Beachrats
einen Moment zugehört hatte. »Es tut mir leid, dass ich das gesagt habe.«
Pause.
»Ja, ich weiß, dass du zwei kleine Kinder hast und ein drittes unterwegs ist, Herman. Aber bitte rufe nicht die Polizei wegen meinem Freund.«
Alex war zu einem flehenden Ton gewechselt. Diese Strategie schien besser zu funktionieren.
»Das hat doch nicht wehgetan, oder? Vielen Dank, Herman. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag. Bye.«
Alex legte auf.
»Großer Gott«, sagte er zu uns.
David und ich applaudierten.
»War Herman ein kleines bisschen störrisch?«, fragte ich ihn.
»Das kann man so sagen. Was ist sein Problem? Er kennt meinen Dad nicht so wie ich. Dad gibt keinen Furz darauf, ob für das Zimmer bezahlt wird oder nicht.«
Rick, David und ich kannten Gene Goodwin mittlerweile ziemlich gut und vermutlich hatte Alex recht.
»Das ist zwar richtig, Alex. Aber du hast Hermans Autorität in in Frage gestellt«, gab Rick zu bedenken. »Du hast dich wie der Boss aufgespielt, der du nicht bist. Du bist wirklich nur der Beach Boy.«
Alex dachte einen Augenblick darüber nach.
»Das war ziemlich Scheiße von mir, oder?«, fragte Alex. »Mich als sein Boss aufzuspielen, obwohl ich nur der Sohn seines Bosses bin, der nichts zu melden hat.«
»Nein, was du getan hast, war, Justins Arsch zu retten. Aber die Art, wie du es getan hast, war vielleicht ein ganz kleines bisschen Scheiße.«
Alex‘ Augen füllten sich mit Tränen.
»Bist du sauer auf mich?«, fragte er Rick.
»Ich zeige dir, wie sauer ich auf dich bin«, sagte Rick und umarmte Alex fest.
David grinste, als er das tat.
»Lasst uns hier verschwinden«, sagte Rick. »Dieses Zimmer macht mich irgendwie nervös.«
Wir stimmten alle zu und machten uns aus dem Staub.
Kapitel 3: Kevin
Die Jungs gingen zurück an ihre Arbeit am Pool und am Strand, Rick fuhr zurück auf seinen Golfplatz. Ich hatte das Vergnügen, irgendetwas mit Justin zu machen. Nur hatte ich keinen blassen Schimmer, was. Mir war klar, dass ich vermutlich irgendwelche Behörden informieren sollte. Die Polizei war naheliegend, aber der Junge hatte kein Verbrechen begangen. Also schied das schon einmal aus.
»Wie ist dein Nachname, Justin?«, fragte ich, als wir vom Parkplatz des Hotels weg fuhren.
»Davis«, sagte er. »Und deiner?«
»Miller«, antwortete ich. »Hast du irgendwo Verwandte?«
»Ich glaube, ich habe irgendwo Großeltern. Aber die kennen mich nicht wirklich. Ich bin mir nicht sicher, ob sie überhaupt wissen, dass es mich gibt. Meine Mom ist von zuhause weggelaufen, als sie vierzehn war. Sie ist nie zurück gegangen. Meine Großeltern sind nicht einmal zu ihrer Beerdigung gekommen, nachdem sie gestorben war.«
»Wie alt warst du, als das passiert ist?«
»Elf.«
»Vermisst du sie?«
»Nicht wirklich. Am Anfang vielleicht ein bisschen, aber soweit ich mich erinnern kann, war sie dauernd auf Drogen.«
»Wie ist es mit dir? Nimmst du Drogen?«
Ich war mir nicht sicher, was ich als Antwort erwartete. Er war bisher ziemlich offen, was sein Leben anging, also standen die Chancen nicht schlecht, dass ich eine ehrliche Antwort bekommen würde.
»Ich rauche ab und zu einen Joint, aber das ist auch alles. Keine harten Sachen. Er würde mich verprügeln, wenn ich nicht arbeiten könnte, so wie er es will. Und ich habe auch kein Interesse daran, ein Junkie zu werden.«
»Du hast vorhin etwas über einen Drogendeal gesagt, bei dem etwas schief gelaufen ist. Was ist passiert?«
»Ich kenne nur wenige Details, aber ich weiß, dass er einen Mann getötet hat - einen Undercover-Cop. Er war blutverschmiert, als er zurück kam und er hat mich gezwungen, ihn zu waschen. Danach haben wir uns aus dem Staub gemacht und sind hier her gefahren. Wo fahren wir überhaupt hin?«
»Zu mir nach Hause. Ich muss dann im Büro Bescheid sagen, dass ich mir den Rest des Tages frei nehme. Ich werde bei dir bleiben.«
»Was wird deine Frau dazu sagen, wenn ich dort bin?«
»Ich habe keine Frau«, antwortete ich. »Du hast meinen Partner, Rick, kennengelernt.«
»Dein Partner? Wovon redest du?«
»Er ist mein Partner. Wie in Lebenspartner.«
»Seid ihr schwul?«
Ich nickte nur.
»Heilige Scheiße! Ich habe euch für Freunde gehalten - aber Hetero-Freunde. Das ändert irgendwie alles, okay?«
»Was meinst du?«
»Nun, zumindest haltet ihr mich nicht für Abschaum, nur weil ich schwul bin.«
»Das ist wahr. Wir halten dich nicht für Abschaum, nur weil du schwul bist.«
»Macht ihr auch
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