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Beastly (German Edition)

Beastly (German Edition)

Titel: Beastly (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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spritzte. Wenn welche auftraten, wusch ich sie mit Seifenwasser ab und passte auf, dass sie nicht wiederkamen. Aber trotz der Unmenge an Blumen war ich mir der kleinen Tode bewusst, die jeder Morgen mit sich brachte, wenn eine Rose nach der anderen verwelkte. Natürlich wurden sie durch neue ersetzt, aber das war nicht dasselbe. Jedes winzige Leben, das aufblühte, würde nur im Gewächshaus leben und dann sterben. In dieser Hinsicht waren wir uns ähnlich.
    Eines Tages, als ich ein paar tote Freunde von einer Ranke pflückte, kam Magda herein.
    »Ich dachte mir, dass ich dich hier finde«, sagte sie. Sie hatte einen Besen dabei und begann einige der gefallenen Blätter zusammenzufegen.
    »Nein, nicht«, sagte ich. »Ich möchte das tun. Das gehört zu meiner täglichen Arbeit.«
    »Es gibt keine Arbeit für mich. Du benutzt deine Zimmer nicht, deshalb nichts sauber zu machen.«
    »Du kochst für mich. Du kaufst ein. Du besorgst Pflanzendünger. Du wäschst meine Kleider. Ohne dich könnte ich nicht so leben, wie ich lebe.«
    »Du hast aufgehört zu leben.«
    Ich pflückte eine weiße Rose von einem Zweig. »Du sagtest einmal, dass du Angst um mich hättest. Damals habe ich nicht verstanden, was du damit meintest, aber jetzt verstehe ich es. Du hattest Angst, ich könnte Schönheit, wie diese Rose, niemals schätzen lernen.« Ich gab sie ihr. Es fiel mir schwer, meine Lieblinge abzupflücken und zu wissen, dass sie dadurch früher sterben würden. Aber ich lernte loszulassen. Ich hatte schon so vieles losgelassen. »An jenem Abend war ein Mädchen auf dem Ball. Ich schenkte ihr die Rose. Sie war so glücklich. Ich verstand nicht, warum sie sich so viel aus einer Rose machte, einer dummen Rose, die nicht einmal mehr alle Blütenblätter hatte. Jetzt verstehe ich es. Nun, da all die Schönheit meines alten Lebens verflogen ist, lechze ich danach wie nach Nahrung. Etwas so Schönes wie diese Rose – ich wünschte fast, ich könnte sie essen, sie in ihrer Gänze schlucken, um die Schönheit zu ersetzen, die ich verloren habe. Und dieses Mädchen war genauso.«
    »Aber du wirst nicht…du versuchst nicht, den Fluch zu brechen?«
    »Ich habe hier alles, was ich brauche. Den Fluch werde ich niemals brechen können.« Ich machte eine Handbewegung, damit sie mir den Besen gab.
    Sie nickte ein wenig traurig und reichte ihn mir.
    »Warum bist du hier, Magda?«, fragte ich, während ich kehrte. Ich hatte mich das schon ein paarmal gefragt. »Warum bist du hier in New York und räumst hinter einem Rotzlöffel wie mir her? Hast du keine Familie?«
    Ich konnte das fragen, weil sie über meine Familie Bescheid wusste. Sie wusste, dass ich keine mehr hatte, dass mich alle verlassen hatten.
    »Ich haben Familie in meine Land. Mein Mann und ich, wir kamen hierher, um Geld zu verdienen. Ich war Lehrerin, aber es gab keine Arbeit. Deshalb kamen wir her. Aber mein Mann, er konnte kein Green Card bekommen, deshalb musste er zurück. Ich arbeiten schwer, damit ich Geld an Familie schicken kann.«
    Ich bückte mich und fegte die Blätter auf die Kehrschaufel. »Hast du Kinder?«
    »Ja.«
    »Wo sind sie?«
    »Sie groß werden. Ohne mich. Sie sind jetzt älter als du und haben selber Kinder, die ich nie gesehen habe.«
    Ich hob die abgestorbenen Blätter auf. »Dann weißt du also, wie es ist, niemanden zu haben?«
    Sie nickte. »Ja.« Sie nahm mir Besen und Kehrschaufel aus der Hand. »Aber ich bin jetzt älter; mein Leben ist älter. Als ich die Entscheidung getroffen habe, ich nicht haben gedacht, dass es für immer sein würde. So jung aufzugeben ist etwas anderes.«
    »Ich habe nicht aufgegeben«, sagte ich. »Ich habe nur beschlossen, für meine Rosen zu leben.«
    An diesem Abend suchte ich den Spiegel. Ich hatte ihn nach oben in den vierten Stock gebracht und auf einem alten Kleiderschrank liegenlassen.
    »Ich möchte Kendra sehen«, sagte ich.
    Es dauerte einige Augenblicke, aber als sie schließlich auftauchte, schien sie sich zu freuen, mich zu sehen. »Es ist schon eine Weile her«, sagte sie.
    »Warum braucht der Spiegel so lange, bis er mir dich zeigt, während ich andere sofort sehe?«
    »Weil ich manchmal gerade etwas tue, was du nicht sehen sollst.«
    »Was zum Beispiel? Warst du im Badezimmer?«
    Sie machte ein finsteres Gesicht. »Hexen-Angelegenheiten.«
    »Okay. Schon klar.« Aber leise sang ich »Kendra war auf dem Klo« vor mich hin.
    »War ich nicht!«
    »Was machst du dann, wenn ich dich nicht sehen kann? Leute in

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