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Bedenke Phlebas

Bedenke Phlebas

Titel: Bedenke Phlebas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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und
antwortete:
    »Nun, gesagt habe ich es ihm, aber vermutlich hat er es mir
nicht geglaubt.« Sie sah Horza an. »Funktioniert
er?«
    Horza warf einen Blick auf den kleinen Tochterschirm an seinem
Handgelenk. »Nicht in dieser Entfernung, aber er wird
funktionieren, wenn wir näher herankommen. Wir finden das Gehirn
schon noch, mach dir keine Sorgen.«
    »Ich mache mir keine Sorgen«, sagte Yalson. »Wirst
du zurückkommen und wieder mit uns gehen?« Noch einmal sah
sie zu den anderen hin. Xoxarle, der immer noch dann und wann
auflachte, ging voran, gefolgt von Wubslin, der den Idiraner mit der
Lähmpistole bewachte. Balveda saß auf der Palette, und
Aviger schwebte hinterher.
    Horza nickte. »Mache ich. Warten wir hier.« Er blieb
stehen, Yalson, die gegangen war, statt zu fliegen, ebenfalls.
    Sie lehnten sich an die Tunnelwand. Xoxarle näherte sich.
»Wie geht es dir übrigens?« fragte Horza die Frau.
    Yalson zuckte die Achseln. »Gut. Und dir?«
    »Ich habe gemeint…«, begann Horza.
    »Ich weiß, was du gemeint hast«, unterbrach Yalson
ihn, »und ich habe gesagt, daß es mir gut geht. Nun
hör auf, ein solcher Schmerz im Arsch zu sein!« Sie
lächelte ihm zu. »Okay?«
    »Okay.« Horza richtete das Gewehr auf Xoxarle, als der
Idiraner vorbeiging.
    »Hast du dich verlaufen, Wandler?« rumpelte der
Riese.
    »Weitergehen!« befahl Horza kurz. Er fiel neben Wubslin
in Schritt. »Tut mir leid, daß ich mein Gewehr auf die
Palette gelegt habe«, entschuldigte sich der Ingenieur.
»Das war dumm.«
    »Laß nur«, beruhigte Horza ihn. »Er war
hinter dem Sensor her. Das Gewehr muß eine angenehme
Überraschung gewesen sein. Jedenfalls hat der Roboter uns
gerettet.«
    Horza schnaubte durch die Nase. Es klang fast wie ein Lachen.
»Der Roboter hat uns gerettet«, wiederholte er im
Selbstgespräch und schüttelte den Kopf.
     
    … ah meine seele meine seele alles ist jetzt dunkelheit.
jetzt sterbe ich, jetzt gleite ich davon, und nichts wird
übrigbleiben. ich habe angst. großer gott, erbarme dich
meiner. aber ich habe angst. kein siegesschlaf, nur mein tod.
dunkelheit und tod. der augenblick, in dem alle eins werden, der
augenblick der annihilierung. ich habe versagt. ich hörte und
jetzt weiß ich. versagt. tod zu gut für mich. vergessen
wie erlösung. mehr als ich verdiene, viel mehr. ich kann nicht
aufgeben, ich muß durchhalten, weil ich ein schnelles,
freiwilliges ende nicht verdiene. meine kameraden warten, aber sie
wissen nicht, wie sehr ich versagt habe. ich bin nicht würdig,
mich zu ihnen zu gesellen. mein clan muß weinen. ah dieser
schmerz… dunkelheit und schmerz…
     
    Sie erreichten den Bahnhof.
    Der Kommando-System-Zug ragte über dem Bahnsteig auf. Sein
dunkler Leib glitzerte unter den Lampen der kleinen Gruppe von
Leuten, die den Bahnhof betraten.
    »Da wären wir endlich«, bemerkte Unaha-Closp. Er
hielt an und ließ Balveda von der Palette steigen. Dann senkte
er die Platte mit den Vorräten und Materialien auf den staubigen
Boden nieder.
    Horza befahl dem Idiraner, sich vor die nächste
Zugangsbrücke zu stellen, und band ihn daran fest.
    »Und was ist jetzt mit deinem Gehirn, Kleiner?« fragte
Xoxarle, als Horza ihn an das Metall fesselte. Der Idiraner blickte
auf den Menschen nieder, wie ein vorwurfsvoller Erwachsener auf ein
Kind, das Draht um seinen Körper wickelte. »Wo ist es? Ich
sehe es nicht.«
    »Geduld, Sektionsführer«, antwortete Horza.
    Er sicherte den Draht und prüfte ihn. Dann trat er
zurück. »Bequem?« fragte er.
    »Meine Eingeweide tun weh, mein Kinn ist gebrochen, und in
meine Hand sind Stücke eures Massen-Sensors eingebettet«,
sagte Xoxarle. »Auch ist mein Mund innen ein bißchen wund,
weil ich mich gebissen habe, um all das überzeugende Blut zu
produzieren. Im übrigen geht es mir gut, danke,
Verbündeter.« Xoxarle beugte den Kopf, so weit es ihm
möglich war.
    »Gehen Sie bitte nicht weg.« Horza lächelte
dünn. Er übertrug es Yalson, Xoxarle und Balveda zu
bewachen, während er und Wubslin in den Energieschaltraum
gingen.
    »Ich habe Hunger«, verkündete Aviger. Er saß
auf der Palette und öffnete einen Rationsriegel.
    In dem Schaltraum studierte Horza einen Augenblick lang die
Anzeigen, Schalter und Hebel und machte sich daran, die Kontrollen zu
justieren.
    »Ich, äh…«, begann Wubslin und kratzte sich
die Stirn durch die offene Sichtscheibe seines Helms, »ich habe
mich gefragt… ob der Massen-Sensor in deinem Anzug…
Funktioniert er?«
    Lichter

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