Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beefy ist an allem schuld

Beefy ist an allem schuld

Titel: Beefy ist an allem schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
Vom Netzwerk:
sicher. Wir -» begann Sally.
    «Ich weiß - sagen Sie nichts.» Er sah sie prüfend an. «Sie sind Birchington-Smythes Älteste.»
    «Nein, ich bin Sally Bryan.»
    Der alte Herr schüttelte den Kopf. «Das ist doch wohl kaum möglich, meine Beste», sagte er liebenswürdig.
    «Miss Bryan sucht eine Stellung als Haushälterin», sagte der Pfarrer geduldig. «Ich dachte -»
    «Wollte, Sie hätten Gärtner gesagt. Stellen Sie sich vor, was dieser Bursche Walters schon wieder angestellt hat! Hat die Lieblingstulpen meiner Alten ruiniert. Mußte den Kerl entlassen.»
    «Wäre es möglich, Lady Wapentake zu sprechen?» fragte der Pfarrer.
    «Kommen Sie erst mal und sehen Sie sich diese Tulpen an. Liegen da wie hingemäht.»
    Er führte sie um das Schloß, ein häßliches neugotisches Backsteinmonstrum, in einem großen verwilderten Garten. Plötzlich wandte er sich an Sally: «Wie geht es dem Herrn Vater?» fragte er.
    Sally blickte ihn verwirrt an. «Ich - mein Vater ist leider schon lange tot», sagte sie leise.
    Lord Wapentake starrte sie völlig perplex an. «Um Himmels willen» sagte er, «davon habe ich ja gar nichts gewußt. Nein so was.» Er sah völlig vernichtet aus und köpfte mit seiner Hacke eine Pfingstrose. «Ich glaube, wir suchen jetzt lieber meine Alte», sagte er mit belegter Stimme.
    In diesem Augenblick erschien Lady Wapentake, einem zerzausten Spatz nicht unähnlich. Sie begrüßte den Pfarrer herzlich.
    «Lady Wapentake», sagte John Adams, «darf ich Ihnen Miss Bryan vorstellen. Sie sucht eine Stellung als Haushälterin. Ich dachte, vielleicht —»
    «Ach, Herr Pfarrer, Sie schickt mir der Himmel», sagte Lady Wapentake inbrünstig.
    «Stell dir vor, Alice, der arme alte Birchington-Smythe ist zu seinen Ahnen abberufen», sagte Lord Wapentake.
    Seine Frau wischte diese betrübliche Nachricht wie eine Belanglosigkeit mit einer Handbewegung beiseite und wandte sich an Sally: «Kommen Sie mit ins Haus, meine Liebe. Wir wollen sehen, ob wir nicht zu einer für beide Teile befriedigenden Vereinbarung kommen können. Mortimer, bitte den Herrn Pfarrer, daß er dir hilft, den Rasenmäher in Ordnung zu bringen.»
    Die beiden Frauen gingen auf das Haus zu. Der Pfarrer sah Sally sehnsüchtig nach.
    Lord Wapentake brachte ihn auf die Erde zurück. In vertraulichem Ton sagte er: «Wissen Sie, ich habe es Birchington-Smythe immer wieder gesagt, daß er nicht genug Obst ißt. Wieder und wieder.» Er hielt inne und zuckte mit den Schultern. «Wollte natürlich nicht drauf hören. Nun sieht man ja, was passiert ist.»
    Das wird kompliziert werden, dachte der Pfarrer. Er holte tief Atem. «Sie irren sich, Lord Wapentake», sagte er laut und deutlich. «Oberst Birchington-Smythe ist nicht tot.»
    Betroffenes Schweigen. Ein Paar gereizte graue Augen blitzten den Pfarrer an. «Wem von Ihnen soll ich nun glauben?» fragte Lord Wapentake kühl. «Ihnen oder seiner Tochter?»
    «Miss Bryan hat nicht gesagt, der Oberst sei gestorben. Sie sagte, daß ihr eigener Vater schon lange tot ist.»
    «Wer, zum Teufel, ist denn nun wieder Miss Bryan?»
    «Die junge Dame, die gerade mit Ihrer Frau Gemahlin ins Haus gegangen ist.»
    «Aha, sie ist also eine Miss Bryan.» Lord Wapentake warf ihm einen listigen Blick zu. «Und warum», fragte er, mit der Miene eines Schachspielers, der seinen Gegner matt setzt, «warum gibt sie sich dann hier als Tochter von Birchington-Smythe aus?»
    Mühsam wahrte John Adams die Beherrschung.
    Aber in diesem Augenblick kamen Lady Wapentake und Sally aus dem Haus. Beide lächelten zufrieden. Sally schien wie auf Wolken zu wandeln. «Herr Pfarrer», schrie Lady Wapentake, «Miss Bryan wird sofort, nachdem ich ihre Zeugnisse gesehen habe - nur eine reine Formalität -, die Stellung antreten. Die Carson geht zwar erst in ein paar Wochen, aber sie kann Miss Bryan einarbeiten.» Sie senkte ihre Stimme zu einem Bühnengeflüster: «Wirklich ein reizendes Mädchen, Herr Pfarrer. Ich bin Ihnen unendlich dankbar.»
    Sally lächelte ihn an. «Und ich bin Ihnen auch sehr dankbar», sagte sie.
    Lord Wapentake schien die allgemeine Freude nicht ganz zu teilen. Er blickte Sally wieder kritisch an. Dann lachte er plötzlich laut heraus: «Donnerwetter aber auch», sagte er, «das waren ja gar nicht die Birchington-Smythes mit den Töchtern, es waren die Fordingham-Jones.» Er ergriff Sallys Hand und schüttelte sie herzlich. «Jetzt fällt’s mir wieder ein, Birchington-Smythe war ja der, der die Spaniels

Weitere Kostenlose Bücher