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Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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dem Ellbogen an. In dem Moment kam America vorbei, und ich folgte ihr zu unseren Plätzen.
    »Wie ist es gelaufen?«, fragte sie.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Er ist ein guter Lehrer.«
    »Nur ein Lehrer?«
    »Auch ein guter Freund.«
    Sie wirkte enttäuscht, und ich musste über ihre Miene kichern.
    America hatte schon immer davon geträumt, dass wir Freunde daten, und die beiden Zimmergenossen-Cousins kamen für sie einem Jackpot gleich. Nachdem sie sich entschlossen hatte, mit mir auf die Eastern zu gehen, hatte sie auch ein Zimmer mit mir teilen wollen, aber ich war dagegen gewesen, weil ich mir ein bisschen mehr Selbstständigkeit wünschte. Sobald sie mir das verziehen hatte, war sie auf die Suche nach einem Freund Shepleys gegangen, mit dem sie mich verkuppeln konnte.
    Travis’ beharrliches Interesse an mir übertraf ihre kühnsten Erwartungen.
    Ich absolvierte den Test mit Leichtigkeit und wartete hinterher auf den Stufen vor dem Gebäude auf America. Als sie sich erschöpft neben mich plumpsen ließ, sagte ich erst einmal nichts.
    »Das war furchtbar!«, rief sie.
    »Du solltest mit uns zusammen lernen. Travis kann wirklich gut erklären.«
    America stöhnte und lehnte sich an mich. »Du warst mir überhaupt keine Hilfe! Hättest du mir nicht mal aus Mitleid zunicken können oder so?« Ich legte den Arm um ihren Nacken und begleitete sie zu unseren Zimmern.
    Im Verlauf der nächsten Woche unterstützte Travis mich bei meinem Aufsatz für Geschichte und gab mir erneut Bionachhilfe. Zusammen standen wir vor dem Büro von Professor Campbell und kontrollierten den Anschlag mit den Noten. Meine Studentennummer war die dritte von oben.
    »Drittbeste Arbeit des Kurses! Sehr schön, Täubchen!«, sagte er und drückte mich. Seine Augen strahlten vor Freude und Stolz. Ich verspürte ein irritierendes Gefühl und trat einen Schritt von ihm weg.
    »Danke, Trav. Ohne dich hätte ich das nicht geschafft«, antwortete ich und zupfte an seinem T-Shirt.
    Er warf mich über seine Schulter und schob sich durch die Menge hinter uns. »Platz da! Aus dem Weg, Leute! Macht Platz für das schrecklich unförmige, gigantische Gehirn dieser armen Frau! Sie ist ein verdammtes Genie!«
    Ich musste über die amüsierten und neugierigen Gesichter meiner Kommilitonen lachen.
    In den folgenden Tagen schürten wir weiter die Gerüchte über eine Beziehung. Travis’ Ruf trug dazu bei, den Klatsch einzudämmen. Noch nie hatte man gehört, dass er mit einem Mädchen länger als eine Nacht zusammengeblieben war. Daher begriffen die anderen, je öfter sie uns zusammen sahen, den platonischen Charakter unserer Beziehung. Aber auch wenn permanent nachgefragt wurde, ob wir etwas miteinander hätten, riss das Interesse der anderen Studentinnen an Travis nicht ab.
    Er saß weiterhin in Geschichte neben mir und aß mit mir zu Mittag. Ich brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass ich mich in ihm getäuscht hatte. Bald verteidigte ich Travis sogar gegen Leute, die ihn weniger gut kannten als ich.
    Einmal stellte er mir in der Cafeteria ein Glas Orangensaft hin.
    »Das wäre nicht nötig gewesen. Ich hätte mir auch selbst eins geholt«, sagte ich, während ich aus meiner Jacke schlüpfte.
    »Tja, das kannst du dir jetzt sparen.« Er zeigte mir das Grübchen auf seiner linken Wange.
    Brazil schnaubte. »Hat sie dich in einen Laufburschen verwandelt, Travis? Was kommt als Nächstes, fächelst du ihr in einer knackigen Badehose mit einem Palmwedel Luft zu?«
    Travis warf ihm einen finsteren Blick zu, und ich verteidigte ihn. »Dir würde eine Badehose nicht mal stehen, Brazil. Also halt bloß die Klappe.«
    »Bleib locker, Abby! War ja nur ein Spaß!« Brazil hob die Hände.
    »Dann … red nicht so einen Mist über ihn daher.«
    Travis’ Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Staunen und Dankbarkeit. »Jetzt kann mich echt nichts mehr überraschen. Gerade hat mich ein Mädchen verteidigt«, sagte er und stand auf. Bevor er mit seinem Tablett davonging, warf er Brazil einen letzten warnenden Blick zu. Dann stellte er sich zu einer kleinen Gruppe von Leuten, die vor dem Gebäude rauchten.
    Ich bemühte mich, ihn nicht zu beobachten, während er lachte und sich unterhielt. Jedes Mädchen dort draußen kämpfte mehr oder weniger offensichtlich um den Platz neben ihm. America stieß mir ihren Ellbogen in die Rippen, als sie merkte, wie abwesend ich war.
    »Wohin guckst du denn, Abby?«
    »Nirgendwohin. Ich gucke nirgendwohin.«
    Sie stützte das Kinn

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