Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Stufen herunter und postierte sich hinter Travis, den Blick wachsam auf seine Freundin gerichtet.
»Tut mir leid. Hätte ich gewusst, dass du hier sein würdest, wäre ich nicht gekommen.«
Er schob die Hände in seine Jackentaschen. »Du kannst herkommen, wann immer du willst, Täubchen. Ich wollte nie, dass du von hier fortbleibst.«
Ich schaffte es nicht, den ätzenden Ton aus meiner Stimme zu lassen. »Ich will nicht stören.« Ich schaute zum oberen Ende der Treppe, von wo Megan mit selbstgefälliger Miene zu uns herabsah. »Genieß deinen Abend«, sagte ich und wandte mich ab.
Er packte mich am Arm. »Warte. Bist du sauer?«
Ich riss mich los. »Warum nur … wundere ich mich?«
Er runzelte die Stirn. »Ich kann es dir einfach nicht recht machen! Du sagst, du bist fertig mit mir … Und ich leide hier wie ein Hund! Ich musste mein Handy in tausend Teile zertrümmern, um mich davon abzuhalten, dich in jeder Minute des verdammten Tages anzurufen – in der Schule musste ich so tun, als sei alles ganz okay, nur damit du glücklich sein kannst … und jetzt bist du, Scheiße noch mal, sauer auf mich? Dabei hast du mir mein verdammtes Herz gebrochen!« Seine letzten Worte hallten in der Nacht wider.
»Travis, du bist betrunken. Lass Abby nach Hause fahren«, meinte Shepley.
Travis packte mich an den Schultern und zog mich an sich. »Willst du mich, oder willst du mich nicht? Du kannst das mit mir nicht so weitermachen, Täubchen!«
»Ich bin nicht hergekommen, um dich zu treffen.« Ich funkelte ihn böse an.
»Ich will sie gar nicht.« Er starrte auf meinen Mund. »Ich bin nur so verdammt unglücklich, Täubchen.« Seine Augen begannen zu glänzen, und er beugte sich vor, um mich zu küssen.
Ich schob ihn am Kinn zurück. »Du hast ihren Lippenstift am Mund, Travis«, sagte ich angewidert.
Er trat einen Schritt zurück, wischte sich mit seinem T-Shirt über den Mund und starrte kopfschüttelnd auf die roten Spuren auf dem weißen Stoff. »Ich wollte einfach vergessen. Wenigstens für eine verdammte Nacht lang.«
Ich wischte mir eine einzelne Träne ab. »Dann lass dich von mir nicht davon abhalten.«
Danach versuchte ich, mich Richtung Honda zurückzuziehen, aber Travis griff wieder nach meinem Arm. Im nächsten Moment schlug America ihm mit ihren Fäusten heftig auf den Arm. Er blinzelte ungläubig. Als sie gegen seine Brust trommelte, ließ er mich los.
»Lass sie in Ruhe, du Scheißkerl!«
Da packte Shepley sie, doch sie stieß ihn weg und gab Travis eine Ohrfeige. Alle erstarrten, erschrocken über Americas heftigen Zorn.
Travis runzelte nur die Stirn, verteidigte sich jedoch nicht. Shepley packte sie erneut, diesmal bei den Handgelenken und zerrte sie zum Honda, während sie heftig kämpfte und sich loszureißen versuchte. Ich staunte darüber, wie entschlossen sie auf Travis losging. In ihren sonst so sanften Augen loderte purer Hass.
»Wie konntest du nur? Sie hätte Besseres von dir verdient, Travis!«
»America, lass das !«, brüllte Shepley.
Sie ließ resiginiert die Arme sinken, während sie ihn ungläubig anstarrte. »Du verteidigst ihn?«
Er wirkte nervös, aber er beharrte auf seinem Standpunkt. »Abby hat mit ihm Schluss gemacht. Er versucht bloß, darüber hinwegzukommen.«
Ihre Augen wurden schmal. »Na dann, zieh doch auch los und such dir eine x-beliebige Nutte …« Sie warf Megan einen verächtlichen Blick zu. »… im Red findest du was zum Vögeln … und lass mich anschließend wissen, ob es dir hilft, über mich hinwegzukommen.«
»Mare.« Shepley wollte sie festhalten, aber sie entwand sich seinem Griff und setzte sich bebend hinters Steuer. Ich stieg neben ihr ein und versuchte, Travis nicht anzusehen.
»Baby, geh nicht«, flehte Shepley und beugte sich zu ihrem Fenster herunter.
Sie ließ den Wagen an. »Es gibt hier eine richtige und eine falsche Seite, Shep. Und du stehst auf der falschen.«
»Ich stehe an deiner Seite«, sagte er verzweifelt.
»Nein, das tust du nicht mehr.« Sie setzte zurück.
»America? America!«, rief Shepley ihr nach, während sie schon auf die Straße zubrauste und ihn zurückließ.
Ich seufzte. »Mare, du kannst nicht deshalb mit ihm Schluss machen. Er hat recht.«
America legte eine Hand auf meine und drückte sie. »Nein, hat er nicht. Nichts von dem, was da gerade passierte, war richtig.«
Als wir auf den Parkplatz neben dem Morgan einbogen, klingelte Americas Telefon. Sie verdrehte die Augen und nahm das Gespräch an.
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