Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
werde!«
»Doch, wirst du.«
»Du! Du bist so …! Du bist einfach gemein, Abby! Eine ganz schreckliche beste Freundin!«
Ich lachte, was den Mann neben mir zusammenfahren ließ. »Stillhalten, Mrs. Maddox.«
»Entschuldigung«, sagte ich.
»Wer war das denn?«, keifte America.
»Das war Griffin.«
»Wer zum Teufel ist Griffin? Lass mich raten, du hast einen Wildfremden zu deiner Hochzeit eingeladen, anstelle deiner besten Freundin«, schrillte ihre Stimme.
»Nein. Er war nicht bei der Hochzeit dabei«, seufzte ich.
Travis rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl herum, während er weiter meine Hand hielt.
Griffin schüttelte den Kopf. »Von oben bis unten voller Tattoos, und dann hältst du es nicht aus, wenn deine Freundin sich einen kleinen Schriftzug stechen lässt? Aber ich bin in einer Minute fertig, Kumpel.«
»Frau. Sie ist meine Frau«, berichtigte Travis ihn finster.
America schnappte nach Luft, sobald sie sich ihren Reim auf diese Unterhaltung gemacht hatte. »Du lässt dich tätowieren? Drehst du jetzt durch, Abby?«
Ich schaute auf meinen Bauch, genauer gesagt auf das schwarze Geschmier neben meinem Hüftknochen, und lächelte. »Trav hat meinen Namen auf seinem Handgelenk. Wir sind verheiratet. Jetzt wollte ich auch so was.«
America lachte auf. »Du bist verrückt geworden. Sobald ich da bin, lasse ich dich in eine Klinik einweisen.«
»Nicht verrückt. Wir lieben uns. Wir haben doch praktisch das ganze Jahr über immer wieder zusammen und getrennt verbracht. Also warum nicht?«
»Weil du neunzehn bist, du Spinnerin! Weil du losgezogen bist und keinem ein Wort davon gesagt hast und weil ich nicht da bin!«, schrie sie.
»Tut mir leid, Mare, ich muss jetzt Schluss machen. Ich seh dich morgen, okay?«
»Ich weiß noch nicht, ob ich dich morgen sehen will! Und ich glaube, Travis will ich in meinem ganzen Leben nicht mehr wiedersehen!«, schnaubte sie.
»Wir sehen uns morgen, Mare. Du weißt doch ganz genau, dass du meinen Ring sehen willst.«
»Und dein Tattoo«, knurrte sie.
Danach legte ich auf und gab Travis das Telefon. Es klingelte sofort wieder, aber meine Aufmerksamkeit galt dem brennenden Schmerz und der Sekunde der Erleichterung im Anschluss, als die überschüssige Tinte weggewischt wurde. Travis schob mein Handy in seine Tasche, fasste meine Hand mit seinen beiden Händen und lehnte seine Stirn an meine.
»Hast du dich bei deinen Tattoos auch so angestellt?«, fragte ich.
Er rutschte herum und schien den Schmerz millionenmal stärker zu spüren als ich. »Äh … nein. Das war anders. Dies hier ist viel, viel schlimmer.«
»Fertig!«, rief Griffin, offenbar selbst erleichtert.
Ich ließ den Kopf nach hinten fallen. »Gott sei Dank!«
Travis tätschelte meine Hand.
Ich schaute auf die wunderschön geschwungenen Linien auf meiner geröteten Haut:
Mrs. Maddox
»Wow«, sagte ich beinahe andächtig.
Travis’ sorgenvolle Miene wich einem triumphierenden Grinsen. »Es ist wunderschön.«
Griffin schüttelte den Kopf. »Wenn ich nur einen Dollar für jeden volltätowierten Frischverheirateten bekäme, der seine Frau hier reinbringt und sich dann schlimmer anstellt als sie … na ja. Dann müsste ich überhaupt niemanden mehr tätowieren.«
»Sag mir lieber, wie viel ich dir schuldig bin, Klugscheißer«, murmelte Travis.
»Die Rechnung gibt’s an der Kasse«, grinste Griffin.
Ich sah mich genauer in dem Raum um, betrachtete das glänzende Chrom, die Poster von Mustertattoos an den Wänden und schließlich wieder den eleganten schwarzen Schriftzug auf meinem Bauch. Travis musterte mich stolz und blickte kurz auf seinen Ehering aus Titan.
»Wir haben’s gewagt, Baby«, sagte er halblaut. »Ich kann immer noch nicht glauben, dass du jetzt meine Frau bist.«
»Glaub es«, sagte ich lächelnd.
Er half mir aus dem Stuhl, und ich versuchte zu vermeiden, dass meine Jeans die verletzte Haut berührte. Travis zückte seine Geldbörse und unterschrieb den Kreditkartenbeleg, bevor er mich zu dem draußen wartenden Taxi führte. Mein Handy klingelte schon wieder, doch als ich sah, dass es noch mal America war, ließ ich es einfach läuten.
»Sie macht dir ganz schöne Schuldgefühle, was?«
»Nachdem sie die Fotos gesehen hat, wird sie einen Tag lang schmollen – danach kommt sie schon drüber hinweg.«
Travis grinste mich an. »Sind Sie sich dessen ganz sicher, Mrs. Maddox?«
»Wirst du jemals aufhören, mich so zu nennen? Seit wir die Kapelle verlassen haben,
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