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Bedenke Phlebas

Bedenke Phlebas

Titel: Bedenke Phlebas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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Leute in ihrer Eile, fortzukommen,
sicher vergessen haben: Buglaser.«
    Ein paar Mitglieder der Truppe sahen sich gegenseitig skeptisch
an.
    »Ja, Megaschiffe haben Buglaser – vor allem die Olmedreca. Früher hat sie Strecken des Kreismeeres
befahren, durch die viele andere Schiffe nicht kamen, Stellen, wo es
massenhaft Treibalgen oder Eisberge gab. Sich ihnen aus dem Weg
manövrieren konnte sie ja nicht gut. Deshalb mußte sie
fähig sein, alles, was sie an Hindernissen traf, zu
zerstören, und auch die Feuerkraft dazu besitzen. Die Bugwaffen
der Olmedreca würden das eine oder andere Schlachtschiff
der Flotte beschädigen. Das Ding konnte sich durch einen Eisberg
scheuern, der größer war als es selbst, und Inseln von
Treibalgen aus dem Wasser blasen, die so groß waren, daß
die Leute dachten, es greife Randland an. Meine Vermutung – und
es ist eine begründete Vermutung, weil ich zwischen den Zeilen
der ausgehenden Signale gelesen habe – ist, daß sich
niemand an all diese Waffen erinnert, und deshalb werden wir sie uns
holen.«
    »Und wenn das Schiff den Wall rammt, während wir an Bord
sind?« fragte Dorolow. Kraiklyn lächelte sie an.
    »Wir sind doch nicht blind, oder? Wir wissen, wo der Wall
ist, und wir wissen, wo… wir werden doch sehen, wo die Olmedreca ist. Wir gehen hinunter, peilen die Lage, und wenn
wir dann zu dem Schluß kommen, daß wir genug Zeit dazu
haben, montieren wir ein paar der kleineren Laser ab… Teufel,
einer würde schon genügen. Ich werde auch da unten sein,
wißt ihr, und ich habe nicht die Absicht, meinen Hals zu
riskieren, wenn ich den Randwall vor mir aufragen sehe,
oder?«
    »Wir nehmen die CAT?« fragte Lamm.
    »Nicht zum Landen. Das Orbital hat gerade genug Masse, um das
Warpen zu einer kniffligen Angelegenheit zu machen, und die
Selbstverteidigungsanlagen im Zentrum würden unsere Motoren
für Meteoriten oder dergleichen halten und uns beschießen.
Nein – wir werden die CAT unbemannt hier lassen. In einem
Notfall kann ich sie immer durch Fernsteuerung von meinem Anzug aus
kontrollieren. Wir nehmen das Shuttle; Kraftfelder funktionieren
prima auf einem Orbital. Oh, da ist ein Punkt, an den ich euch
eigentlich nicht erst erinnern müßte. Versucht dort ja
nicht, euer Antigravgerät zu benutzen, okay? Antischwerkraft
arbeitet nur gegen Masse, nicht gegen Spin, deshalb würdet ihr
ein unfreiwilliges Bad nehmen, wenn ihr euch einfallen ließet,
in der Erwartung über Bord zu springen, ihr könntet
herumfliegen.«
    »Was tun wir, wenn wir diesen Laser haben, vorausgesetzt, wir
bekommen ihn?« fragte Yalson. Kraiklyn runzelte kurz die Stirn.
Er zuckte die Achseln.
    »Wahrscheinlich ist es das Beste, wir gehen in die
Hauptstadt. Sie heißt Evanauth… ein Hafen, wo früher
die Megaschiffe gebaut wurden. Die Stadt liegt natürlich an
Land…« Er lächelte, sein Blick suchte einige der
anderen.
    »Ja«, sagte Yalson. »Aber was tun wir, wenn wir
einmal dort sind?«
    »Nun…« Kraiklyn sah die Frau scharf an. Horza
stieß sie mit dem Zeh gegen die Ferse. Yalson warf dem Wandler
über die Schulter einen bösen Blick zu, während
Kraiklyn sprach. »Vielleicht könnten wir von den
Einrichtungen des Hafens Gebrauch machen – im Raum, heißt
das, auf der Unterseite von Evanauth –, um den Laser zu
montieren. Aber ich bin auf jeden Fall überzeugt, die Kultur
wird pünktlich sein. Deshalb werden wir vielleicht eben noch die
letzten Tage einen der interessantesten kombinierten Anlaufhäfen
der Galaxis miterleben. Und seine letzten Nächte, wie ich
hinzufügen möchte.« Kraiklyn sah einige der anderen
an, es gab ein bißchen Gelächter und ein paar Bemerkungen.
Er stellte sein Lächeln ein und richtete den Blick wieder auf
Yalson. »Es könnte also ganz interessant werden, meinst du
nicht?«
    »Ja. Geht in Ordnung. Du bist der Boss, Kraiklyn.«
Yalson grinste, dann senkte sie den Kopf und zischte Horza leise zu:
»Kannst du dir jetzt vorstellen, wo das Katastrophenspiel
stattfindet?«
    »Würde dieses große Seeschiff geradewegs durch den
Wall gehen und das Orbital sowieso zerstören, bevor die Kultur
etwas tut?« erkundigte sich Aviger. Kraiklyn lächelte
herablassend und schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube, du wirst feststellen, daß der Randwall dem
gewachsen ist.«
    »Ho! Das will ich hoffen!« Aviger lachte.
    »Nun, du brauchst dir darüber keine Sorgen zu
machen«, versicherte Kraiklyn ihm. »Irgendwer könnte
Wubslin jetzt bei der letzten Überprüfung der Fähre
helfen.

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