Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
bewarf seinen Cousin mit einem Ketchuptütchen. Shepley reagierte darauf zwar nicht, aber ich war Travis dankbar für die Ablenkung.
America strich ihm über den Rücken. »Er wird es schon schaffen. Aber er braucht einfach noch ein Weilchen, bis er wirklich glaubt, dass Abby deinem Charme widerstehen kann.«
»Ich habe meinen Charme gar nicht spielen lassen«, behauptete Travis leicht indigniert. »Sie ist einfach eine Freundin.«
Ich warf Shepley einen Blick zu. »Das hab ich dir doch gesagt. Du musst dir wirklich keine Sorgen machen.«
Endlich erwiderte Shepley meinen Blick, und als er meinen ernsten Gesichtsausdruck registrierte, hellte sich seine Miene ein wenig auf.
»Hast du gelernt?«, fragte Travis mich.
Ich verzog das Gesicht. »Für Biologie kann ich lernen, so viel ich will. Ich krieg das einfach nicht in meinen Kopf.«
Travis stand auf. »Dann komm.«
»Wie?«
»Lass uns deine Aufzeichnungen holen gehen. Ich helfe dir beim Lernen.«
»Travis …«
»Heb deinen Hintern, Täubchen. Du schaffst den Test mit links.«
Ich zog im Vorbeigehen an einem von Americas langen blonden Zöpfen. »Man sieht sich im Klassenzimmer, Mare.«
Sie lächelte. »Ich werde dir einen Platz frei halten. Ich brauche jede Hilfe, die ich kriegen kann.«
Travis folgte mir auf mein Zimmer. Dort suchte ich meine Aufzeichnungen heraus, während er schon das Buch aufschlug. Er fragte mich unermüdlich ab und erklärte mir ein paar Dinge, die ich nicht verstanden hatte. So, wie er das tat, wurde für mich das, was ich ursprünglich verwirrend gefunden hatte, logisch.
»… und somatische Zellen betreiben zur Reproduktion Mitose. Das ist die Sache mit den Phasen. Sie klingen fast wie ein Mädchenname: Prometa Anatelo.«
Ich lachte. »Prometa Anatelo?«
»Prophase, Metaphase, Anaphase und Telophase.«
»Prometa Anatelo«, wiederholte ich nickend.
Er schlug mir mit den Papieren auf den Kopf. »Jetzt hast du’s. Du beherrschst den Stoff vorwärts und rückwärts.«
Ich seufzte. »Warten wir’s ab.«
»Ich begleite dich zum Klassenzimmer. Unterwegs frage ich dich noch mal ab.«
Ich schloss hinter uns die Tür ab. »Du wirst mir doch nicht böse sein, wenn ich diese Arbeit verhaue, oder?«
»Du wirst sie nicht verhauen, Täubchen. Allerdings sollten wir für die nächste ein bisschen früher anfangen«, sagte er und hielt auf dem Weg zum Gebäude für die Naturwissenschaften mit mir Schritt.
»Wie willst du mir Nachhilfe geben, deine eigenen Hausaufgaben machen, lernen und dich auf deine Kämpfe vorbereiten?«
Travis lachte leise. »Ich bereite mich nicht auf meine Kämpfe vor. Adam ruft mich an und sagt mir, wo das Ganze stattfindet, dann komme ich dorthin.«
Ich sah ihn ungläubig an, doch er hatte den Blick bereits auf die Unterlagen vor sich gerichtet, um mir die erste Frage zu stellen. Bis wir den Klassenraum erreichten, waren wir den Stoff fast zweimal komplett durchgegangen.
»Super.« Er lächelte, gab mir meine Unterlagen zurück und lehnte sich an den Türrahmen.
»Hey, Trav.«
Ich drehte mich um und erblickte einen großen, schlaksigen Jungen, der Travis beim Hereinkommen zulächelte.
»Parker.« Travis nickte zurück.
Parkers Augen leuchteten ein bisschen auf, als er mich ansah und ebenfalls anlächelte. »Hi, Abby.«
»Hi«, antwortete ich und staunte darüber, dass er meinen Namen kannte. Ich hatte ihn zwar schon in einem der Kurse gesehen, aber wir hatten uns einander nie vorgestellt.
Parker ging zu seinem Platz und begann dort, mit den Banknachbarn zu scherzen.
»Wer war das?«, fragte ich.
Travis zuckte mit den Achseln, aber die Haut um seine Augen wirkte eine Spur angespannter als zuvor. »Parker Hayes. Einer aus meiner Sigma Tau Fraternity.«
»Du bist in einer Frat?«, fragte ich zweifelnd.
»Sigma Tau, genau wie Shep. Ich dachte, du wüsstest das«, sagte er und schaute an mir vorbei zu Parker.
»Nun ja … du wirkst … nicht wie ein typisches Fraternitymitglied«, sagte ich und sah unwillkürlich auf die Tattoos an seinen Unterarmen.
Travis richtete seine ganze Aufmerksamkeit wieder auf mich und grinste. »Mein Dad ist ein Alumnus dort, und meine Brüder sind auch alle Sig Tau. Das ist so eine Art Familientradition.«
»Und da wurde von dir erwartet, dass du dich auch dazu verpflichtest?«, fragte ich skeptisch.
»Nicht unbedingt. Aber die Jungs sind schon in Ordnung. Du solltest jetzt besser reingehen.«
»Danke, dass du mir geholfen hast«, sagte ich und stupste ihn mit
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