Beachrats
das?«
»Indem du dich entschieden hast, die Navy zu verlassen und weil ihr hier bleibt.«
»George, wir sind am Donnerstag alle vier in Tränen ausgebrochen. Zuerst waren wir glücklich, dass du zurück kommen würdest. Dann sagte David aber, dass du vermutlich versetzt werden würdest und dass ihr deswegen umziehen müsstet. Wir haben alle die Fassung verloren. Als du zum zweiten Mal angerufen hast, saß David auf Ricks Schoß und Alex auf meinem. Wir waren alle vier nervliche Wracks.«
George sah uns einen Moment lang ernst an.
»David hat recht. Ich wäre versetzt wurden und wir hätten umziehen müssen. Ich war mir sicher, dass ihr für ihn die Welt bedeutet - vermutlich mehr als ich. Das konnte ich ihm nicht antun.«
»Wer ist dieser Dr. Kelly?«, wechselte Rick das Thema.
»Sein Name ist Tim Kelly.«
»Sollten wir ihn kennen?«
»Nicht zwingend. Er hat eine ziemlich große Praxis hier am Strand. Es dauert manchmal Monate, bevor man einen Termin bei ihm bekommt. Ich habe gestern mit ihm gesprochen und er möchte, dass ich so schnell wie möglich anfange.«
»Das ist großartig«, sagte ich.
»Ja, ist es«, stimmte George zu. »Ich werde das Vierfache verdienen, aber ich mache es wegen David.«
»Das wissen wir«, sagte ich. »Welche Rolle siehst du für uns in Zukunft mit David?«
George holte tief Luft.
»Darüber habe ich lange nachgedacht und ich glaube, es gibt kein Zurück mehr. Was meint ihr? Hat die Rolle als große Brüder für euch funktioniert?«
Rick grinste so breit, dass es ihm wehgetan haben musste.
»Oh ja!«, antwortete er.
David und Alex verbrachten ihren Sommer damit, in einem der Hotels zu arbeiten. Außerdem begannen sie, nach Feierabend zu trainieren. Gene stellte seinen Gästen eine ziemlich gute Auswahl an Fitness-Geräten und Gewichten zur Verfügung und beide Jungs machten reichlich Gebrauch davon.
David hatte sein Ehrengericht Ende Juni und seine ganze Familie - drei Schwuchteln und sein Dad - war dabei, um es mit ihm zu feiern. Kurz darauf bekam Alex seine Einladung für den Order of the Arrow und wir alle gingen zu seiner Einführung.
Die Jungs lebten weiterhin in drei Häusern und übernachteten mal bei George, mal bei Alex‘ Eltern und mal bei uns. Ich glaube, sie verbrachten in diesem Sommer keine einzige Nacht getrennt voneinander.
Der Krieg in Afghanistan ging unaufhaltsam weiter. Rick und ich verfolgten die Nachrichten und lasen fast täglich darüber. Wir waren unendlich glücklich, dass er uns nicht persönlich betraf - zumindest jetzt nicht mehr.
Teil 3
Kapitel 1: David
Alex und ich arbeiteten in einem der Hotels, die seinem Dad gehörten. Es war nicht das beste Hotel, aber das störte uns nicht. Ich bekam als Pool Boy 10 Dollar pro Stunde, was ich ziemlich großzügig fand. Alex verdiente das selbe bei seinem Job am Strand. Der einzige Unterschied war, dass er ein bisschen mehr Trinkgeld bekam.
»Ich bekomme mehr, weil ich süßer bin als du«, begründete er den Unterschied. »Sieh der Wahrheit ins Gesicht.«
Ich wusste, dass er mich damit nur aufziehen wollte, aber ich konnte ihm nicht widersprechen. Ich war über beide Ohren in Alex verliebt und musste dem natürlich zustimmen.
Es war Mitte Juni und eigentlich ein ganz normaler Tag. Alex und ich aßen immer gemeinsam zu Mittag, aber an diesem Tag kam er ungewöhnlich früh vom Strand zu mir an den Pool. Ich saß in der Nähe meines kleinen Standes, an dem ich Sonnencreme, Getränke und andere Kleinigkeiten verkaufen sollte. Alex ließ sich in den freien Stuhl neben mir fallen und zündete sich eine Zigarette an. Er rauchte nicht viel. An den meisten Tagen konnte ich die Anzahl an einer Hand abzählen.
»Hey, was gibt‘s?«, fragte ich.
»Ich habe gerade einen Anruf von Herman bekommen«, antwortete er.
Herman war der Hotelmanager.
»Was wollte er?«
»Es war eine ziemlich komische Bitte. Er hat mich gefragt, ob es mir etwas ausmachen würde, für einen Gast ein gebackenes Hühnchen zu holen.«
Das Hotel hatte kein eigenes Restaurant. Die Gäste mussten also irgendwo am Strand oder in der Stadt essen.
»Und, machst du es?«
»Klar, warum auch nicht?«
»Kann ich mitkommen?«
»Deshalb bin ich hier.« Alex grinste. »Um zu fragen, ob du mitkommen möchtest.«
»Du weißt, was der Typ will?«
»Ja, Herman hat es mir gesagt. Ich muss es erst mal bezahlen, aber ich bekomme das Geld dann wieder, wenn wir dem Gast das Essen hinbringen.«
»Ich wette, es ist der Typ mit der
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