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Becky Brown - Versprich, Nach Mir Zu Suchen!

Titel: Becky Brown - Versprich, Nach Mir Zu Suchen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schroeder
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Maisöl tränkte. Als diese sich schon braun zu färben begannen, warf er ein halbes Dutzend Speckstreifen in die Pfanne und schlug wenig später noch vier Eier über das Ganze.
    Mit Heißhunger machte sich Becky über das Essen her. Seit fast zwei Wochen hatte sie fast nur von Brot, Maisfladen und gestohlenem Obst gelebt. Denn von dem Proviant, den Helen Cormick ihr mitgegeben hatte, war schon nach zwei Tagen nichts mehr übrig gewesen.
    Dass der Prediger und Wunderheiler wenig Interesse an einer Unterhaltung zeigte, war ihr nur recht, konnte sie so doch ungestört ihren Gedanken nachhängen. Sie nahm an, dass er nach seinen wortgewaltigen Auftritten genug vom Reden hatte.
    »Du wirst dich damit begnügen müssen, auf der Erde unter dem Wagen zu schlafen«, sagte er, als sie Blechteller und Gabeln im Bach gewaschen hatten. Die Pfanne hatte er flüchtig mit sauberem Sand vom Bachgrund geputzt und sie dann ausgespült.
    »Das macht mir nichts aus und ich bin auch gar nichts anderes gewöhnt«, versicherte sie, innerlich erleichtert, dass er erst gar nicht versucht hatte, sie zu überreden, bei ihm oben im Planwagen zu schlafen. Ein solches Angebot hätte sie nach der bösen Erfahrung mit den Flussschiffern abgelehnt.
    »Aber ich gebe dir eine Decke, damit du nicht jeden Stein spürst.«
    Gerade hatte Jeremiah ihr eine alte, löchrige Decke zugeworfen und wollte zu seinem braunen Wallach, den er neben dem Wagen mit einer kurzen Fessel angepflockt hatte, als sie galoppierenden Hufschlag hörten. Im nächsten Augenblick erschienen auf der Landstraße drei Reiter. Und kaum fiel deren Blick auf den Planwagen, als sie auch schon ihre Pferde herumrissen und im vollen Galopp über die Wiese herangejagt kamen.
    Jeremiah fuhr erschrocken herum und rannte zu seinem Wagen.
    Da riss der vorderste Reiter die Flinte hoch, die er quer über dem Sattel liegen hatte, und feuerte einen Schuss ab. »Keiner rührt sich von der Stelle!«, brüllte er. »Und du schon gar nicht, Jeremiah Glenfield, du gottverfluchter Dreckskerl!«
    Jeremiah erstarrte.
    Sekunden später hatten die drei Männer sie erreicht, sprangen mit Revolvern und Flinten in der Hand von ihren Pferden und stellten sich so auf, dass an eine Flucht nicht mehr zu denken war.
    Die drei Fremden waren vollbärtige Männer und keiner von ihnen konnte älter als dreißig sein. Der Jüngste von ihnen, ein schlaksiger Bursche mit wild zerzaustem rotbraunem Kopfhaar und Bart, war derjenige, der den Warnschuss abgegeben hatte.
    Die Männer machten auf Becky den bedrohlichen Eindruck von gesetzlosen Wegelagerern. Aber wieso kannten sie den Namen des Wanderpredigers? So schnell hatten sie seinen Namen auf dem Planwagen mitten im Galopp doch gar nicht lesen können! Wer also waren diese finsteren Gestalten?
    »Na, bist du jetzt froh, dass ich darauf gedrängt habe, noch eine Stunde länger zu reiten, Cliff?«, fragte einer der Männer, an den jungen Mann mit dem verfilzten rotbraunen Bart gewandt. »Jetzt haben wir den Kerl, der deinen Vater überfallen und niedergestochen hat!«
    Erschrocken blickte Becky zu Jeremiah hinüber und sah, dass er bleich wie der Tod geworden war. Jegliches Blut schien aus seinem Gesicht gewichen.
    »Wesley ist schon immer der bessere Jäger und Fährtenleser gewesen«, sagte der dritte Mann, den eine Hasenscharte und eine lange Narbe quer über der Stirn verunstalteten.
    »Das will ich auch nicht bestreiten, Marty«, erwiderte der Jüngste des Trios, trat auf Jeremiah zu und bleckte die Zähne. »Jetzt wird abgerechnet, du dreckiger Schweinehund! Mein Name ist Cliff Winslow, der Sohn von Terence Winslow! Ich denke, der Name sagt dir was!«
    Jeremiah schien zu würgen. »Ich... ich... weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden, Gentlemen!«, stieß er dann hervor. »Wir sind gottesfürchtige...«
    Weiter kam er nicht, denn in diesem Moment schlug ihm Cliff den Kolben seiner Flinte in den Magen, worauf Jeremiah mit einem Aufschrei nach vorn zusammenklappte und vor ihm zu Boden stürzte.
    Cliff versetzte ihm einen Fußtritt. »Spar dir deine verdammten Lügen! Du bist so gottesfürchtig wie eine giftige Viper!«, schrie er ihn an. »Du hast wohl geglaubt, dass dir Verbrecher keiner auf die Spur kommt, weil es keine Zeugen gegeben hat, als du meinen Vater auf seiner einsamen Handelsstation drüben in West Virginia überfallen, ausgeraubt und ihm auch noch sein bestes Pferd gestohlen hast! Aber du hast Pech gehabt, Prediger, dass ich an jenem Tag Stunden früher als

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