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Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren

Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren

Titel: Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Ryborz
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Sie vor ein falsches Dilemma gestellt werden. Es gibt immer noch mehr Optionen.
    Die voreilige Generalisierung
    Hierbei werden Schlussfolgerungen auf der Grundlage einer geringen Zahl von Einzelfällen gezogen. Das Problem ist nur, dass es zu wenige sind. Manchmal kennen Sie nicht genug Einzelfälle oder der Aufwand, eine große Zahl von Fällen zu untersuchen, ist nicht praktikabel. Richtige Schlüsse können nur unter Anwendung der mathematischen Statistik und der Wahrscheinlichkeitstheorie gezogen werden.
    Argumente, die auf die Person abziehen
    Hierbei wird als Antwort auf eine vorgebrachte These nur auf die Person eingegangen, die die These äußerte. Oft wird die These auch mit dem angeblichen negativen Charakter des Sprechers verknüpft. Ziel ist es, auf diese Weise dessen Argumente unglaubhaft zu machen. Die Technik wird auch als „Brunnenvergiften“ bezeichnet.
    Eine gerne verwendete Strategie ist, jemanden als Heuchler anzugreifen. Dem Gegenüber wird dabei vorgeworfen, selbst nicht das zu tun, was richtig ist. Die Abwehr erfolgt so: „Bitte bleiben Sie sachlich. Äußern Sie sich zu dem vorgebrachten Argument.“
    Sprichwörter
    Die sich in Sprichwörtern äußernde Volksweisheiten stellen kein Argument dar. Sprichwörter widersprechen sich oft. Mit Sprichwörtern lassen sich sogar gegensätzliche Positionen begründen.
    Beispiel:
    Gegensätze ziehen sich an.
    Der Zirkelschluss
    Mit dieser Methode versucht der Manipulator seinen Standpunkt mit genau demselben Standpunkt in einer veränderten Formulierung zu begründen.
    Beispiel:
Karl: „Wir sollten nach Berlin fahren.“
Otto: „Das halte ich nicht für gut.“
Karl: „Warum denn?“
Otto: „Ich finde das nicht richtig.“
    Falsche Ursache-Wirkungsbeziehungen
    Oft geht eine Tatsache einer anderen voraus oder tritt mit ihr gleichzeitig ein. Das heißt aber noch nicht, dass es einen kausallogischen Zusammenhang gibt.
    Beispiel:
    Nachdem der neue Abteilungsleiter eingestellt wurde, ging der Umsatz zurück. Der Grund dafür muss nicht die Unfähigkeit des Abteilungsleiters sein. Die wirtschaftliche Situation kann sich zu diesem Zeitpunkt verschlechtert haben.
    Tun, was alle tun
    „Was alle oder viele tun, muss richtig sein.“ Diese Aussage ist ein besonders gefährlicher Paralogismus. Denn es ist längst noch kein Beweis, dass dies tatsächlich richtig ist. Dieses Vorgehen ist eine besonders wirksame Strategie der Manipulation, auf die bereits hingewiesen wurde.
    Beispiel:
    „Unser Produkt ist das meistgekaufte in Deutschland. Eine Million Käufer haben sich davon überzeugt.“
    Praxis-Tipp:
    Fragen Sie: „Was sind die Testergebnisse? Wer hat sie getestet?“ Seien Sie bei den Argumenten sehr kritisch.
    Der Appell an das Nichtwissen
    Dieser Paralogismus tritt in zweierlei Formen auf. Die eine unterstellt, eine Behauptung müsse richtig sein, wenn sich nicht beweisen lässt, dass sie falsch ist. Die Zweite nimmt an, eine Behauptung müsse falsch sein, weil sich nicht beweisen lässt, dass sie richtig ist. Wenn wir etwas glauben wollen, fallen wir leicht auf diese Fehlschlüsse rein.
    Beispiel:
    Jemand ist Kommunist, wenn es keinen Gegenbeweis gibt.
    Die falsche Verknüpfung von Dingen
    Hierbei verleitet uns der Manipulant zu dem Fehlschluss, eine Argumentenkette zu akzeptieren: Wenn Sie A akzeptieren, bedeutet dies, dass Sie auch B, C und D hinnehmen müssen. Das suggeriert, Sie hätten eine negative Konsequenz zu tragen. Diese Verknüpfung ist oft logisch nicht gegeben, sondern dient allein dazu, Sie von A abzubringen – und dann hat der Manipulant sein Ziel erreicht.
    Beispiel:
    Der Bauherr will einen Brunnen als Wasserreservoir bauen lassen. Der Architekt sagt: „Das ist zu gefährlich. Erstens müssen wir dann in steinigen Boden bohren. Zweitens könnte das Wasser zum Nachbarn runterlaufen.“ – Für einen wirklichen Fachmann wären alle genannten Probleme lösbar.
    Praxis-Tipp:
    Seien Sie kritisch. Sind B, C und D wirklich mit A verknüpft beziehungsweise stellen sie nur einen geringfügigen Aufwand dar? Ziehen Sie zur Beurteilung einen Fachmann heran.
    Regeln in der Argumentation
    Werden die nachfolgend vorgestellten neun Regeln nicht beachtet, liegt ein Fehlschluss vor. Diese Regeln sollen Sophismen und Paralogismen abwenden. Die Anwendung dieser Sophismen ist zu erkennen und offenzulegen. So wird verfälschende Manipulation verhindert. Die Regeln wurden von Frans van Eemeren und Rob Grootendoorst entwickelt und von mir etwas

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