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Beastly (German Edition)

Beastly (German Edition)

Titel: Beastly (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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Mädchen, von dem ich geglaubt hatte, dass es mich lieben würde, und meinen Vater. Aber ich hatte echte Freunde in Will und Magda gefunden. Ich hatte ein Hobby gefunden. Und ich wusste, dass ich die wahre Liebe gefunden hatte, auch wenn sie diese Liebe nicht erwiderte.
    Und doch war mein Gesicht, mein schreckliches Gesicht, exakt dasselbe geblieben. Das war nicht fair. Das war einfach nicht fair.
    Draußen war der Vollmond zu sehen, wie in der Nacht vor einigen Monaten, als ich Lindy gesagt hatte, dass sie gehen solle. Aber jetzt war ich in der Stadt, und hier funkelten nicht Sterne über Sterne. Ich trat ans Fenster und öffnete es, weil ich vorhatte, wie in jener Nacht den Mond anzuheulen. Aber dieses Mal war es ihr Name, der herauskam.
    »Lindy!«
    Ich wartete, aber es kam keine Antwort.
    Ich schaute auf meine Uhr. Fast elf. Und obwohl ich wusste, dass es keine Hoffnung mehr gab, konnte ich nicht anders, als dieses eine Mal früher zu meinem Spiegel zu gehen. Ich hielt ihn hoch. »Ich möchte Lindy sehen.«
    Fast noch bevor er sie mir zeigte, zerriss ein Schrei die Nacht.
    Es war ihre Stimme. Selbst wenn hundert Jahre vergangen wären, hätte ich sie erkannt. Ich hatte gedacht, ich würde sie nie wieder hören. So nah – ich rannte zum Fenster, um nach ihr zu schauen.
    Dann wurde mir bewusst, dass die Stimme aus dem Spiegel gekommen war.
    Ich nahm ihn wieder in die Hand und hielt ihn mir dicht vor die Augen. Es war dunkel, stockdunkel, sodass ich kaum etwas erkennen konnte, weder die Gegend noch das Mädchen, das, wie mir jetzt bewusst wurde, meinen Namen schrie.
    »Hilf mir! Oh bitte, hilf mir, Adrian!«
    Aber als meine Augen sich an den dunklen Spiegel gewöhnt hatten, konnte ich Formen ausmachen, Gebäude. Ich hatte diese Gegend schon tagsüber gesehen. Ging sie nachts durch diese Straßen? Tatsächlich. Aber als sich meine Augen noch mehr anpassten, merkte ich, dass sie nicht allein war. Eine schattenhafte Gestalt war bei ihr. Diese hielt sie am Arm fest und zwang sie eine Treppe hinauf in ein Backsteingebäude, dessen Fenster zugenagelt waren.
    Ohne auch nur einen Moment zu zögern, rannte ich auf die Straße. Weit und breit war kein Taxi zu sehen, aber ich wusste, dass mich ohnehin keiner mitnehmen würde. Deshalb stürzte ich zu der U-Bahn-Station, die ich so oft beobachtet, aber seit über einem Jahr nicht mehr betreten hatte. Den Spiegel hielt ich immer noch in der Hand. Die Straßen waren durch den Vollmond und die Straßenlampen hell erleuchtet, und obwohl es schon spät war, drängelte ich mich auf dem Gehweg durch eine Menschenmenge, die in die entgegengesetzte Richtung unterwegs war.
    »Was war denn das?«, rief jemand, und alle schauten mir nach, aber da war ich schon nichts weiter als ein Schatten in der Ferne. Ich rannte, rannte so schnell der einen Stimme nach, der einzigen Person auf der Welt, die meinen Namen rief, sodass ich es hörte.
    Ich hatte mich nicht damit aufgehalten, meinen Mantel anzuziehen, deshalb trug ich nur Jeans und T-Shirt, nichts, was mich ganz bedeckte. In den Augen der Welt war ich ein Monster, das da die Straße entlanglief. Vielleicht würden es die Leute für ein Kostüm halten. In dieser Stadt sah man ja oft seltsame Dinge. Aber ich rannte, und irgendjemand schrie, jemand zeigte auf mich. Ich rannte weiter und verschwand schließlich im Untergrund.
    Die Rushhour war längst vorbei, und im Sommer waren die U-Bahnen nachts normalerweise nicht überfüllt. Ich sprang über das Drehkreuz. Ich hatte Glück – der Zug stand schon da. Eigentlich hätte er leer sein sollen, aber einige Fans der New York Mets befanden sich gerade auf dem Heimweg von einem Spiel.
    Ich stürzte durch die Tür und traf Menschenschwärme an, Massen, die jeden verfügbaren Sitzplatz besetzten – Eltern, die ihre Kinder auf dem Schoß hielten, Menschen, die sich an die Haltegriffe aus Metall klammerten oder sich an den Lehnen festhielten. Vielleicht konnte ich ja in der Menge verschwinden, dachte ich. Ich versuchte, mich unter die anderen zu mischen.
    Dann hörte ich einen Schrei.
    »Ein Monster!«
    Es war ein kleiner Junge mit vor Angst verzerrtem Gesicht.
    »Versuch zu schlafen, Schatz.« Seine Mutter streichelte ihm beruhigend über den Rücken.
    »Aber, Mami, nein! Da ist ein Monster.«
    »Oh, sei nicht albern, Liebling. Es gibt keine…«
    Sie schaute auf. Unsere Blicke trafen sich.
    Und dann schauten mich plötzlich dutzende, hunderte Augenpaare an.
    »Das muss eine Maske sein«, sagte die

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