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Beast

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Titel: Beast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Kennen
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so ein großes Schwein andrehen! Ich reiße die Plane oben auf, lasse das Schwein aber drauf liegen, falls es suppt. Blutflecken auf dem Boden zu erklären dürfte schwierig werden. Ich knipse die Taschenlampe an. Jimmys Säge steckt in einem Werkzeugeimer. Ich hole sie mir und fahre mit dem Finger über das gezackte Sägeblatt. Wo fange ich am besten an? Ich hatte mir überlegt, dass ich das Schwein aufhänge und einmal der Länge nach durchsäge, aber das Schuppendach macht nicht den Eindruck, als ob es das aushält, darum nehme ich mir stattdessen ein Bein vor. Wenn ich es schaffe, alle vier Beine abzusägen, wird der Rumpf leichter, und ich kann besser damit rumhantieren. Zum Glück ist das Tier schon ausgenommen, glibberige Innereien und solches Zeug kann ich nämlich nicht ab.
    Ich knie mich hin und setze die Säge an. Ein Schauder läuft mir über den Rücken. Mach schon, ermahne ich mich, es muss sein. Mit geschlossenen Augen säge ich drauflos, dabei zittere ich und mir wird schlecht. Bestimmt kann ich nie mehr Schinken essen. Beim Sägen |17| verbreitet sich ein metallischer Geruch und ich muss mich einen Augenblick wegdrehen.
    Einmal habe ich den Metzger gebeten, das Schwein für mich zu zerlegen. Neunzig Pfund wollte er dafür haben. Jetzt weiß ich, warum. Das Fleisch lässt sich ja noch einigermaßen gut sägen, denn die Beine sind schon fast aufgetaut, aber dann stoße ich auf den Knochen und habe den Eindruck, dass ich mich totsäge und gar nicht vorankomme. Ich saue mich mit Blut und Fett und sonst was ein und mir wird kotzübel. Dann habe ich einen Geistesblitz. Am besten säge ich da, wo die Knochen aneinanderstoßen. An den Gelenken brauche ich keine Knochen, sondern bloß Knorpel und Sehnen durchzusägen. Allerdings muss ich dann noch mal ganz von vorn anfangen. Ich wälze das Schwein herum und betaste seine Schulter, dann mache ich mich wieder an die Arbeit. Mir wird heiß, und als ich mir den Schweiß aus dem Gesicht wische, sind meine Hände ganz klebrig.
    Da sehe ich aus dem Augenwinkel ein Licht aufblitzen.
    Jemand kommt mit einer Taschenlampe durch den Garten gestapft. Gleich ist er hier. Bloß nicht erwischen lassen! Ich beiße mir auf die Lippe und schmecke Blut. Ich muss etwas unternehmen. Ich rapple mich auf, lasse die Säge fallen, trete aus dem Schuppen und ziehe leise die Tür hinter mir zu. Grelles Licht scheint mir ins Gesicht.
    »Was machst du da drin?«
    Hinter der Taschenlampe steht jemand, von dem ich nur den Umriss erkennen kann.
    »Stephen!« Carols Stimme bebt. »Du bist ja ganz voll Blut!«

|18| Zwei
    Ich muss noch mal auf Carol zurückkommen. Nur damit du eine Vorstellung hast, womit ich mich hier bei den Reynolds rumschlage. »Stunkmacher« nennt meine Oma so jemanden. Als ich vor drei Jahren hierherkam, hat es keine zehn Minuten gedauert, bis ich wegen ihr das erste Mal Ärger hatte. Jimmy hat meine Sachen hochgebracht und Verity hat mit mir über Schulen, Zimmer und Essen geplaudert. Robert kam an, hat mich angeglotzt und sich gleich wieder verdrückt, als er gesehen hat, dass ich nicht besonders spannend bin. Dann hat das Telefon geklingelt, Verity ging ran und es war bloß noch Carol da. Sie saß am Kopfende vom Küchentisch und ließ mich nicht aus den Augen. Dann hat sie mit der Zunge geschnalzt, als ob sie angestrengt nachdenkt. Schließlich fischte sie etwas aus ihrer Hosentasche.
    »Sieh dir den doch mal an«, hat sie gesagt. »Glaubst du, der ist gefälscht?« Sie hat mir einen 2 0-Pfund -Schein mit einem großen rosa Tintenfleck über dem Kopf der Königin hingehalten.
    Ich habe den Schein genommen und gegen das Licht gehalten. »Nö, guck doch. Hier ist das Wasserzeichen und da der Alustreifen.« Ich wollte ihr den Schein wiedergeben, aber sie ist aufgestanden.
    |19| »Ich glaube, ich habe oben in meinem Zimmer einen Stift. So einen, mit dem man feststellen kann, ob es eine Fälschung ist. Wart mal eben, ja?« Weg war sie.
    Ich habe mich hingesetzt, den Schein betrachtet und mich gefreut, dass es offenbar eine nette Familie ist.
    Verity kam rein, hat irgendwas von Essen oder so gesagt – und ist wie angewurzelt stehen geblieben. Ich weiß nicht wieso, aber ich habe schnell eine Faust um den Geldschein gemacht. Irgendwie wollte ich nicht, dass sie mich damit sieht.
    Aber ich war nicht schnell genug.
    »Ist ja komisch«, sagte Verity gedehnt. »Ich hab im Portemonnaie einen Schein mit genauso einem Fleck.« Sie schaute auf eine Handtasche, die auf der

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