Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
den Ring und drosch auf ihn ein.
»Du bist verdammt scharf, weißt du das?«, schnurrte Ethan.
Ich schloss die Augen, als ich seinen Mund an meinem Hals spürte. Wut kochte in mir hoch, und ich stieß ihn erneut von mir. »Ich habe gesagt, lass los !«, schrie ich und rammte ihm mein Knie zwischen die Beine.
Er knickte ein, hielt aber nach wie vor mein Handgelenk.
»Du Schlampe!«, brüllte er.
Im nächsten Moment war ich befreit. Shepley funkelte Ethan wütend an, während er ihn am Kragen packte und ihm mit der Faust mehrmals ins Gesicht schlug.
Dann stieß Shepley alle beiseite, die ihm im Weg standen, und zog mich hinter sich her zur Treppe. Er half mir durch ein offenes Fenster nach draußen, dann fragte er atemlos: »Bist du okay, Abby? Hat er dir wehgetan?«
Ein Ärmel meines weißen Shirts hing nur noch an einigen losen Fäden, ansonsten war ich unversehrt. Ich schüttelte entsetzt den Kopf.
Shepley nahm mein Gesicht in seine Hände und schaute mir in die Augen. »Abby, sag, alles in Ordnung mit dir?«
Ich nickte. Als der Adrenalinspiegel langsam wieder sank, kamen mir die Tränen. »Ich bin okay.«
Er umarmte mich und drückte seine Wange an meine Stirn, dann richtete er sich auf. »Hier drüben, Trav!«
Travis kam auf uns zu gerannt und riss mich in seine Arme. Er war blutüberströmt. Es tropfte rot von seinen Augenbrauen und Lippen.
»Jesus Christus … ist sie verletzt?«, fragte er.
Shepleys Hand lag noch auf meinem Rücken. »Sie sagt, sie wäre okay.«
Travis hielt mich auf Armeslänge von sich weg und sah mich bestürzt an. »Bist du verletzt, Täubchen?«
Kaum hatte ich verneint, bemerkte ich, wie die ersten Zuschauer aus dem Keller kamen. Travis hielt mich fest im Arm, während er stumm die Gesichter scannte. Ein kleiner, kompakter Typ tauchte auf und erstarrte, als er uns auf dem Weg stehen sah.
»Du«, schnaubte Travis. Er ließ mich los, lief über den Rasen und schlug den Kerl zu Boden.
Verwirrt und entsetzt schaute ich Shepley an.
»Das war der Typ, der Travis mehrmals in den Ring zurückgestoßen hat«, erklärte er.
Ein Kreis bildete sich um die beiden, während sie auf dem Boden miteinander rangen. Sekunden später ließ Travis seine Faust mehrfach in das Gesicht seines Gegners krachen. Shepley zog mich, immer noch keuchend, an seine Brust, aber da hatte Travis ihn bereits k. o. geschlagen. Die Umstehenden zerstreuten sich und machten dabei einen großen Bogen um Travis, in dessen Blick der Zorn unübersehbar war.
»Travis!«, brüllte Shepley plötzlich und zeigte auf die andere Seite des Gebäudes.
Ethan torkelte an der Außenmauer des Hellerton entlang. Als er Shepley nach Travis rufen hörte, stolperte er über den Rasen und lief, so schnell ihn seine Beine trugen, auf die Straße zu. Gerade als er sein Auto erreicht hatte, packte Travis ihn und warf ihn dagegen.
Ethan flehte, aber da hatte Travis ihn schon am Hemd gepackt und seinen Kopf gegen die Autotür geschlagen. Als Nächstes krachte sein Kopf gegen die Windschutzscheibe und danach gegen die Scheinwerfer. Travis zerrte ihn auf die Motorhaube, drückte sein Gesicht gegen das Metall und brüllte Obszönitäten.
»Scheiße«, sagte da Shepley. Ich drehte mich um und sah die Fassade des Hellerton im roten und blauen Licht einer sich nähernden Polizeistreife aufleuchten. Wie ein Wasserfall quollen immer mehr Leute aus dem Gebäude und rannten in alle Richtungen davon.
»Travis!«, kreischte ich.
Travis ließ Ethan auf der Motorhaube liegen und sprintete zu uns zurück. Shepley zog mich hinter sich her auf den Parkplatz und riss die Autotür auf. Ich sprang auf den Rücksitz. Autos rasten los und auf die Ausfahrt zu, wo sie quietschend zum Stehen kamen, weil eine zweite Streife die Durchfahrt blockierte.
Shepley fluchte, als er sah, wie die Wagen, die in der Falle saßen, zurücksetzten. Er schaltete krachend auf Drive, und der Dodge Charger holperte über den Bordstein. Dann schlitterte er ein Stück übers Gras und schoss zwischen zwei Gebäuden hindurch, bevor wir hinter dem Unigebäude rumpelnd auf die Straße einbogen.
Die Reifen quietschten, und der Motor heulte, als Shepley das Gaspedal durchtrat. Ich rutschte über die Rückbank, als wir eine scharfe Kurve nahmen, und stieß mir meinen ohnehin schon schmerzenden Ellbogen an. Die Straßenlaternen flogen nur so vorbei, während wir zur Wohnung rasten. Trotzdem kam es mir vor wie eine Ewigkeit, bis wir auf den Parkplatz einbogen.
Shepley parkte den
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