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Beachrats

Beachrats

Titel: Beachrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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fragte Alex weiter.
    »Tot. Ich glaube, der Hurensohn hat sie tot geschlagen, aber ich kann es nicht beweisen. Den Cops hat er erzählt, es wären Einbrecher gewesen. Ich würde mein Geld aber auf ihn setzen.«
    Er hatte mittlerweile aufgegessen und stellte die Box mit den Knochen zur Seite.
    »Hat einer von euch ‘ne Zigarette für mich?«
    Alex zog seine Zigaretten aus der Tasche und gab sie ihm, zusammen mit seinem Feuerzeug. Er zündete sich eine Zigarette an und nahm einen tiefen Zug.
    »Danke, Mann«, sagte er zu Alex. »Ich habe meine letzte gestern Abend geraucht.«
    »Du schuldest mir übrigens 7,50 Dollar.«
    Das Gesicht des Jungen nahm einen lustigen Ausdruck an und er sah uns von Kopf bis Fuß an.
    »Ich habe eigentlich kein Geld«, gestand er uns. »Der Bastard nimmt alles, was ich verdiene.«
    Alex und ich wechselten wieder einen Blick. Er wusste genauso wenig wie ich, was wir machen sollten.
    »Aber ich kann euch ein Angebot machen, das ihr nicht ablehnen könnt. Wie wäre es, wenn ich euch bezahle, indem ich euch beiden einen blase?«
    Alex und ich sahen uns noch einmal an. Er wirkte genauso nervös wie ich.
    »Was sagt ihr, Jungs? Ihr werdet schon nicht schwul dadurch und ich kann das wirklich gut.«
    Ich sah, wie Kyle schmunzelte. Der Junge schien es als Zeichen zu nehmen, dass Alex wirklich darüber nachdachte.
    »Es macht uns also nicht schwul«, sagte Alex.
    Ich musste laut lachen und der Junge sah mich verwirrt an.
    »Bist du schwul?«, fragte ich ihn.
    »Ja, na und? Jeder weiß, dass schwule Jungs am besten Blasen können. Ich garantiere dir, dass ich es besser kann als deine Freundin. Und wenn nicht, kannst du meinen Arsch haben. Also, was sagt ihr?«
    »Ich sage, wir sind nicht interessiert«, sagte Alex ruhig. »Wie heißt du überhaupt?«
    »Justin. Und ihr?«
    »Alex.«
    »David.«
    »Arbeitet ihr hier oder so?«
    »Ja. Wo arbeitest du?«
    »Hier und dort«, sagte Justin kryptisch. »Hauptsächlich in Hotelzimmern, so wie diesem hier.«
    »Was machst du in Hotelzimmern?«, stellte ich eine äußerst intelligente Frage.
    »Anschaffen«, antwortete er im gleichen Ton, in dem man sagen würde, dass man die Betten macht.
    Ich glaubte zu wissen, wovon er redete, aber ich war mir nicht sicher.
    »Du lässt dich für Sex mit Kerlen bezahlen?«, fragte Alex.
    Er schien genauso schockiert zu sein wie ich.
    »Du hast es verstanden, Alex. Nur kann ich nichts von der Kohle behalten. Ich muss immer nackt sein, so wie jetzt. Und wenn er nicht da ist, muss ich dieses Ding tragen.«
    Er deutete auf die Eisenstange zwischen seinen Beinen.
    »Sollen wir dir helfen, abzuhauen?«, fragte ich.
    »Das ist wirklich nett, David. Aber bei meinem Glück taucht er genau dann hier auf, wenn ich aus dem Hotel spaziere. Wenn er mich erwischt, verprügelt er mich so, dass ich eine Woche lang nicht arbeiten kann. Vielleicht bringt er mich sogar um.«
    Er sagte es absolut emotionslos.
    »Mann, wir können dich aber nicht einfach so hier liegen lassen«, sagte Alex.
    Ich sah es genauso wie er.
    »Wir können die Cops rufen.«
    »Oh, Gott! Nein, Alex. Bitte tu das nicht, Mann. Ich flehe dich an. Bitte nicht.«
    Justin sah ernsthaft besorgt aus. Er tat mir wirklich leid.
    »Ich lasse dich nicht einfach so hier«, sagte Alex. »Zum einen gehört das Hotel meinem Dad und er könnte ziemliche Probleme bekommen, wenn dir etwas passiert. Zum anderen steckst du in Schwierigkeiten und ich will dir helfen. Wie alt bist du überhaupt?«
    »Wie alt sehe ich denn aus?«
    Ich hatte den Eindruck, als würde er mit Alex flirten und es gefiel mir nicht.
    »Ich würde sagen, du bist 16«, schlug Alex vor. »Genauso wie ich. Habe ich recht?«
    Justin dachte einen Moment lang nach. Ich war mir nicht sicher, ob er gerade nachrechnete, wie alt er war. Vielleicht überlegte er auch nur, ob er die Wahrheit sagen oder uns anlügen sollte.
    »Ja, ich bin 16«, sagte er schließlich.
    Ich hatte den Eindruck, dass er sich für die Wahrheit entschieden hatte.
    »Wo sind deine Klamotten und so?«
    »Ich habe keine - zumindest nicht hier oben. Er hat ein paar Sachen im Kofferraum, aber das ist alles, was ich habe. Ich hoffe, er kommt nie wieder zurück.«
    »Wie lange ist er schon weg?«
    »Wir sind am Sonntag Nachmittag hier angekommen. Irgendwann am späten Nachmittag. Er ist dann direkt gegangen, um ein paar Freier aufzutreiben. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen. Heute ist Mittwoch, oder?«
    »Ja, Mittwoch«, bestätigte Alex. »David, kommst

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