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Beefy ist an allem schuld

Beefy ist an allem schuld

Titel: Beefy ist an allem schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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müssen, will mir gar nicht gefallen.»
    «Ich bleibe noch einige Tage hier», sagte sie, und diese Worte klangen in des Pfarrers Ohren wie Musik. «Ich werde einfach sehen, ob ich nicht eine andere Stellung in Danby finde.»
    «Vielleicht kann ich Ihnen dabei helfen», sagte John Adams rasch.
    «Vielen Dank. Wenn Sie zufällig hören sollten, daß ein älterer, solider Herr eine Haushälterin sucht...»
    «Dann will ich es Sie bestimmt wissen lassen.»
    Sie streckte ihm die Hand hin. «Auf Wiedersehen», sagte sie. «Vielen Dank.»
    Einen Augenblick lang hielt er ihre Hand. «Auf Wiedersehen», sagte er. «Es tut mir leid, daß die Konventionen-» Sielachten. Dann ging Sally mit dem verdrossenen Beefy an ihrer Seite zum Hospiz zurück.
    «Ich wünschte, die Leute würden sich nicht immer in alles einmischen», sagte Beefy schließlich finster. Dann leuchtete sein Gesicht auf. «Willst du wirklich versuchen, Arbeit in Danby zu finden?»
    Ja, denn es wäre ja eine rechte Enttäuschung, wenn sie jetzt wieder nach Hause fahren müßte. Ja, natürlich würde sie Beefy wiedersehen und ihm auch Bescheid sagen, falls sie umzöge. Oh, aber sie wisse ja noch gar nicht, wo er wohnte. Gut, dann würde sie Lizzie benachrichtigen. Sie blickte ihn neugierig an. «Ich glaube allmählich, du wohnst in einem Kloster», sagte sie.
    «Sozusagen», sagte Beefy im Weggehen.
    Ein seltsames Gefühl der Trauer überkam ihn. Sally und der Pfarrer mochten sich anscheinend gut leiden. Wetten, daß sie ihn lieber mag als mich, dachte er betrübt. Aber das war ja nur natürlich. Schließlich war er Pfarrer und konnte lesen und schreiben.
    In seinem Kummer klopfte er bei Lizzie Tubb an. «Herein», sagte eine klanglose Stimme.
    Beefy trat ein. «Oh, Sie sind’s», sagte Lizzie, nicht gerade begeistert.
    «Sie haben ja Ihr Geblümtes an», sagte Beefy.
    «Gestern hätte ich’s anhaben sollen, wenn Sie mir bloß Bescheid gesagt hätten, daß Sie mit Besuch kommen.»
    Ein unbehagliches Schweigen folgte. Beefy brach es als erster. «Sie geht nicht zum Pfarrer», sagte er.
    Lizzie explodierte. «Das will ich wohl meinen. Nicht in ihrem Alter.» Dann sagte sie freundlicher: «Ich hab schlechte Nachrichten für Sie, Beefy.»
    Er blickte sie aufgeschreckt an. «Die Ausschreibungen für das neue Gemeindehaus sind raus», sagte sie. «Mrs. Fosdyke hat’s mir erzählt.»
    Beefys Mut sank.
    Nun war es also doch soweit. Trotz Hecks Verzögerungstaktik wollten sie mit dem Bau des neuen Gemeindehauses anfangen, und das alte würden sie sicher noch vor dem Winter an eine Fabrik verkaufen. Beefy war so elend zumute, daß er nicht länger Gesellschaft ertragen konnte. «Ich glaub, ich geh lieber», murmelte er. «Gute Nacht, Lizzie.»
    Im Gemeindehaus auf dem Dachboden angelangt, verkroch er sich schnell in seiner Linoleumrolle. Doch der Schlaf wollte nicht kommen. In seinen Ohren klang noch das vergnügte Lachen von Sally und John Adams nach. Später, als er schließlich eingeschlafen war, sah er im Traum lauter Spaten und Hacken, mit denen die Arbeiter den Boden ausschachteten. Zwischen ihnen lief grunzend die Sau Emilie herum.
     

12
     
    Im Garten des Schlosses draußen vor der Stadt begoß Lord Wapentake die Tulpen seiner Frau mit einem Unkrautvertilgungsmittel. Nicht etwa mit Absicht, denn er war ein gutartiger Mann. Er hatte nur die Packungen verwechselt.
    Lady Wapentake kam mit allen Anzeichen der Erregung auf ihn zu. Doch als sie sah, womit ihr Mann beschäftigt war, stutzte sie. «Was gießt du da auf meine Tulpen, Mortimer?» fragte sie mißtrauisch.
    «Kunstdünger, meine Liebe. Das wird ihnen großartig bekommen.»
    Lady Wapentake schien nicht sehr überzeugt. «Es wäre mir wirklich lieber, du würdest das Walters überlassen, schließlich wird er dafür bezahlt.» Dann fiel ihr wieder ein, warum sie gekommen war. Sie rang die Hände und sagte: «Ich bin nicht hier, um mich mit dir über Tulpen zu unterhalten. Etwas Entsetzliches ist passiert, Mortimer. Die Carson hat gekündigt.»
    «Wer ist die Carson?» fragte Lord Wapentake, der gerade in dem Strahl aus seiner Sprühdose einen Regenbogen zu entdecken glaubte.
    Lady Wapentake seufzte. «Ich bitte dich, Mortimer, versuche doch, dich ein wenig zu konzentrieren. Die Carson ist unsere Haushälterin -ich verliere eine Perle.»
    Langsam richtete er sich zu seiner vollen Größe auf und starrte seine Frau an.
    «Ich bin schließlich kein Trottel», sagte er ruhig und würdevoll. «Natürlich kenne

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