Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Charger ruckartig und stellte den Motor ab. Schweigend öffneten die Jungs ihre Türen, und Travis half mir vom Rücksitz.
»Was ist passiert? Ach du Scheiße, Trav, was ist mit deinem Gesicht los?«, rief America, die herbeigeeilt kam.
»Das erzähl ich dir drinnen«, kündigte Shepley an.
Travis brachte mich wortlos nach oben, durchs Wohnzimmer und den Flur bis auf sein Bett. Toto sprang an mir hoch und aufs Bett, um mein Gesicht zu lecken.
»Jetzt nicht, Kumpel«, mahnte Travis leise, trug den Welpen auf den Flur und schloss die Tür wieder.
Dann kniete er sich neben mich und berührte meinen abgerissenen Ärmel. Sein Auge war rot und geschwollen. Die Haut darüber aufgerissen und feucht von Blut. Seine Lippen waren dunkelrot verschmiert, seine Knöchel wund. Das vormals weiße T-Shirt starrte von Blut, Grasflecken und Dreck.
Ich berührte sein Gesicht, aber er zuckte zurück. »Es tut mir so leid, Täubchen. Ich habe versucht, zu dir durchzukommen. Ich hab’s versucht …« Zorn und Sorge schienen ihm die Kehle zuzuschnüren. »Ich konnte nicht zu dir.«
»Fragst du America, ob sie mich zum Morgan zurückfährt?«
»Du kannst da heute Abend nicht mehr hin. Es wimmelt jetzt nur so von Cops. Bleib einfach hier. Ich werde auf der Couch schlafen.«
Ich holte zitternd Luft und versuchte, nicht loszuheulen. Er fühlte sich auch so schon schlecht genug.
Travis stand auf und öffnete die Tür. »Ich muss duschen. Bin gleich wieder da.«
America schob sich an ihm vorbei, setzte sich zu mir aufs Bett und schloss mich in die Arme. »Es tut mir so leid, dass ich nicht da war!«
»Mir geht’s gut.« Ich wischte mir über das tränenverschmierte Gesicht.
Shepley klopfte, bevor er mit einem Glas hereinkam, das zur Hälfte mit Whiskey gefüllt war.
»Hier«, sagte er.
Ich legte den Kopf in den Nacken und ließ die Flüssigkeit meine Kehle hinablaufen. Der Whiskey brannte heftig in meiner Kehle, ich verzog das Gesicht. »Danke.«
»Ich hätte früher bei ihr sein sollen. Ich habe nicht mal bemerkt, dass sie weg war. Es tut mir leid, Abby. Ich hätte –«
»Es war nicht deine Schuld, Shep. Niemand ist schuld.«
»Doch, Ethan«, zischte er. »Der kranke Bastard hat sie an die Wand gedrückt und versucht, ihr Gewalt anzutun.«
»O Baby!«, rief America entsetzt und drückte mich an sich.
»Ich brauche noch einen Drink«, meinte ich.
»Ich auch«, sagte Shepley und ging in die Küche.
Als Travis zurückkam, hatte er ein Handtuch um die Hüften und presste eine kalte Bierdose an sein Auge. America drehte uns den Rücken zu, als er seine Boxershorts anzog und nach seinem Kissen griff. Shepley kam mit vier randvollen Gläsern zurück. Ohne Zögern tranken wir alle auf ex.
»Wir sehen uns morgen früh«, meinte America und küsste mich auf die Wange.
Travis nahm mir das Glas ab und stellte es auf den Nachttisch. Einen Moment musterte er mich, dann ging er an seinen Schrank und holte ein T-Shirt heraus, das er mir zuwarf.
»Es tut mir leid, dass ich so viel Ärger mache«, sagte er und presste wieder die Dose an sein Auge.
»Du siehst schlimm aus. Morgen wirst du dich sicher schrecklich fühlen.«
Er schüttelte angewidert den Kopf. »Abby, du wurdest heute Abend sexuell belästigt. Mach dir um mich keine Sorgen.«
»Und wenn dein Auge zuschwillt?«, fragte ich und nahm sein T-Shirt von meinem Schoß.
Er biss die Zähne zusammen. »Das wäre nicht passiert, wenn ich dich bei Parker gelassen hätte. Aber ich wusste, du würdest kommen, wenn ich dich darum bäte. Ich wollte ihm beweisen, dass du immer noch mir gehörst …«
Seine Worte trafen mich unvorbereitet. »Darum hast du mich gebeten mitzukommen? Um Parker eins auszuwischen?«
»Das hat … eine Rolle gespielt«, gab er beschämt zu.
Ich wurde blass. Zum ersten Mal, seit wir uns kannten, hatte Travis mich reingelegt. Ich war mit ihm zum Hellerton gekommen, weil ich gedacht hatte, er brauche mich. Weil ich dachte, wir wären trotz allem wieder dort, wo wir einst angefangen hatten. Aber er hatte mich lediglich benutzt, um sein Territorium zu markieren, und ich hatte es zugelassen.
Meine Augen füllten sich mit Tränen. »Hau ab.«
»Täubchen.« Er machte einen Schritt auf mich zu.
» Hau ab !«, rief ich, packte das Glas vom Nachttisch und warf es nach ihm. Er duckte sich, und es zerbrach an der Wand in Hunderte glitzernder Scherben. »Ich hasse dich!«
Travis keuchte, als hätte ihm jemand alle Luft zum Atmen genommen, und verließ mit
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