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Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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geschrumpft.
    Nachdem Thomas für das zweite Spiel gegeben hatte, ließ ich Travis nicht mehr in meine Karten gucken. »Ich glaube, ich hab’s kapiert«, sagte ich.
    »Sicher?«, fragte er.
    »Ganz sicher, Baby.«
    Drei Runden später hatte ich meine Chips zurückgewonnen und die Chipsstapel der anderen beträchtlich verkleinert – mit zwei Assen, einer Straße und der höchsten Karte.
    »Bullshit!«, fluchte Trenton. »Anfängerglück ist immer scheiße!«
    »Du hast da eine gelehrige Schülerin, Trav«, stellte Jim fest und rollte beim Sprechen die Zigarre in seinem Mund.
    Travis kippte sein Bier. »Du machst mich stolz, Täubchen!« Seine Augen strahlten vor Aufregung, und sein Lächeln war ganz anders, als ich es bisher von ihm kannte.
    »Danke.«
    »Wer’s selbst nicht kann, wird Lehrer«, ätzte Thomas grinsend.
    »Sehr witzig, du Arsch«, murmelte Travis.
    Vier Runden danach trank ich mein letztes Bier aus und musterte den Letzten am Tisch, der noch nicht aufgegeben hatte, aus zusammengekniffenen Augen.
    »Du bist am Zug, Taylor. Bist du ein Baby, oder setzt du wie ein Mann?«
    »Ach, scheiß drauf!« Er warf seine letzten Chips in die Mitte.
    Travis sah mich mit leuchtenden Augen an. Er erinnerte mich an die Zuschauer bei seinen eigenen Kämpfen.
    »Was hast du zu bieten, Täubchen?«
    »Taylor?«, konterte ich.
    Er grinste breit. »Flush!« Und er knallte seine Karten offen auf den Tisch.
    Fünf Augenpaare richteten sich auf mich. Ich blickte einmal über den ganzen Tisch und warf dann meine Karten hin. »Traut euren Augen und weint sie euch aus, Jungs! Asse und Achter!«, kicherte ich.
    »Ein Full House? Wie denn das zum Teufel?«, schrie Trenton.
    »Sorry. Aber das wollte ich schon immer mal sagen.« Ich schob alle Chips zu mir.
    Thomas musterte mich scharf. »Das ist nicht bloß Anfängerglück. Sie kann spielen.«
    Travis starrte erst Thomas, dann mich an. »Hast du früher schon mal gespielt, Täubchen?«
    Ich hielt meinen Mund und zuckte mit den Schultern. Dabei lächelte ich mein unschuldigstes Lächeln. Travis warf den Kopf zurück und brach in schallendes Gelächter aus. Er versuchte, etwas zu sagen, aber es gelang ihm nicht, deshalb schlug er nur mit der Faust auf den Tisch.
    »Deine Freundin hat uns verdammt noch mal ausgezogen!« Taylor zeigte mit dem Finger auf mich.
    » Das gibt’s ja wohl nicht! «, jaulte Trenton und stand auf.
    »Gute Idee, Travis. Eine Falschspielerin zum Pokerabend mitzubringen«, sagte Jim und zwinkerte mir zu.
    »Ich hatte doch keine Ahnung«, beteuerte er.
    »Red keinen Mist.« Thomas sah mich forschend an.
    »Ehrlich nicht!«, sagte er immer noch lachend.
    »Tut mir leid, das zu sagen, Brüderchen, aber ich glaub, ich hab mich gerade in dein Mädchen verknallt«, rief Tyler.
    »Untersteh dich!« Travis schnitt eine Grimasse.
    »Jetzt aber. Ich war nachsichtig mit dir, Abby. Aber jetzt gewinne ich mein Geld zurück«, warnte Trenton mich.
    Travis setzte die letzten paar Runden aus und beobachtete nur, wie seine Brüder ihr Bestes gaben, um ihr Geld zurückzukriegen. Blatt für Blatt sackte ich ihre Chips ein, und Blatt für Blatt sah Thomas mich immer eindringlicher an. Jedes Mal, wenn ich meine Karten auf den Tisch legte, lachten Travis und Jim, während Taylor fluchte, Tyler mir seine unsterbliche Liebe beteuerte und Trenton einen regelrechten Wutanfall kriegte.
    Ich tauschte meine Chips in Bares zurück und gab jedem hundert Dollar zurück. Jim lehnte das ab, aber die anderen nahmen dankbar an. Danach nahm Travis mich bei der Hand und ging mit mir zur Tür.
    Ich sah ihm an, dass er Kummer hatte, also drückte ich seine Finger. »Was ist los?«
    »Du hast gerade vierhundert Mäuse verschenkt, Täubchen!«, meinte er stirnrunzelnd.
    »Wenn es der Pokerabend von Sig Tau gewesen wäre, hätte ich es behalten. Aber ich kann deine Brüder doch nicht bei unserer ersten Begegnung ausrauben.«
    »Die hätten dein Geld behalten!«, sagte er.
    »Und es hätte mich nicht im Geringsten um den Schlaf gebracht«, bestätigte Taylor.
    Thomas sah mich schweigend aus einer Ecke des Zimmers an.
    »Warum starrst du mein Mädchen dauernd so an, Thommy?«
    »Wie heißt du noch mal mit Nachnamen?«, fragte Thomas.
    Ich trat nervös von einem Bein aufs andere. Meine Gedanken rasten, um irgendwas Witziges oder Sarkastisches zu erwidern, das von der Frage ablenken konnte. Ich zupfte an meinen Nägeln und fluchte im Stillen über mich selbst. Ich hätte es besser wissen und nicht alles

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