Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beefy ist an allem schuld

Beefy ist an allem schuld

Titel: Beefy ist an allem schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
Vom Netzwerk:
sagte er sich, während er nachdenklich die Hauptstraße entlangradelte.
    In den Banken war das Licht schon erloschen. Draußen am Stadtrand, in kleinen Reihenhäusern und gepflegten Villen, zogen sich die Angestellten und Direktoren der Banken für das große Fest um, während die Frauen sich noch einmal Puder auf die Nase tupften und jede sich fragte, ob sie wohl die einzige im Kursaal wäre, die das Kleid vom vergangenen Jahr trug.
    Mr. Macmillan haßte solche Veranstaltungen, und prompt bekam er heftige Kopfschmerzen und hatte damit einen Grund, abzusagen und statt dessen den Abend in aller Ruhe über den Plänen zu verbringen. Mrs. Macmillan mochte noch so sehr schmollen, wenn er nicht ging, hatte sie auch dazubleiben. Punktum.
     
    Eben hatte es elf geschlagen, da glitt Heck wie ein Schatten auf den Eingang der Western National Bank zu. Fünf Minuten später war er im Innern des Gebäudes. Eine halbe Stunde genialer Arbeit - und schon zog er die schwere Tresortür auf.
    Aber er erlebte eine bittere Enttäuschung. Mit dem gemeinen Mißtrauen, für das sie in der ganzen Welt bekannt sind, hatten diese Bankmenschen doch tatsächlich in dem Haupttresor einen kleineren Safe installiert - ein solides, unzugänglich aussehendes Ding mit drei Sicherheitsschlössern.
    Heck hatte nie eine sonderlich hohe Meinung von der menschlichen Natur gehabt und fühlte sich jetzt darin vollauf bestätigt. Mürrisch betrachtete er den Tresor von allen Seiten und versetzte dabei allem, was ihm in die Quere kam, einen Fußtritt. So trat er auch gegen einen Schrank, dessen Tür daraufhin zuvorkommend aufsprang und den Blick auf einen Stapel pralle Leinwandsäcke freigab, die alle mit dem Aufdruck <£ 100 Münzgeld> versehen waren.
    Also war doch noch nicht alles verloren. Heck zog seine Jacke aus und machte sich ans Werk. Gegen Mitternacht hatte er fünfzig Münzsäcke säuberlich an der Eingangstür aufgestapelt, die nun auf Beefy und den Lieferwagen warteten. Heck war dabei richtig in Schweiß geraten. Nicht zu glauben, wie schwer diese Säcke waren. Fünftausend Pfund in Kleingeld! Selbst wenn die Präsidentin einen Teil davon in die Firma stecken wollte, so blieb doch immer noch ein nettes Taschengeld für jeden übrig.
    Genießerisch ließ er sich auf den Säcken nieder. Wie Aschenputtel sollte Beefy beim zwölften Glockenschlag erscheinen. Noch fünf Minuten, und sie würden die Beute in den Lieferwagen verfrachten.
     
    Beefy saß auf dem Dachboden und zitterte vor freudiger Erregung. Ida hatte ihn ermahnt: «Hör nur ja auf die Rathausuhr und zähl genau die Schläge.» Eine böse Ahnung überfiel sie. «Zählen wirst du ja schließlich noch können.»
    Beefy hatte sie beleidigt angesehen. «Entschuldige», hatte Ida gesagt und ihm dann nochmals eingeschärft: «Also, wenn es zwölf schlägt, rast du runter, springst in den Lieferwagen und fährst zur Bank. Heck wird dich am Eingang erwarten und dir beim Einladen helfen. Weitere Anweisungen erhältst du dann von ihm.»
    Jetzt ertönte ein tiefer Glockenton durch die Nacht. Und noch einer. Beefy fing an zu zählen.
    Zu seinem größten Erstaunen waren es sechzehn Schläge. Aufgeregt kletterte er die Leiter hinunter, war mit einem Satz im Lieferwagen und raste zur Bank.
    Dort erwartete ihn eine böse Überraschung. Die Tür war zu. Leise klopfte er. Nichts regte sich.
    Heck mußte noch drinnen sein und Schwierigkeiten haben. Was sollte er bloß machen? Wenn Heck sein Ohr noch immer an das Kombinationsschloß hielt, würde ihn lautes Klopfen nur stören. Andererseits konnten Polizisten mißtrauisch werden, wenn sie ihn, Beefy, um Mitternacht vor der Bank im Lieferwagen sitzen sahen.
    Nein, hier war nur eins zu tun. Beefy zog seinen Dietrich aus der Tasche.
     
    Drinnen in der Bank war es dunkel - dunkel und unheimlich still. «Heck», flüsterte Beefy, «Heck, wo bist du?» Und aus der Dunkelheit echote es zurück: «... eck-eck.»
    Beefy geriet in Panik. Irgend etwas war mit Idas wunderschönem Plan schiefgegangen. Aber was? Wenn die Polizei womöglich Heck geschnappt hatte und jetzt überall hinter den Schränken und Tresen auf der Lauer lag und nur darauf wartete, auch ihn zu schnappen? Eine Gänsehaus überlief ihn. Am liebsten wäre er sofort wieder davongelaufen.
    Aber es gab jemanden, den Beefy noch mehr fürchtete als die Polizei, und das war Ida. Beefy war stets bemüht, alles zu tun, was sie ihm auftrug, auch wenn er oft nicht recht begriff, worum es ging.
    Er ließ seine

Weitere Kostenlose Bücher