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Beefy ist an allem schuld

Beefy ist an allem schuld

Titel: Beefy ist an allem schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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ertönte. «Herein», rief er.
    Lizzie steckte den Kopf durch die Tür. «Es ist der Lord», sagte sie mit ehrfürchtiger Stimme.
    Sally erhob sich. «Nein, nein», sagte der Pfarrer und forderte sie mit einer Handbewegung auf, sich wieder zu setzen. «Ich bin im Augenblick beschäftigt, Lizzie. Würden Sie bitte...»
    Aber seine Worte kamen zu spät. Lord Wapentake stand bereits im Zimmer. «Guten Morgen, Pfarrer», rief er. «Wollte nur mal kurz bei Ihnen reinschauen.» Da erblickte er Sally. «Oh, Verzeihung», sagte er, «wußte gar nicht, daß Sie Besuch haben.»
    «Darf ich vorstellen, Miss -»
    «Bryan», sagte Sally. «Sally Bryan.»
    «Miss Bryan, darf ich Sie mit Lord Wapentake bekannt machen.»
    «Sehr erfreut», sagte Lord Wapentake.
    Der Pfarrer hatte plötzlich einen Einfall. «Miss Bryan sucht eine r Stellung als Haushälterin», sagte er. «Wissen Sie zufällig von einer freien Stelle in Ihrem Bekanntenkreis?»
    Lord Wapentake überlegte gründlich. «Nicht daß ich wüßte», sagte er schließlich. «Ja, einen Gärtner, den könnten wir brauchen. Stellen Sie sich bloß vor, was dieser Bursche Walters jetzt wieder angestellt hat. Hat die gesamten Lieblingstulpen meiner Alten ruiniert.»
    «Wie in aller Welt hat er denn das fertiggebracht?»
    «Weiß der Himmel, aber heute morgen lagen sie alle da wie hinge- mäht.»
    «Ich glaube, ich muß jetzt gehen», sagte Sally.
    «Also kommen Sie bitte in zwei Tagen noch einmal vorbei», sagte John Adams und öffnete die Tür.
    «Ich danke Ihnen», sagte sie, und ehe sie ging, sahen sich beide lächelnd in die Augen.
    Während der nächsten beiden Tage war der Pfarrer in heller Aufregung. Er hätte Sally zu gern in seiner Gemeinde behalten.
    Er rief seinen Zahnarzt an und fragte, ob er eine Sprechstundenhilfe brauche. Nein! Er ging zu Mr. Macmillan. Nein, sie hatten genug weibliches Personal in der Bank. Er sprach beim Postamt vor. Aber; niemand brauchte Sally.
    Als sie zwei Tage später zu ihm kam, hatte sie einen Brief in der Hand.
    «Vermutlich haben auch Sie kein Glück gehabt?» fragte sie.
    «Es tut mir unendlich leid, ich habe alles versucht.»
    «Vielen Dank», sagte sie. «Dann werde ich diesen Brief abschicken, es ist die Zusage an die Leute, von denen ich Ihnen erzählte.» Sie reichte ihm die Hand. «Auf Wiedersehen», sagte sie. «Sie waren wirklich besonders nett zu mir.»
    «Lassen Sie mich noch einen Versuch machen», sagte er. «Ich habe eine Idee. Vielleicht kann uns Lady Wapentake helfen, ich werde sie gleich anrufen. Seine Lordschaft ist zwar ein netter alter Knabe, aber vielleicht ist es vernünftiger, einmal mit seiner Frau zu sprechen.»
    Er wählte die Nummer des Schlosses und hörte das Klicken auf der anderen Seite. «Wer zum Teufel ist da?» hörte man dann Lord Wapentake fragen.
    «Hier ist der Pfarrer, könnte ich bitte mal Lady Wapentake sprechen?»
    «Sie wollen meine Alte? Aber gewiß doch, bleiben Sie dran, ich hole sie.»
    Der Pfarrer blieb dran. Jetzt kommen wir vielleicht einen Schritt weiter, dachte er. Er hätte Lady Wapentake längst anrufen sollen. Er legte die Hand über die Sprechmuschel und lächelte Sally zu. «Hoffentlich kann sie etwas für Sie tun. Er holt sie gerade ans Telefon.»
    Die beiden warteten nun schon fünf Minuten. Schließlich meinte Sally. «Es ist wohl ein sehr großer Besitz?»
    Der Pfarrer seufzte und legte den Hörer auf. «Bei dem alten Herrn muß man leider befürchten, daß er meinen Anruf auf dem Weg zu seiner Frau einfach vergessen hat.» Nach weiteren fünf Minuten wählte er nochmals die Nummer: das Besetztzeichen ertönte. «Am besten fahre ich eben mit dem Rad hinüber und spreche mit ihr», sagte er.
    «O nein, das möchte ich nicht», sagte Sally. Sie griff nach ihrer Handtasche. «Wir haben eben kein Glück», sagte sie lächelnd.
    «Kann ich Sie nicht überreden, mir noch einen Tag Zeit zu geben?» bat er.
    «Ach, bitte nicht», antwortete Sally. «Ich kann es wirklich nicht zulassen, daß Sie Ihre Zeit mit meinen Angelegenheiten vertun.»
    «Darf ich Sie dann noch zum Briefkasten begleiten?»
    «Aber gern», sagte Sally.
    «Werden Sie mir schreiben und mir Ihre Adresse geben?» fragte er.
    «Ja natürlich, wenn Sie möchten», sagte sie lebhaft.
    Sie standen nun vor dem Briefkasten. Sally überprüfte die Adresse nochmals und vergewisserte sich, ob der Umschlag auch ordentlich zugeklebt war. Und das Maul des großen roten Briefkastens wartete darauf, gefüttert zu werden.
     
    Auch

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