Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
ist das?«, fragte ich.
»Wonach sieht es denn aus?«
»Okay, lass mich die Frage anders stellen: Wann hast du das besorgt?«
Travis holte tief Luft. »Vor einer Weile.«
»Trav…«
»Ich habe ihn zufällig entdeckt und wusste, es gibt nur einen Ort, an den er hingehört … an deinen perfekten Finger.«
»Wann genau?«
»Spielt das eine Rolle?« Er wand sich unbehaglich.
»Darf ich ihn sehen?« Ich grinste und fühlte mich mit einem Mal ein bisschen schwindelig.
Er lächelte und schaute auf die Schachtel. »Mach sie auf.«
Ich berührte sie mit einem Finger und spürte den flauschigen Samt. Dann öffnete ich den goldenen Verschluss und öffnete langsam den Deckel. Es funkelte, und ich machte ihn sofort wieder zu.
»Travis!«, entfuhr es mir.
»Ich wusste, du würdest ausflippen«, sagte er und legte seine Hände über meine.
Ich spürte die Schachtel unter meinen Handflächen, und sie kam mir vor wie eine Granate, die jeden Moment explodieren konnte. Ich schloss die Augen und schüttelte den Kopf. »Bist du verrückt?«
»Ich wusste es. Ich wusste, was du denken würdest, aber ich konnte nicht anders. Es war der einzig Richtige. Und ich hatte recht! Ich habe seither keinen mehr gesehen, der so perfekt wäre!«
Ich schlug die Augen wieder auf und sah statt der verunsicherten braunen Augen, mit denen ich gerechnet hatte, nur Stolz in seinem Blick.
Sanft löste er meine Hände von der Schachtel und klappte den Deckel auf. Dann nahm er den Ring heraus. Der große runde Diamant strahlte selbst in diesem schwachen Licht und spiegelte in jeder Facette den Mondschein wider.
»Der ist … mein Gott, er ist umwerfend«, flüsterte ich, als er meine linke Hand ergriff.
»Darf ich ihn dir anstecken?«, fragte er und schaute mich an. Nachdem ich genickt hatte, presste er die Lippen aufeinander und streifte mir den Silberring über den Finger und hielt ihn noch einen Moment fest. »Jetzt ist er umwerfend.«
Wir starrten beide auf meine Hand und waren gleichermaßen in Bann gezogen vom Kontrast des riesigen Diamanten zu meinem schmalen Finger. Der Reif kam von der Unterseite meines Fingers und teilte sich auf jeder Seite einmal, bevor er den Solitär erreichte. Die schmalen Weißgoldstreifen waren zudem noch mit kleineren Diamanten besetzt.
»Damit hättest du ein Auto in bar kaufen können«, sagte ich atemlos.
Travis führte meine Hand an seine Lippen. »Millionenmal habe ich mir vorgestellt, wie er an deiner Hand aussehen würde. Jetzt ist er dort …«
»Wie …?«
Er hob den Blick. »Ich dachte, ich müsste noch fünf Jahre durchstehen, bis ich das erleben dürfte.«
»Ich wollte es genauso wie du. Ich habe nur einfach dieses phänomenale Pokerface«, sagte ich und küsste ihn.
Epilog
Travis drückte meine Hand, während ich den Atem anhielt. Ich versuchte, gelassen dreinzuschauen, aber als ich mich verspannte, wurde sein Griff noch fester. An der weißen Zimmerdecke waren ein paar Wasserflecken. Ansonsten war der Raum makellos, was bei mir eine gewisse Erleichterung erzeugte. Ich hatte meine Entscheidung getroffen. Jetzt würde ich es auch durchziehen.
»Baby …«, begann Travis.
»Ich kann das«, unterbrach ich ihn und starrte auf die Wasserflecken. Ich zuckte zusammen, als ich Fingerspitzen auf meiner Haut spürte, aber ich versuchte, mich wieder zu entspannen. »Ich bin bereit.«
»Täubchen …«, fing er wieder an, aber ich schüttelte abweisend den Kopf.
Als mein Handy klingelte und ich Americas Namen erkannte, schien mir das eine willkommene Ablenkung. Ich ging ran.
»Ich bring dich um, Abby Abernathy!«, schrie America. »Ich bring dich wirklich um!«
»Korrekt gesprochen muss es jetzt Abby Maddox heißen«, lachte ich.
»Das ist unfair!«, jammerte sie, schon weniger wütend. »Ich hätte deine Brautjungfer sein sollen! Ich hätte mit dir ein Brautkleid kaufen, eine Junggesellinnenparty für dich schmeißen und deinen Brautstrauß halten sollen!«
»Ich weiß«, entgegnete ich und sah, wie Travis’ Lächeln schwand, weil ich erneut zusammenzuckte.
»Du weißt, dass du das hier nicht machen musst«, sagte er mit finsterem Gesicht.
Mit meiner freien Hand drückte ich seine Finger. »Ich weiß.«
»Das sagtest du schon!«, giftete America.
»Ich habe auch nicht mit dir geredet.«
»O doch, du redest mit mir«, schäumte sie. »Und wie du mit mir redest. Das kannst du dir noch bis ans Ende deiner Tage anhören, hast du gehört? Weil ich dir das nie und nimmer verzeihen
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