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Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren

Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren

Titel: Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Ryborz
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sie sich diese Erlebnisse versagen würde.
    Die Beeinflussung wäre dann so erfolgt:
    „Stell dir vor, du liegst mit einer unheilbaren Krankheit im Bett eines Krankenhauses. Der Arzt hat dir gesagt, du hast nur noch sechs Wochen zu leben. Du siehst im Fernsehen einen Bericht über die Malediven. Du weißt, dort wirst du nie mehr hinkommen. Du hättest aber früher dorthin reisen können. Wie würdest du dich dann fühlen?“
    Vielleicht stört Sie diese Art der Beeinflussung und Sie haben ein negatives Gefühl dabei. Leider wird der Hinweis auf die Realität nicht immer angenehm empfunden. Es ist eine Jahrtausende alte Erfahrung: Menschen wollen die Wahrheit nicht hören, denn sie ist unangenehm. Ist es aber nicht besser, die Wahrheit zu sehen und sich keinen Illusionen mehr hinzugeben, statt ihnen zum Opfer zu fallen?
    Zurück zu unserer Maledivenreise.
    Fortführung des Beispiels:
    Als wir einige Tage auf den Malediven verbracht hatten, sagte meine Frau: „Es ist die schönste Reise, die ich bis lang erlebt habe.“ Auch ihre Einstellung zu den Lebewesen im Wasser hatte sich gewandelt. Sie schwärmt noch heute von der Berührung eines jungen Walhais und der Begegnung mit Mantarochen.
    Vielleicht sehen Sie vor dem Hintergrund dieser Wandlung meine Beeinflussung nun nicht mehr als verwerfliche Manipulation an. Da nun ein Win-Win-Ergebnis für mich und meine Frau eingetreten war, liegt keine Manipulation vor. Ist es nicht grundsätzlich gut, sich neue Erfahrungen zu suchen, die das Leben nicht eingrenzen, sondern erweitern? Erleben heißt auch er-leben.
    Gefühle und Lustgewinn
    Die Forschung hat festgestellt: Jeden Moment unserer wachen Existenz suchen wir nach Lustgewinn. Wir streben eine Vermehrung unserer guten Gefühle an, die wir durch bestimmte Ereignisse und Erwartungen erhoffen. Es gibt den Begriff des inneren „ Reward (Belohnung)-Raumes “. Mit Blick auf diesen Genussradar beschäftigen sich unsere Gedanken mit möglichen Ereignissen oder Handlungen. Jede dieser Möglichkeiten bewerten wir nach dem Ausmaß von angenehmen Gefühlen – Belohnung oder auch Lust genannt – und nach der vermuteten Höhe von unangenehmen Gefühlen (pain). Was wir positiv einschätzen, zieht uns an, das Negative stößt uns ab.
    Das Ausmaß der Abschweifungen haben Jeffrey S. Burgdorf und Joseph R. Moskal in einer Studie untersucht. Fast die Hälfte der Probanden wanderte mit ihren Gedanken durch imaginäre Räume, sie waren nur nicht beim Jetzt. Mit seinen inneren Genussradar ist der Geist immer auf der Suche nach einer weiteren Befriedigung.
    Wichtig:
    Die Aktivitäten des Genussradars sind umso größer, je geringer die jeweilige Zufriedenheit ist.
    Was bedeuten die Ergebnisse der modernen Forschung? Machen Sie Ihrem Gegenüber neue Angebote zu seiner Lustbefriedigung . Zeigen Sie, wie Ihr Ziel ihm zu neuer Lust verhilft. Freude entsteht, wenn Sie die Phantasie beflügeln.
    Verlieren Sie dabei aber nicht den Kontakt zur Realität wie der Leibarzt des Kurfürsten von Brandenburg. Er verschrieb bei Krankheiten einen nach dem Horoskop ausgewählten Talisman. Nur wenige Kranke konnten einer solchen Phantasie widerstehen: Ewige Gesundheit – ohne Anstrengungen und Opfer.
    Eine solche Beeinflussung ist eine Manipulation , denn es ist eine Lose-Win-Beeinflussung. Einen Gewinn hatte nur der Täuscher, wenn auch nur für kurze Zeit. Im Gefängnis konnte er die Früchte seiner Taten nicht genießen.
    Praxis-Tipp:
    Beeinflussen Sie dadurch, dass Sie Ihr Ziel mit positiven Gefühlen für Ihr Gegenüber verbinden. Arbeiten Sie mit den Gefühlen anderer. Nutzen Sie das, was ihnen lieb und teuer ist, aber auch das, was sie fürchten.
    Mit Gefühlen beeinflussen Sie oft mehr als mit Argumenten. Nutzen Sie deshalb auch die Macht Ihrer Phantasie, um Träume des Menschen anzusprechen oder zu wecken. Nehmen Sie jedoch die Möglichkeit wahr, bereits beim Kontakt positive Gefühle auszulösen. Seien Sie deshalb freundlich. Sagen Sie Ihrem Gegenüber, was Sie an ihm anerkennenswert finden, zum Beispiel: „Die neue Frisur steht Ihnen gut“ oder „Ich freue mich, Sie zu sehen“.
    Je mehr positive Gefühle Sie auslösen, desto mehr Sympathie erhalten Sie. Ich erinnere an das Lächeln. So lösen Sie Sympathie und Vertrauen aus und die weitere Gefühlsbeeinflussung wird meistens gelingen.
    Eine sehr große Hilfe dabei ist, Mitmenschen gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt zu sein. Die Übung, die Sonne in Ihrem Herzen aufgehen zu

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