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Beefy ist an allem schuld

Beefy ist an allem schuld

Titel: Beefy ist an allem schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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Taschenlampe aufleuchten und ging tapfer weiter in das Gebäude hinein, bis er auf eine in der Wand eingelassene gewaltige Stahltür stieß.
    Beefy stöhnte auf. Diese Tür hätte eigentlich offenstehen sollen und Heck davor, fröhlich damit beschäftigt, die Tausender einzukassieren.
    Beefy kannte seine Grenzen. Er war nicht imstande, diese Tür zu öffnen, das konnte niemand von ihm erwarten. Dazu hatte er nicht genug Grips.
    Doch in einer so großen Bank lag bestimmt noch irgendwo anders Geld herum. Zwei belgische Francs und vier Zwei-Penny-Briefmarken, die er in einer Schublade entdeckte, bestärkten ihn in seiner Zuversicht. Er suchte weiter. Doch plötzlich stockte ihm der Atem. Er wagte seinen Augen kaum zu trauen.
    Denn vor ihm glänzte im Schein seiner Taschenlampe der Zylinder eines Bankboten auf.
     
    Der Direktor der Northern Counties Bank hatte über den Entwürfen für das Gemeindehaus einen gut genutzten Abend verbracht. Kurz nach Mitternacht war er zu dem Schluß gelangt, daß er der Gemeinde eintausend Pfund erspart hatte. Zufrieden aufseufzend lehnte er sich zurück. Nun wollte er noch zehn Minuten mit der Lektüre der Financial Times verbringen und dann zu Bett gehen.
    Aber wo war die Zeitung? Verdammt, er mußte sie im Direktionszimmer liegengelassen haben. Ärgerlich erhob er sich und ging in sein Büro hinunter.
    Mr. Macmillan war ein Mann mit kühlem Kopf. Doch selbst er geriet einen kurzen Moment in Panik, als er das Licht anschaltete und entdeckte, daß er nicht allein war. Er sah sich einem kräftig gebauten Individuum in gestreiftem Trikot gegenüber, das andächtig damit beschäftigt war, Watsons Zylinder aufzuprobieren. Doch rasch gewann Mr. Macmillan seine Fassung wieder und rief energisch: «Bleiben Sie stehen, wo Sie sind. Ich rufe jetzt die Polizei an. Und nehmen Sie diesen verdammten Zylinder vom Kopf.»
    Beefy war gekränkt. «Wer sind Sie eigentlich? » fragte er scharf.
    «Zufällig bin ich der Direktor der Northern Counties Bank. Wenn Sie nun...» Beefy erschrak. «Und was», fragte er vorwurfsvoll, «haben Sie dann hier in der Western National zu suchen?»
    «Das werden Sie schon sehen», sagte Mr. Macmillan. «Im übrigen sind wir hier nicht in der Western National, sondern in der Northern Counties Bank.»
    Diese Enthüllung traf Beefy wie ein Kinnhaken. «Wissen Sie das -wissen Sie das auch ganz genau?» stotterte er keuchend.
    «Selbstverständlich weiß ich das genau, Sie Rieseneinfaltspinsel», brüllte Mr. Macmillan. «Schließlich leite ich den verdammten Laden hier schon seit Jahren.»
    Beefy hatte es gar nicht gern, wenn man ihn anbrüllte. «Dann muß ich wohl die falsche Bank erwischt haben», sagte er niedergeschlagen.
    «Jedenfalls scheint mir, daß ich den richtigen Mann erwischt habe», sagte Mr. Macmillan boshaft.
    «Also, ich hab gemeint, dies wär die Western National», fuhr Beefy mühsam fort. «Aber nachprüfen könnt ich’s ja nicht. Denn... Wissen Sie, ich kann nämlich nicht...»
    Mr. Macmillan ging zielbewußt und scheinbar unbekümmert auf das Telefon zu.
    Plötzlich rastete es in Beefys Gehirn ein. Seinen Hut krampfhaft festhaltend, stürzte er zur Tür. Mr. Macmillan versuchte gar nicht erst, ihn aufzuhalten. Er wählte bereits die Überfallnummer 999. Der wird nicht weit kommen, dachte er. Schon gar nicht mit dieser dämlichen Kopfbedeckung.
     
    Heck wartete und wartete. Ungeduldig kaute er an den Fingernägeln. Er war wütend. Er hätte ja wissen müssen, und Ida eigentlich auch, daß auf Beefy kein Verlaß war.
    Die Rathausuhr schlug halb eins. Kurz danach hörte Heck ein weit unheilvolleres Geräusch - die Sirene eines Polizeiwagens. Und dieses Geräusch wurde lauter und lauter. Da blieb nichts anderes übrig, als das ganze schöne Geld liegen zu lassen. Er sah noch einmal aus der Tür und spähte besorgt links und rechts die Straße hinunter; dann schlug er die Tür hinter sich zu und verschwand lautlos im Dunkel. Es war ein bitterer Augenblick. Er hatte nicht einmal Zeit gehabt, sich mit einer Handvoll Kleingeld zu versorgen.
     
    Beefy fuhr inzwischen nordwärts durch die Nacht. Er hatte beschlossen, ein paar Tage bei seiner Großmutter zu verbringen, da er das Gefühl hatte, daß ihm jetzt eine kleine Luftveränderung nur guttun konnte.
    Der Morgen dämmerte bereits, als der Wagen plötzlich bockte und Beefy feststellte, daß der Benzintank leer war. Er ließ den Wagen stehen und wanderte rüstig bergauf, den in den ersten Strahlen der

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