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Bedenke Phlebas

Bedenke Phlebas

Titel: Bedenke Phlebas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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gewagt, auf
das siebenmal verfluchte Fahrzeug von Vakuum zuzulaufen. Er haben
verschmäht die Gabe von Bürde, mit der wir ihn haben
geehrt; er machen Entscheidung für uns verlassen und über
den Sand fliehen, als der fremde Feind gestern über uns
dahinziehen. Er kein Vertrauen in unsere rettende Gnade, er sich
zuwenden einem Instrument von Dunkelheit und Nichts, dem alles
verschlingenden Schatten von den Seelenlosen, den
Anathematikern.« Fwi-Song betrachtete den Mann, der immer noch
an der Stange auf der anderen Seite des Feuers zitterte. Das Gesicht
des Propheten nahm den Ausdruck strengen Vorwurfs an. »Fatum es
bewirken, daß der Verräter, der von unserer Seite laufen
und das Leben seines Propheten aufs Spiel setzen, gefangen –
damit er lernen, welchen traurigen Fehler er hat begangen, und
können sühnen sein schreckliches Verbrechen.«
Fwi-Songs Arme fielen nieder. Er schüttelte den großen
Kopf.
    Mr. Eins rief den Leuten um das Feuer etwas zu. Sie sahen zu dem
Siebenundzwanzig genannten jungen Mann hin und psalmodierten. Der
grauenhafte Geruch, den Horza vorhin schon wahrgenommen hatte, kehrte
zurück, machte seine Augen tränen und reizte seine
Nase.
    Während die Leute sangen und Fwi-Song zusah, gruben Mr. Eins
und zwei der Jüngerinnen kleine Säcke aus dem Sand. Aus
ihnen holten sie dünne Stoffbahnen hervor, die sie sich um die
Körper wickelten. Als Mr. Eins seinen Ornat anlegte, bemerkte
Horza eine große, plump wirkende Projektil-Pistole, die von
einem Bindfaden-Holster unter der schmutzigen Jacke festgehalten
wurde. Vermutlich war das die Waffe, die gestern auf die Fähre
abgefeuert worden war, als er und Mipp die Insel überflogen
hatten.
    Der junge Mann öffnete die Augen, sah die drei Leute in ihren
Wickelgewändern und begann zu schreien.
    »Höre, wie die geschlagene Seele schreien nach ihrer
Lektion, wie sie flehen um das Geschenk von Reue, um den Trost von
erfrischendem Leiden.« Lächelnd sah Fwi-Song den Wandler
an. »Unser Kind Siebenundzwanzig wissen, was auf es warten, und
während sein Körper, der sich bereits haben erwiesen als so
schwach, vor dem Sturm zusammenbrechen, rufen seine Seele: ›Ja!
Ja! Mächtiger Prophet! Steh mir bei! Mach mich zu einem Teil von
dir! Gib mir deine Kraft! Komm zu mir!‹ Sein das nicht ein
süßer und erbauender Laut?«
    Horza sah dem Propheten in die Augen und schwieg. Der junge Mann
schrie weiter und versuchte, sich von der Stange loszureißen.
Mr. Eins lag vor ihm auf den Knien, den Kopf gesenkt, und murmelte
vor sich hin. Die beiden in den verschossenen Stoff gekleideten
Frauen füllten Schüsseln aus den Kesseln und Töpfen
rund um das Feuer, von denen sie einige aufwärmten, mit einer
dampfenden Flüssigkeit. Der Geruch drehte Horza den Magen
um.
    Fwi-Song schaltete auf die andere Sprache um und sprach zu den
beiden Frauen. Sie sahen Horza an, dann kamen sie mit den
Schüsseln zu ihm und hielten sie ihm unter die Nase. Horza
drehte den Kopf weg. Sein Gesicht verzog sich vor Ekel. Der Inhalt
der Schüsseln sah aus und roch wie Fisch-Eingeweide in einer
Soße aus Exkrementen. Die Frauen gingen mit dem
fürchterlichen Zeug weg; es ließ seinen Gestank in Horzas
Nase zurück. Er versuchte, durch den Mund zu atmen.
    Der Mund des jungen Mannes wurde mit Holzpflöcken
aufgestemmt, und seine erstickten Schreie wurden immer schriller. Mr.
Eins hielt ihn fest, und die Frauen löffelten ihm
Flüssigkeit aus den Schüsseln in den Mund. Der junge Mann
sabberte und wimmerte, würgte und versuchte auszuspucken. Er
stöhnte, dann übergab er sich.
    »Laß mich dir zeigen meine Waffen, meinen Segen«,
sagte Fwi-Song zu Horza und faßte hinter seinen umfangreichen
Körper. Seine Hand kam mit einem großen Bügel aus
Lumpen zurück, das er auseinanderwickelte. Zum Vorschein kamen,
im Sonnenlicht glitzernd, metallene Geräte wie kleine
Menschenfallen. Fwi-Song legte einen Finger an die Lippen,
betrachtete die Sammlung und wählte einen der kleinen Apparate
aus. Er steckte ihn in den Mund und streifte beide Teile über
die Fangzähne, die Horza bereits gesehen hatte. »Wasch du
schagen daschu?« wandte sich Fwi-Song mit breitem Grinsen an den
Wandler. Die künstlichen Zähne schimmerten in seinem Mund,
Reihen von scharfen, sägeförmig angeordneten Spitzen.
»Oder daschu?« Fwi-Song tauschte sie gegen ein anderes
Gebiß aus, das voll von winzigen Fängen wie Nadeln war,
dann gegen ein drittes mit schrägstehenden Zähnen, die wie
Stacheln mit Widerhaken aussahen,

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