Ich fühlte mich ehrlich gesagt genau so. Ich musste Rick nicht fragen, wie er darüber dachte. Mir war klar, dass er noch betrübter war als David. Rick und ich setzten uns auf die Couch. Die Jungs saßen wie üblich auf dem Boden davor. Eine Zeit lang sagte niemand etwas.
    »Was passiert jetzt, Kevin?«, fragte David.
    »Ich weiß es nicht, aber wir werden hier sein.«
    »Ja, aber werde ich es sein?«
    »Natürlich nicht«, antwortete Rick. »Du wirst nebenan bei deinem Dad sein. Und wehe, du bewegst deinen dürren, kleinen Hintern nicht ganz oft hier her.«
    Alex schmunzelte, aber sonst reagierte niemand.
    »Wir werden nicht versetzt?«, fragte David.
    Es dauerte einen Moment, bis ich begriff, dass Georges Rückkehr bedeuten könnte, dass er an einen anderen Ort versetzt wird.
    »Entschuldigt mich bitte«, brachte Rick mit einem Kloß im Hals heraus.
    Dann stand er auf, um in unser Zimmer zu gehen.
    »Komm zurück, Rick. Lass mich nicht alleine«, flehte David.
    Ich hatte ihn noch nie so verzweifelt gehört. Rick kam zurück und ihm liefen Tränen die Wangen hinunter. David stand auf und setzte sich auf seinen Schoß. Er versuchte, Rick zu trösten.
    »Es ist okay«, sagte David.
    »Nein, verdammt. Das ist es nicht«, schluchzte Rick und umarmte David fest.
    Es löste eine Kettenreaktion aus und innerhalb weniger Sekunden heulten wir alle. Als ich näher zu Rick und David rückte, setzte sich Alex auf meinen Schoß. Es dauerte ein paar Minuten, bis wir uns wieder beruhigt hatten.
    »Es tut mir leid, David«, sagte Rick und holte tief Luft. »Ich hatte kein Recht, das zu tun.«
    »Doch, das hattest du«, widersprach David. »Du liebst mich.«
    Nach diesen Worten brach Rick erneut in Tränen aus, aber dieses Mal beruhigte er sich schneller wieder. Das Telefon klingelte noch einmal. Alex stand auf, um den Anruf entgegen zu nehmen.
    »Nein, Sir. Hier ist Alex.«
    Er lauschte einen Augenblick.
    »Ja, Sir. Sie sind alle hier.«
    Pause.
    »Okay. David, es ist nochmal dein Dad.«
    David stand widerwillig von Ricks Schoß auf, um mit seinem Dad zu reden. George musste ihm gesagt haben, dass er den Lautsprecher einschalten sollte, denn genau das tat David.
    »Entschuldigt, dass ich vorhin nicht länger reden konnte«, sagte George. »Ich habe mich noch einmal angestellt und habe noch ein paar Minuten. Man sollte denken, dass die hier mehr als ein Telefon für uns hätten.«
    Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie er mit den Augen rollte. George schwieg einen Moment, aber keiner von uns antwortete ihm.
    »David, ich wollte euch noch etwas sagen. Vielleicht

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