Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren
an Ihre Erfahrungen: Wie oft sind Sie schon falschen Zusicherungen zum Opfer gefallen. Oft benutzt der Manipulator bestimmte Redewendungen, wie
„Ich versichere Ihnen …“
„Ich bin vollkommen sicher, dass ….“
„Es gibt nicht den geringsten Zweifel, dass …“
Mit diesen Formulierungen gibt der Manipulator eine Garantieerklärung für seine Aussagen. Wer daran zweifelt, meint sein Gegenüber als Lügner hinzustellen. Doch danach kann sich der „Ehrenmann“ überhaupt nicht mehr daran erinnern, was er „garantiert“ hat.
Beispiele:
Bankkunden verklagen ihre Berater, weil sie Geld verloren haben. Tests von „Wiso“ ergaben, dass die von Gerichten geforderten Niederschriften oft nicht erfolgten.
Auch bei Bewerbungen werden Dinge versprochen, die oft nicht erfüllt werden.
Der Umfang falscher Zusicherungen ist sehr groß. Wie können Sie sich davor schützen?
Praxis-Tipp:
Stellen Sie Fragen, um Ihr Gegenüber Beweise bringen zu lassen:
„Aufgrund welcher Tatsachen sind Sie zu Ihrer Meinung gelangt?“
„Welche Fakten machen Sie so sicher?“
Halten Sie Zusagen als Ergebnisprotokolle fest und lassen sich diese durch Unterschrift bestätigen.
Nicht zum Opfer der Schwammigkeit werden
Sie können Worte dazu nutzen, Ideen präzise zu formulieren. Ebenso ist es möglich, mit Worten nichts zu sagen. Auf Fragen werden oft nichtssagende Aussagen getroffen, die nichts sagen. Die Antwort wird so nicht angreifbar, weil sie nicht substanziell ist.
Beispiel:
Journalist: „Herr Minister, was werden Sie tun, um das Problem der Währung zu lösen?“
Minister: „Wir realisieren einen Plan, indem wir unsere Möglichkeiten nutzen, die Stabilität des Euros zu wahren.“
Journalist: „Und worin besteht der Plan genau?“
Minister: „Es handelt sich um ein Vorgehen, bei dem alle Staaten ihren Anteil besteuern. Außerdem werden menschliche Aspekte berücksichtigt.“
Journalist: „Wie viel Milliarden muss Deutschland für die Rettung beisteuern?“
Minister: „Es ist einzig im Interesse Deutschlands, den Plan umzusetzen.“
Praxis-Tipp:
Seien Sie in all Ihren Angelegenheiten ein kritischer Denker. Lassen Sie sich Schwammigkeit nicht gefallen. Wenn jemand auf Ihre kritische Frage nur schwammig antwortet, das heißt keine Antworten gibt, hat er sich schon disqualifiziert. Distanzieren Sie sich von solchen Menschen. Sagen Sie Nein zu dem, was der Manipulator Ihnen einreden will. Der Manipulator hat allen Grund, sachliche Fakten zurückzuhalten.
Die Strohmann-Taktik
Die Bezeichnung „Strohmann“ stammt von einem alten Brauch. Damals trainierten Soldaten in friedlichen Zeiten für den Kampf, indem sie gegen einen Mann aus Stroh fochten.
Bei der Strohmann-Taktik wird dem Gegenüber im Gespräch ein Standpunkt unterstellt oder sein Standpunkt verzerrt. Diese Verzerrungen sind Übertreibungen, Verallgemeinerungen oder Fortlassen von Einschränkungen. Verallgemeinerungen werden so vorgenommen, dass vereinzelte Ereignisse als häufige dargestellt werden.
Beispiel:
Karl: „Manchmal ist es notwendig, autoritär zu werden und sich gegenüber dem Mitarbeiter durchzusetzen.“
Peter: „Ich verstehe überhaupt nicht, warum du Anhänger eines autoritären Führungsstils bis t.“
Aus der Tatsache, dass Karl gelegentlich autoritär ist, hat Peter durch Unterstellung „immer“ gemacht. Mit dieser unzulässigen Verallgemeinerung meint Peter, Karl besser angreifen zu können.
Eine besondere Variante der Strohmann-Taktik ist der triviale Einwand. Dieser richtet sich auf einen Nebenaspekt. Dieser kann jedoch vernachlässigt werden, da er kein Gewicht hat.
Beispiel:
„Ich bin dagegen, den Motor zu reparieren. Dann müssten wir das Auto in die Werkstatt bringen.“
Praxis-Tipp:
Wird Ihnen in einer Situation ein Standpunkt unterstellt, den Sie nicht haben, weisen Sie sofort darauf hin. Tun Sie das nicht, schadet Ihnen das. Vielleicht erinnert sich später niemand mehr an Ihre These, weil er nur noch die verzerrende Aussage des Manipulators im Gedächtnis hat. Zeigen Sie sich bei der Abwehr nicht gereizt. Vielleicht hat der Gesprächspartner Sie missverstanden. Weisen Sie darauf hin: „Ihre Ausführungen stellen nicht den Kern meiner Position dar.“
Falsche Analogien
Ein Scheinargument für Manipulationen sind falsche Analogien. Bei einer Analogie werden zwei Sachen oder Situationen miteinander verglichen. Die eine Sache oder Situation ist bekannter, die andere weniger. Dann wird behauptet, dass die eine Sache
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