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Beastly (German Edition)

Beastly (German Edition)

Titel: Beastly (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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erwiderte aber nichts.
    Als wir fertig waren, starrte uns Kendra an. Ich ging zu ihr hinüber.
    »Was glotzt du so, du hässliche Kröte?«
    Ich hatte eigentlich erwartet, dass sie anfangen würde zu weinen. Es machte Spaß, auf den Außenseitern herumzutrampeln, sie zum Heulen zu bringen und dann noch ein wenig weiter auf ihnen herumzutrampeln. Ich hatte mich schon eine ganze Weile auf diesen Abend gefreut. Das entschädigte mich beinahe für den Stress mit den Blumen.
    Aber stattdessen sagte sie: »Du hast es wirklich getan.«
    »Was getan?«, fragte ich.
    »Schau sie dir an«, kicherte Sloane. »Was für ein Prachtexemplar von einem scheußlichen Kleid. Darin sieht sie noch fetter aus als sonst.«
    »Yeah, wo hast du das denn aufgetrieben?«, fragte ich. »Auf einem Abfallhaufen?«
    »Es gehörte meiner Großmutter«, sagte Kendra.
    »Wo ich herkomme, kauft man sich für einen Ball neue Kleider.« Ich lachte.
    »Du hast es also wirklich getan?«, wiederholte sie. »Du hast mich tatsächlich zu einem Ball eingeladen, obwohl du ein anderes Date hattest, nur um mich dumm dastehen zu lassen?«
    Ich lachte wieder. »Und du hast echt geglaubt, jemand wie ich würde jemanden wie dich mit auf den Ball nehmen?«
    »Nein, das habe ich nicht geglaubt. Aber ich hatte gehofft, dass du mir meine Entscheidung nicht so leicht machen würdest, Kyle.«
    »Welche Entscheidung?« Hinter mir gackerte Sloane und skandierte »Loser«, und schon bald stimmten andere mit ein, bis schließlich der ganze Raum von dem Wort widerhallte, sodass ich kaum einen klaren Gedanken fassen konnte.
    Ich schaute das Mädchen an, diese Kendra. Sie weinte nicht. Sie sah auch nicht verlegen aus. In ihren Augen lag dieser intensive Blick, wie bei diesem Mädchen in diesem alten Stephen-King-Film, den ich mal gesehen hatte, Carrie . Das Mädchen in dem Film entwickelte telekinetische Kräfte und murkste seine Feinde damit ab. Und fast erwartete ich jetzt, dass Kendra auch damit anfing – Leute zu töten, nur indem sie sie anschaute.
    Aber stattdessen sagte sie mit einer Stimme, die nur ich hören konnte: »Du wirst schon noch sehen.«
    Und dann ging sie.
     

7
     
     
    Der Abend im Schnelldurchlauf: Typischer Ball, lahme Musik, Anstandswauwaus, die zu verhindern versuchten, dass wir direkt auf der Tanzfläche übereinander herfielen. Alles eine Art Vorparty für die echte Party danach. Aber ich hatte die ganze Zeit noch Kendras Worte im Ohr: Du wirst schon noch sehen. Sloane wurde langsam nett, und als wir zu Prinz und Prinzessin gekrönt wurden, wurde sie sogar noch netter. Bei manchen Mädchen sind Beliebtheit und die Macht, die damit einhergeht, eine Art Aphrodisiakum. Bei Sloane war es so. Wir standen auf der Bühne und wurden gerade gekrönt. Sloane lehnte sich an mich.
    »Meine Mom ist heute Abend ausgegangen.« Sie nahm meine Hand und legte sie auf ihren Hintern.
    Ich nahm sie weg. »Großartig.«
    Du wirst schon noch sehen.
    Sie machte weiter, presste sich enger an mich und atmete mir heiß ins Ohr. »Sie ist in die Oper gegangen – das dauert dreieinhalb Stunden. Ich habe extra in der Met angerufen, um das herauszufinden. Und danach geht sie meistens noch essen. Sie wird frühestens um ein Uhr wieder zu Hause sein…ich meine, falls du noch eine Weile mit zu mir kommen möchtest.« Ihre Hand strich über meinen Bauch und rückte in Richtung Gefahrenzone vor. Unglaublich. Wollte sie mich jetzt vor der ganzen Schule angrapschen?
    Ich rückte ein wenig von ihr weg. »Ich habe die Limousine nur bis Mitternacht.« Brett Davis, der letztes Jahr der Prinz war, kam mit der Krone auf mich zu. Ich beugte den Kopf, um sie demütig in Empfang zu nehmen.
    »Setze sie weise ein«, sagte Brett.
    »Geizhals«, sagte Sloane. »Bin ich es dir nicht wert, ein Taxi zu nehmen? Willst du das damit sagen?«
    Was bedeutete » Du wirst schon noch sehen«? Sloane und Brett waren einfach zu nah. Sie nahmen mir die Luft zum Atmen. Dinge und Menschen schienen von allen Seiten auf mich zuzukommen. Ich konnte nicht mehr klar denken.
    »Kyle Kingsbury, antworte mir.«
    »Wirst du mich jetzt endlich in Ruhe lassen?«, explodierte ich.
    Es schien, als würden alle und alles im Raum stillstehen, als ich das sagte.
    »Du Mistkerl«, sagte Sloane.
    »Ich muss nach Hause«, sagte ich. »Möchtest du noch bleiben oder die Limousine nehmen?«
    Du wirst schon noch sehen.
    »Du willst also gehen? Mich hier zurücklassen?«, flüsterte Sloane laut genug, dass es jeder in einem Umkreis von

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