Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Kindchen.«
Travis schoss aus seinem Stuhl hoch und riss mich mit sich Richtung Tür.
»Josiah steht direkt hinter dieser Tür, junger Mann. Wohin also hast du vor zu fliehen?«
Ich hatte mich getäuscht. Anstatt darüber nachzudenken, wie ich Benny zur Einsicht bringen konnte, hätte ich besser Micks Willen, um jeden Preis zu überleben, und Bennys Faible für Vergeltung einkalkulieren sollen.
»Travis«, sagte ich warnend und sah Bennys Schlägertypen auf uns zukommen.
Travis stieß mich noch ein Stückchen weiter zurück und reckte sich. »Benny, ich hoffe, Sie wissen, es geschieht nicht aus Respektlosigkeit, wenn ich Ihre Männer gleich auseinandernehme. Aber ich liebe dieses Mädchen und kann nicht zulassen, dass Sie ihr ein Leid zufügen.«
Benny brach in höhnisches Gelächter aus. »Das muss ich dir lassen, mein Sohn, du hast mehr Mumm als alle, die je durch diese Türen gekommen sind. Aber ich will dir nur sagen, was dich gleich erwartet. Der massige Typ rechts von dir ist David, und wenn er dich mit seinen Fäusten nicht kleinkriegt, dann wird er das Messer aus seinem Holster benutzen. Der Mann zu deiner Linken ist Dane, und er ist mein bester Kämpfer. Er hat morgen einen Kampf, und Tatsache ist, dass er noch nie verloren hat. Pass bloß auf deine Hände auf, Dane. Ich hab eine Menge Geld auf dich gesetzt.«
Dane grinste Travis kampflustig an. »Geht klar, Sir.«
»Benny, hör auf! Ich kann dir das Geld beschaffen!«, schrie ich.
»Ach nein … das wird hier gleich sehr spannend werden«, sagte Benny kichernd und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
David stürzte sich auf Travis, und ich schlug mir die Hände vor den Mund. Der Mann war stark, aber schwerfällig. Bevor er ausholen oder nach seinem Messer greifen konnte, hatte Travis ihn außer Gefecht gesetzt, indem er sein Knie mit voller Wucht gegen Davids Gesicht knallte. Unmittelbar danach platzierte Travis mit ganzer Kraft zwei Faustschläge und einen Ellbogenhieb im Gesicht seines Gegners. Und schon lag David als blutiger Haufen am Boden.
Benny warf den Kopf zurück, lachte hysterisch und schlug mit der Faust auf den Tisch. Das Ganze erinnerte an ein Kind, das sich am Samstagmorgen Zeichentrickserien im Fernsehen anschaut. »Na los, Dane. Er hat dir doch keine Angst eingejagt, oder?«
Dane näherte sich Travis vorsichtiger, mit der Konzentration und Präzision eines Profikämpfers. Seine Faust flog mit unglaublicher Geschwindigkeit auf Travis’ Gesicht zu, doch der wich aus und rammte seine Schulter mit voller Wucht gegen Dane. Sie fielen gegen Bennys Schreibtisch, und dann packte Dane Travis mit beiden Händen und schleuderte ihn zu Boden. Einen Augenblick lang rangen die beiden, dann gewann Dane die Oberhand und landete ein paar Treffer bei Travis, weil der unter ihm auf dem Boden gefangen war. Ich schlug die Hände vors Gesicht und konnte nicht hinsehen.
Als ich einen Schmerzensschrei hörte, schaute ich doch hoch und sah Travis schwankend über Dane, den er an seinen zerzausten Haaren festhielt, während er ihm von der Seite einen Schlag nach dem anderen verpasste. Jedes Mal krachte Danes Gesicht gegen Bennys Schreibtisch, und als er endlich wieder auf die Füße kam, war er orientierungslos und blutete.
Travis musterte ihn einen Augenblick lang und attackierte ihn dann erneut. Er knurrte bei jedem Treffer und schien wieder seine ganze Kraft in jeden Schlag zu legen. Ein einziges Mal ließ er Dane ausweichen und mit seinen Knöcheln Travis’ Kinn streifen. Ich staunte. Travis grinste spöttisch und hielt einen Finger hoch. »Das war deiner.« So war das also. Er hatte sich absichtlich von Bennys Schläger treffen lassen. Das Ganze bereitete ihm Spaß. So hatte ich Travis nie kämpfen gesehen. Und es war ein bisschen Furcht einflößend, mitanzusehen, wie er gegenüber diesen ausgebildeten Killern alles gab und die Oberhand behielt. Bis zu diesem Moment war mir nicht bewusst gewesen, wozu Travis imstande war.
Mit Bennys beunruhigendem Gelächter im Hintergrund machte Travis Dane fertig, indem er seinen Ellbogen mitten in Danes Gesicht krachen ließ und ihn auf diese Weise k. o. schlug, bevor er zu Boden ging. Ich sah seinen Körper auf Bennys Orientteppich aufschlagen.
»Erstaunlich, junger Mann! Ganz erstaunlich!« Benny klatschte vergnügt in die Hände.
Travis zog mich wieder hinter sich, als Josiah mit seiner bulligen Gestalt den gesamten Türrahmen ausfüllte.
»Soll ich mich darum kümmern, Sir?«
»Nein! Nein,
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