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Befehl aus dem Jenseits (German Edition)

Befehl aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Befehl aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas R. P. Mielke
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Schweißausbruch war die Folge.
    Nein – er träumte nicht. Er war wach in einer Welt, für die er kein Bezugssystem hatte. Sein Atem ging stoßweise und flach. Er schluckte, dann wischte er die verzweifelten Gedanken aus seinem Hirn. Er durfte nicht denken, wenn er den Abend noch erleben wollte. Es machte ihn kaputt!
    Zögernd ging er weiter. Der Coater trat einen Schritt zur Seite. Jetzt erst sah Dumont, daß das Wesen dicke, glatte Beine hatte.
    Dumont, der Wald und der Coater bildeten jetzt ein gleichschenkliges Dreieck. Wenn er losrannte und der Coater sich ebenso schnell wie er bewegen konnte, würden sie genau unter den ersten Bäumen zusammentreffen. Und dann war da noch die Frage, ob das Wesen vielleicht ebenso wie er auf Bäume klettern konnte ...
    Mit diesen zwei Unbekannten auf der einen Seite und ein paar glatten Steinen als Alternative hatte er sich auseinanderzusetzen.
    Mit einem kurzen Spurt rannte er los. Der Coater bewegte sich augenblicklich. Er wählte die geometrisch ideale Schnittlinie und wandte sich in jene Richtung, an der Dumont auf die Bäume treffen mußte.
    Der Terraner sah es, reagierte und schlug blitzartig einen Haken. Der Coater raste weiter in der einmal eingeschlagenen Richtung.
    Dumont triumphierte. Er würde hinter dem Wesen auf die Bäume stoßen ...
    Noch zwanzig Meter – zehn, dann erkannte Dumont, daß er einen Faktor vergessen hatte. Die beiden Wuschelköpfe rasten wie der Blitz an ihm vorbei auf den Coater zu. Sie kugelten sich direkt vor die Füße des großen fremden Wesens. Der Coater stoppte abrupt, orientierte sich und erkannte, daß Dumont ihn geblufft hatte.
    Parallel zum Waldrand jagte er jetzt auf Dumont zu. Der Terraner ließ die Steine fallen. Er griff nach einem Ast. Mit einem gewaltigen Kraftakt zog er sich noch im Sprung nach oben. Seine Füße wurden von der grünen Flüssigkeit aus den Kopfdrüsen des Coaters angespritzt.
    Es brannte wie Feuer.
    Dumont riß sich weiter nach oben. Er kletterte wie von Furien gehetzt höher. Als die Zweige dünner wurden, brach er sie mit den Füßen unter sich ab. Dadurch schaffte er eine glatte Zone an dem schuppigen Stamm des Baumes.
    Der letzte Zweig gab unter seinem Körpergewicht nach. Dumont stürzte. Nach drei Metern griffen seine Hände in dichtes Laub. Er schwankte. Taumelnd zog er sich hoch. Knapp acht Meter unter ihm hockte der Coater auf dem Nebenbaum. Er konnte Dumont nicht mehr erreichen ...
    Im gleichen Augenblick begann der Kegelberg zu donnern. Die Wolkenschleier um die Bergspitzen färbten sich rot und schwarz. Dumont preßte sich gegen den glatten Stamm seines Zufluchtsbaumes. Erst jetzt begriff er, daß er instinktiv richtig gehandelt hatte.
    *
    Der Mönch aus dem Kloster von Lahore hatte die Ebene hinter sich gelassen und mit zielstrebiger Energie bereits ein gutes Stück des Kegelberges bezwungen.
    Als der Berg zu beben begann, preßte sich Darius Assif schutzsuchend unter einen Felsbrocken. Sekunden später donnerte mit ohrenbetäubendem Getöse ein Steinschlag über ihn hinweg.
    Darius Assif hatte sich über den Umstand, daß er völlig unbekleidet war, noch keine Gedanken gemacht. Nur seine Amulette fehlten ihm. Und seine Opiumpfeife.
    Bisher hatte er in kritischen Situationen stets den Ausweg in die Ruhe der kleinen Opiumkugeln gesucht. Wenn der feine Rauch in seine Lungen drang, war alles andere unwesentlich. Doch diesmal hatte der Mönch keine Möglichkeit, der Realität zu entrinnen. Angstvoll preßte er sich unter den Felsen, während die Erdstöße immer stärker wurden. Gebannt starrte er auf den schmalen Riß über seinem Kopf. Er wurde immer breiter. Assif mußte seine Schutzhöhle verlassen, wenn er nicht beim nächsten Erdstoß zwischen die zermalmenden Felsen geraten wollte.
    Er sprach ein hastiges Gebet, ohne auf den Sinn der Worte zu achten. Zitternd suchten seine dünnen Beine nach einem Halt. Der Himmel hatte sich schwarz bezogen.
    Der Priestermönch konnte sich die Gründe für diese plötzliche Veränderung der Umwelt nicht erklären. Langsam begriff er, daß er doch nicht im Paradies gelandet war. Enttäuscht und hilflos suchte er nach einem Pfad. Er wußte, daß er in der Nähe des Vulkans in Lebensgefahr war.
    Da begann der Berg mit einer neuen Eruption. Gelbe Gasschwaden zischten aus Felsspalten. Dünne Lavastreifen schossen wie heiße Quellen aus urplötzlich entstehenden Löchern.
    Assif stürzte über eine Felsnase. Er schlug hart auf einem Plateau auf. Die Felsnase war

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