Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
manchmal war er dabei geradezu unhöflich. Und als wir anlässlich der Halloweenparty das Red betraten, machte ich mir Sorgen, wie er sich meine angetrunkenen Kommilitoninnen vom Hals halten würde.
America, Finch und ich saßen an einem Tisch in der Nähe und sahen Shepley und Travis zu, die gegen zwei andere Jungs aus der Sig Tau Billard spielten.
»Zeig’s ihnen, Baby!«, rief America und stellte sich auf die Querstreben ihres Barhockers.
Shepley zwinkerte ihr zu, machte seinen Stoß und versenkte dabei die Kugel in der rechten oberen Ecke.
»Huuuh!«, kreischte sie.
Ein Trio, das sich als »Drei Engel für Charlie« verkleidet hatte, näherte sich Travis, der darauf wartete, an die Reihe zu kommen. Ich lächelte, als ich sah, wie er sich bemühte, sie zu ignorieren. Als eine von ihnen die Umrisse eines seiner Tattoos nachfuhr, zog Travis den Arm weg. Er wedelte sie fort, damit er spielen konnte, und sie zog einen Schmollmund in Richtung ihrer Freundinnen.
»Ist das zu glauben, wie albern die sich benehmen? Die Mädchen hier sind wirklich schamlos«, sagte America.
Finch wiegte ehrfürchtig den Kopf hin und her. »Das liegt an Travis. Wegen diesem Bad-Boy-Image. Entweder wollen sie ihn retten, oder sie meinen, gegen seine schlimmen Seiten immun zu sein. Ich bin mir da noch nicht ganz sicher.«
»Wahrscheinlich beides«, lachte ich und amüsierte mich über die Mädchen, die darauf warteten, dass Travis sie beachtete. »Kannst du dir vorstellen, darauf zu hoffen, dass du diejenige bist, die er sich aussucht? Zu wissen, dass man nur zum Sex dient?«
»Daddy-Probleme«, bemerkte America und nahm einen Schluck von ihrem Drink.
Finch drückte seine Zigarette aus und zupfte an unseren Kleidern. »Kommt, Mädels! Der Finch will tanzen!«
»Nur wenn du versprichst, dich nicht noch einmal so zu nennen«, sagte America.
Finch schob schmollend die Unterlippe vor, und America grinste. »Los, Abby. Du willst den Finch doch nicht traurig machen, oder?«
Wir mischten uns unter die Polizisten und Vampire auf der Tanzfläche, und Finch legte mit einer Timberlake-Imitation los. Ich warf über die Schulter einen Blick zu Travis und bemerkte, dass er mich aus den Augenwinkeln beobachtete, obwohl er so tat, als sähe er Shepley zu, der gerade die achte Kugel versenkte. Shepley sammelte ihren Gewinn ein, und Travis ging zu dem langen, niedrigen Tisch neben der Tanzfläche, um sich etwas zu trinken zu holen. Finch fuchtelte herum und schaffte es schließlich, sich zwischen mich und America zu quetschen. Travis verdrehte die Augen und kehrte glucksend mit Shepley an unseren Platz zurück.
»Ich hol mir noch einen Drink. Möchtest du irgendwas?«, rief America über die Musik hinweg.
»Ich komme mit«, antwortete ich, suchte Finchs Blick und deutete auf die Bar.
Finch schüttelte den Kopf und tanzte weiter. America und ich schoben uns durch die Menge zur Bar. Die Barleute waren total im Stress, also stellten wir uns aufs Warten ein.
»Die Jungs räumen heute Abend total ab«, meinte America.
Ich beugte mich zu ihrem Ohr. »Warum irgendjemand gegen Shep wettet, werde ich nie verstehen.«
»Aus dem gleichen Grund, aus dem sie gegen Travis setzen. Weil sie bescheuert sind.« Sie grinste.
Ein Mann in einer Toga lehnte sich neben America an die Bar und lächelte. »Was trinken die Damen denn heute Abend?«
»Wir kaufen uns unsere Drinks selbst, danke«, antwortete America und sah stur geradeaus.
»Ich bin Mike«, sagte der und zeigte dann auf seinen Freund, »das ist Logan.«
Ich lächelte höflich und sah America an, die ihre überzeugendste »Geh weg!«-Miene aufgesetzt hatte. Die Barfrau nahm unsere Bestellung entgegen und nickte den Männern hinter uns zu, bevor sie sich daranmachte, Americas Drink zu mixen. Schließlich stellte sie ein eckiges Glas mit einer pinkfarbenen, schaumigen Flüssigkeit und drei Bier auf die Theke. Mike gab ihr das Geld, und sie nickte.
»Da ist doch mal was geboten!« Mike ließ den Blick über die Gästeschar wandern.
»Mhm«, brummte America grimmig.
»Ich hab dich vorhin tanzen sehen«, ließ Logan mich wissen und deutete auf die Tanzfläche. »Du sahst gut aus.«
»Äh … danke«, sagte ich und versuchte, höflich zu bleiben, war mir allerdings bewusst, dass Travis nur ein paar Schritte entfernt war.
»Lust zu tanzen?«, fragte Logan.
»Nein danke. Ich bin mit meinem –«
»Freund hier«, antwortete Travis, der wie aus dem Nichts neben mir stand. Er funkelte die Männer vor
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