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Becky Brown - Versprich, Nach Mir Zu Suchen!

Titel: Becky Brown - Versprich, Nach Mir Zu Suchen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schroeder
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erkläre dir alles später, wenn wir in Sicherheit sind! Moharala wartet bestimmt schon am Wagen auf uns!«
    »Moharala ist auch hier?«
    »Ja, er hat sich um die Pferde der Burschen gekümmert und sie weggebracht, während ich mich zu dir geschlichen habe. Morgen werden sie eine Zeit lang damit beschäftigt sein, nach ihnen zu suchen und sie wieder einzufangen«, raunte er mit einem Anflug von Lachen in der Stimme. »Und jetzt komm! Wir müssen hinüber auf die andere Seite des Waldes! Dort steht unser Wagen.«
    Eine unbändige Freude und Erleichterung erfasste sie, den Männern aus West Virginia dank Harvey und Moharala entkommen zu sein. Ihre Rettung kam ihr wie ein Wunder vor. Aber sie hatte auch tausend Fragen an Harvey.
    Die ersten beantwortete er ihr, als sie im Wald untergetaucht waren und sich vorsichtig einen Weg zwischen Bäumen und Gestrüpp suchten. Sie erfuhr, dass Harvey und Moharala das Feuer gesehen und in weiser Voraussicht den Wagen zurückgelassen hatten, weil sich viel Gesindel auf den Landstraßen herumtrieb und man nie wusste, ob man auf Freund oder Feind stieß. Als sie sich im Schutz des Waldes angeschlichen, den Erhängten gesehen und sie, an den Baum gefesselt, entdeckt hatten, waren sie nach kurzer Beratung zu dem Entschluss gelangt, dass für Becky vorerst keine Gefahr bestand und es daher klüger sei, geduldig zu warten, bis sich die drei Männer ordentlich betrunken und schlafen gelegt hatten, als eine Schießerei mit ungewissem Ausgang zu riskieren.
    »Aber wieso bist du überhaupt hier?«, fragte sie. »Nie im Traum wäre ich auf die Idee gekommen, dass du mir gefolgt sein könntest! Was ist mit deinem schwer kranken Vater? Und wie habt ihr mich bloß gefunden?«
    Er lachte leise auf und blieb stehen, um ihr eine kleine Atempause zu gönnen. Mittlerweile waren sie weit genug vom Lagerplatz der drei Männer entfernt, um nicht mehr fürchten zu müssen, ihre Stimmen könnten sie verraten. »Ich habe dich genauso gefunden, wie du die Spur von deinem Bruder und Captain Hendersons Freiwilligenkommando gefunden hast.«
    »Aber wann, um Gottes willen, bist du denn aufgebrochen?«, wollte sie wissen, noch immer völlig verblüfft, ihn plötzlich hier, im Süden von Maryland und mehr als tausend Meilen von seiner Heimat entfernt, an ihrer Seite zu sehen.
    »Sofort nachdem dein Brief bei deinen Eltern eintraf, also vor genau einer Woche und zwei Tagen.«
    »Aber ihr könnt doch unmöglich so schnell dem Weg gefolgt sein, den Hendersons Trupp und ich zurückgelegt haben!«, wandte sie ein. »Ich bin doch schon zweieinhalb Wochen unterwegs und habe mir wahrlich keine Ruhepausen gegönnt!«
    Er bedeutete ihr weiterzugehen und antwortete erst dann: »Wir hatten den großen Vorteil, dass Winston uns seinen großen Buggy und Waldo anvertraut hat, sodass wir mit dem Doppelgespann ein zügiges Tempo vorlegen konnten.«
    »Aber selbst dann...«, begann Becky.
    »Langsam, ich erkläre es dir schon«, sagte Harvey. »Winston hat uns reichlich mit Geld versorgt, sodass wir die beiden Pferde und den Buggy im Güterwagon der Eisenbahn bis nach Pleasantville bringen konnten. Und dann haben wir Waldo und Rover schon recht hart rangenommen, wie ich zugeben muss. Aber zum Glück sind sie ja kräftige und ausdauernde Pferde.«
    »Wie haben Emily und Winston denn reagiert, als sie erfuhren, dass ich nicht sofort von Pleasantville zurückkommen würde, sondern versuche, Daniel einzuholen?«, fragte sie beklommen.
    »Dass sie vor Sorge um dich ganz außer sich gewesen sind, kannst du dir ja vorstellen. Und eigentlich wollte sich Winston sofort auf den Weg machen. Aber das habe ich ihnen ausgeredet. Und als Emily die glorreiche Idee hatte, meinen Vater zu sich zu holen und während meiner Abwesenheit für ihn zu sorgen, da gab es für mich natürlich kein Halten mehr«, berichtete er.
    »Ich konnte einfach nicht anders, Harvey.«
    »Ich weiß und Winston und Emily wissen es auch. So, da wären wir!«, sagte er und trat mit ihr aus dem Wald. »Und da ist auch schon Moharala. Was hätte ich bloß ohne ihn getan!«
    Moharala wartete vor dem Buggy der Newmans auf sie. Er war wie Harvey mit einer doppelläufigen Schrotflinte bewaffnet und steckte in einer für ihn reichlich ungewöhnlichen Kleidung. Sie konnte sich nicht erinnern, ihn im Sommer jemals anders als mit nackter Brust und nur mit seiner speckigen Lederhose bekleidet gesehen zu haben. Doch jetzt trug er typische Farmerhosen aus derbem Drillich, ein kariertes

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