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Becky Brown - Versprich, Nach Mir Zu Suchen!

Titel: Becky Brown - Versprich, Nach Mir Zu Suchen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schroeder
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überhaupt nicht infrage!«
    »Jetzt hör mir mal gut zu!«, sagte Coffin grimmig und beugte sich über den Tisch zu ihr vor, als wollte er ihr im nächsten Moment an den Kragen gehen. »Wir reden hier nicht davon, einem ehrbaren, unbescholtenen Bürger eins über die Rübe zu ziehen und ihn auszurauben! Dougherty ist ein verfluchter Blutsauger, der mit seinen Drecklöchern von Wohnungen wer weiß wie viele anständige Leute erst bis auf den letzten Cent ausgenommen und dann ohne jedes Mitleid auf die Straße gesetzt und ihrem Elend überlassen hat. Ich will gar nicht wissen, wie viele Menschenleben er auf dem Gewissen hat! Was der Fettsack jahraus, jahrein treibt, ist vielleicht vor dem Gesetz legal, aber im Grunde genommen ist er keinen Deut besser als Billy the Butcher und der andere Abschaum, der sich auf der Water Street eingenistet hat! Dougherty ist auf seine Art genauso skrupellos wie die Flusspiraten!«
    »Da sagst du was!«, pflichtete ihm Timothy bei.
    »Wenn es uns gelingt, ihn um einen Teil seiner Mieteinnahmen zu erleichtern, dann ist das nach dem Gesetz zwar ein Raubüberfall«, fuhr Coffin erregt fort, »aber in Wirklichkeit ist es doch nur gerecht, dass er endlich einmal ein bisschen von seiner eigenen, bitteren Medizin zu schmecken bekommt! Er hat das mehr als verdient, Becky! Und ich werde deshalb nicht eine Minute unruhig schlafen, das kannst du mir glauben.«
    Timothy nickte. »Ich auch nicht. Gewissensbisse sind bei solchen Aasgeiern fehl am Platz!«
    »Und wenn schon!«, wandte Becky ein. »Dougherty mag das zehnmal verdient haben, was ihr euch ausgedacht habt. Aber das ändert nichts daran, dass wir gegen seine Schläger nicht den Schimmer einer Chance haben!«
    »Das sehen wir anders«, widersprach Coffin. »Es kommt nämlich darauf an, in was für einer Situation wir uns den Blutsauger zur Brust nehmen! Natürlich haben wir nicht vor, wie die Trottel einfach so im Hausflur aufzutauchen und ihn zu bitten, uns seine Geldbörse auszuhändigen.«
    »Und was genau schwebt euch vor?«
    »Wovor haben die Mieter in seinen Häusern am meisten Angst?«, antwortete Timothy mit einer Gegenfrage. »Mal abgesehen vom Rausschmiss, weil sie die Miete nicht zahlen können?«
    Becky wusste nicht, worauf sie hinauswollten, und zuckte die Achseln. »Keine Ahnung.«
    Coffin verdrehte die Augen, weil sie nicht selbst darauf kam. »Natürlich vor Feuer! Hast du vergessen, wie viele Häuser jedes Jahr in Vierteln wie Five Points in Flammen aufgehen? Überall in den Wohnungen wird doch mit offenem Feuer hantiert, und wenn dort die Flammen erst einmal außer Kontrolle geraten sind, brennen die Häuser wie Zunder! Nicht nur Justin kann davon ein Lied singen!«
    Becky machte ein erschrockenes Gesicht. »Um Himmels willen, ihr habt doch wohl nicht vor, eines seiner Häuser in Brand zu stecken? Seid ihr verrückt geworden? Das kann doch vielen unschuldigen Mietern das Leben kosten!«
    »Nun mal ganz langsam, Becky! Keiner hat vor, ein Haus in Flammen aufgehen zu lassen und andere in Lebensgefahr zu bringen! Wir heißen doch nicht Billy the Butcher!«, sagte Timothy beruhigend. »Uns schwebt nur vor, den Eindruck zu erwecken, als wäre ein Feuer ausgebrochen, um dann die allgemeine Verwirrung für unsere… na, kleine Aktion ausgleichender Gerechtigkeit zu nutzen.«
    Coffin grinste breit. »Was meinst du wohl, was Slobbery Joe und Short Tail Patsy tun werden, wenn sie irgendwo im zweiten oder dritten Stock hören, dass im Haus angeblich ein Feuer ausgebrochen ist und jede Sekunde zählt, um aus der Falle herauszukommen und ihr Leben zu retten?«
    »Die Burschen werden bestimmt nicht auf den Gedanken kommen, sich um Dougherty und sein Geld zu kümmern, sondern nichts Eiligeres zu tun haben, als ihre eigene Haut in Sicherheit zu bringen«, ergänzte Timothy. »Die wissen nämlich viel zu gut, wie schnell es gehen kann, dass so eine Mietskaserne lichterloh in Brand steht! Oder glaubst du vielleicht, die riskieren ihr Leben für das läppische Handgeld, das ihnen Dougherty einmal im Monat zahlt? Nie und nimmer! Das sind miese Schläger und keine Helden, darauf kannst du Gift nehmen!«
    Verblüfft blickte Becky von einem zum anderen. »Wahrscheinlich habt ihr Recht. Aber wie wollt ihr denn den Eindruck erwecken, dass Feuer ausgebrochen ist, ohne Menschen in Gefahr zu bringen?«
    Coffin grinste. »Das ist doch ein Kinderspiel! Wir brauchen bloß ein, zwei glühende Kohlen in einem alten Blecheimer und darauf ein paar Hand voll

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