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Beefy ist an allem schuld

Beefy ist an allem schuld

Titel: Beefy ist an allem schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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ich den Namen unserer Haushälterin. Meine Güte, sie ist schließlich seit Jahren bei uns, und vor ihr schon ihre Mutter.»
    «Sie hat gekündigt, Mortimer!» Lady Wapentakes Stimme überschlug sich fast.
    «Genau wie ihre Mutter. Kündigte und heiratete irgend so einen Kerl. Kann mich jetzt nicht mehr an seinen Namen erinnern. Wie hieß er bloß noch? Hat immer Schachfiguren aus kleinen Holzstückchen geschnitzt. Schauderhaft geschmacklose Dinger übrigens.»
    «Mortimer, diese Schachfiguren interessieren mich überhaupt nicht. Die Carson hat gekündigt!»
    «Warum macht sie denn solche Geschichten? Du hast sie doch nicht etwa schikaniert, Alice?» fragte er argwöhnisch.
    «Sie will heiraten.»
    Mortimer rührte unbeirrt in einem Eimer mit seinem Höllengebräu herum. «Sag ihr, daß ich ihr das nicht erlaube», antwortete er, und damit war das Thema für ihn erledigt.
    «Also, nun hör mir doch einmal zu», knirschte Lady Wapentake zwischen ihren aristokratischen Zähnen hervor. «Wir müssen uns sofort um eine neue Haushälterin bemühen, und du weißt, wie schwierig das heutzutage ist. Ich selbst werde mich natürlich sogleich an die Stellenvermittlung wenden, aber ich möchte, daß auch du dich umhörst. Vielleicht weiß ja der Pfarrer jemanden.»
    «Schon gut, meine Liebe.» Lord Wapentake setzte sein gutgemeintes Zerstörungswerk fort. Lady Wapentake blieb noch einen Augenblick besorgt stehen. Dann ging sie wieder ins Haus. Hoffentlich wußte Mortimer wenigstens, was er da mit ihren Lieblingstulpen anstellte. Und hoffentlich war ihm aufgegangen, was für eine Katastrophe die Kündigung der Haushälterin bedeutete. Die Carson war einfach unentbehrlich. Nachdenklich nahm sie den Hörer auf und rief die Stellenvermittlung an. Nein, man bedauerte unendlich, aber zur Zeit sei niemand da, den man empfehlen könne. Ja, man würde es gern vormerken, bestimmt. Man werde alles tun...
    Lady Wapentake legte den Hörer auf und seufzte.
    Ein Kopf erschien in der Tür. «Gerade ist mir der Name von diesem Burschen wieder eingefallen»., sagte Lord Wapentake. «Carson hieß er.»
     
    Einige Tage später, als der Pfarrer von St. Judas in seinem Amtszimmer saß und arbeitete, klingelte es an der Haustür. Er wollte eben aufspringen, als er schlurfende Schritte in der Halle vernahm und sich erinnerte, daß Lizzie da war.
    Jetzt wurde die Haustür geöffnet, dann näherten sich die schlurfenden Schritte seinem Arbeitszimmer, und Lizzie trat ein.
    «Diese Cousine von Beefy ist da», sagte sie.
    «Oh, bitten Sie sie doch herein», rief John Adams aufgeregt.
    Lizzie führte die Besucherin herein. John Adams streckte Sally die Hand entgegen. «Ich freue mich, Sie wiederzusehen», sagte er herzlich.
    «Ich hoffe, Sie nicht zu sehr zu stören», sagte Sally, «aber ich wollte doch einmal fragen, ob Sie vielleicht schon von irgendeiner Stellung für mich gehört haben.»
    Er rückte einen Stuhl für sie heran. Dann setzte er sich hinter seinen Schreibtisch, schlug ein Bein über das andere, zog seine Pfeife aus der Tasche und sagte ernst: «Es tut mir schrecklich leid. Ich habe mich zwar umgehört, aber bisher ohne Erfolg.»
    «Vielen Dank», sagte Sally. «Es ist nämlich so, ich habe in der Times eine Anzeige gesehen - eine Stellung ganz in der Nähe von Shepherd’s Delight -, und ich bin letzten Montag hingefahren, um mich vorzustellen. Die Leute würden mich gern nehmen.»
    «Sie haben aber doch noch nicht fest zugesagt?» fragte der Pfarrer hastig.
    «Nein, ich habe gesagt, ich würde es mir überlegen und in einigen Tagen Nachricht geben. Die Leute waren sehr nett, aber - nun ja, mir gefällt es eigentlich in Danby. Wenn ich hier etwas finden könnte, würde ich lieber hier bleiben.»
    «Es wäre schön, wenn Sie blieben», hörte sich John Adams sagen.
    Sie zog die Augenbrauen hoch und errötete leicht. Es herrschte plötzlich Stille in dem sonnendurchfluteten Zimmer. «Ich muß halt da hingehen, wo ich mir meinen Lebensunterhalt verdienen kann», sagte sie bedrückt.
    «Wie lange können Sie sich noch Zeit lassen, bevor Sie sich endgültig entscheiden müssen?» fragte er.
    «Ich weiß nicht, aber lange kann ich die Leute auf keinen Fall warten lassen.»
    «Kommen Sie doch in zwei Tagen noch einmal vorbei», bat er, «ich werde mich inzwischen nochmals bemühen.»
    Sehr zum Ärger des Pfarrers läutete es in diesem Augenblick an der Haustür. Er hörte, wie Lizzie Tubb den neuen Besucher hereinließ. Ein zaghaftes Klopfen

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