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Beefy ist an allem schuld

Beefy ist an allem schuld

Titel: Beefy ist an allem schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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Kristallkugel.
    «Was ist?» fragte Amos drängend. «Was ist passiert?»
    Madame Ida lehnte sich schweratmend zurück.
    «Nichts», sagte sie schnell, «nichts, die Kugel verdunkelte sich. Ich konnte plötzlich nichts mehr sehen.»
    Er stand auf und packte sie an den Schultern. «Was haben Sie gesehen?»
    «Ich sage Ihnen doch, nichts. Lassen Sie mich. Gehen Sie.»
    «Was haben Sie gesehen?» wiederholte er und schüttelte sie.
    Sie stand auf und klammerte sich an den Tisch. «Bitte gehen Sie», schrie sie, «mir ist ganz elend. Bitte gehen Sie.» Sie hielt sich einen Arm vor die Augen. «Oh, es war schrecklich, schrecklich.»
    « Was war schrecklich?» fragte Amos, dem jetzt auch elend wurde.
    «Der Tragbalken. Wie er fiel. Er stürzte vom Dach herunter.» Sie blickte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. «Er krachte zu Boden und zermalmte alles unter sich.»
    Jetzt war es Amos, der sich an den Tisch klammerte. «Ist - ist jemand zu Schaden gekommen?»
    «Es war schrecklich», schluchzte sie.
    Amos schauderte. Er hörte, wie seine eigene Stimme heiser und flehend fragte: «Sie irren sich gewiß nicht?»
    Sie schüttelte den Kopf und preßte sich ein Taschentuch auf die Augen.
    Amos verließ schwankend das Zelt. «Wollen Sie ein Los für die Tombola kaufen?» fragte ein Pfadfinder. Aber Amos sah und hörte nichts. Er stützte sich schwer auf seinen Stock. Es gab nur einen Ausweg. Er suchte nach dem Pfarrer. Da war er, er tanzte auf dem Rasen, als sei nichts geschehen. Zum Glück hörte gerade in diesem Moment die Musik auf. Amos taumelte auf den Pfarrer zu und sagte: «Kann ich Sie einen Augenblick sprechen, Mr. Adams.»
     
    «Kann ich Sie einen Augenblick sprechen, Mr. Macmillan», sagte der Pfarrer zehn Minuten später.
    «Was gibt’s denn?» Mr. Macmillan spürte, es lag etwas in der Luft. «Ist das Eis alle?» fragte er bemüht scherzhaft.
    «Coldbarrow tritt vom Vertrag zurück.»
    «Wie bitte?» Der Kirchenälteste erbleichte. «Aber warum denn? Ist er verrückt geworden?»
    «Er hat sich geweigert, irgendeinen Grund dafür anzugeben. Es ist noch keine halbe Stunde her, da hat er mir versichert, daß alles rechtzeitig zum Besuch des Bischofs fertig sein würde. Und nun kommt er einfach und will mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun haben.»
    Mr. Macmillan rieb sich das Kinn. Dann sagte er etwas zuversichtlicher: «Vermutlich hat ihn bloß irgend jemand aufgehetzt. Er wird schon wieder zur Vernunft kommen.»
    «Hoffentlich haben Sie recht. Aber ich glaube es kaum. Er zitterte am ganzen Körper und sah völlig verstört aus. Und es war einfach nicht aus ihm herauszubekommen, was ihn zu dieser Entscheidung veranlaßt hat.»
    Die beiden Männer sahen sich an. «Was machen wir denn nun bloß?» fragte Mr. Macmillan.
    «Ich fürchte», seufzte der Pfarrer, «wir müssen den Bau einer anderen Firma übertragen und den Bischof vertrösten.» Er strich sich mit der Hand über die Stirn. «Ach, es ist zum Verzweifeln, Macmillan. Ich habe ja gewußt, daß ein Bauvorhaben Schwierigkeiten mit sich bringt, aber so viel Ärger habe ich nicht erwartet.»
    Mr. Macmillan legte ihm freundlich die Hand auf den Arm. «Machen Sie sich nicht zu viel Sorgen», sagte er. «Noch wollen wir uns nicht geschlagen geben.»
    Beide schwiegen. Dann blickte der Pfarrer auf. «Das ist die richtige Einstellung», sagte er. «Wir werden das Gemeindehaus bauen allen Widerständen zum Trotz.» Er sah zum Podium hinüber. «Gleich beginnt die Preisverteilung. Ich muß jetzt wohl gehen.»
    Die Menge drängte bereits zum Podium, wo Lord Wapentake hinter dem Tisch mit den Preisen stand, eine Liste der Gewinner in der Hand. Der Pfarrer sprang hinauf, stellte sich neben den Lord und kündigte durch ein Mikrophon die Preisverteilung an.
    Lord Wapentake blickte auf die Liste der Gewinner und stellte fest, daß er keinen der Namen entziffern konnte. Verdammt, er hatte natürlich wieder einmal seine Brille zu Hause vergessen. Er wollte gerade den Pfarrer bitten, die Namen aufzurufen, als er in der Menge einen Zylinder entdeckte. «Hallo, Beefy», brüllte er, «kommen Sie doch mal herauf.»
    Beefy erstarrte vor Schreck. Mit zitternden Knien kletterte er auf das Podium, stellte sich linkisch neben den Lord und blinzelte ängstlich in die Menge, die ihm gutmütig applaudierte. Er grinste hinunter und sah zu seiner Freude, wie Sally in der ersten Reihe die Hand hob und ihm zuwinkte. Er winkte zurück. Aber dann geschah das Entsetzliche: Lord Wapentake

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