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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Amerika!«
    Mehr noch, er erinnerte sich daran, was Leute aus dieser Menge gesagt hatten, als Operation BLUE LIGHT in die Hose gegangen und wie knapp es gewesen war – wie nahe die Khomeini-Regierung daran gewesen war, ihren Zorn auf die Amerikaner ganz rauszulassen und einen bereits scheußlichen Disput in einen Krieg umschlagen zu lassen. Schon damals hinterließen alle Arten terroristischer Anschläge weltweit iranische Fingerabdrücke, und Amerikas Versagen, dieser Tatsache zu begegnen, hatte alles noch schlimmer gemacht.
    »Also, Domingo, darum brauchen wir mehr Beamte im Feld.«
    *
    SURGEON hatte einen Grund mehr, die Präsidentschaft ihres Mannes nicht zu mögen. Erst einmal konnte sie ihn auf dem Weg zur Tür hinaus nicht sehen. Es war jemand bei ihm – nun ja, das hatte mit dem zu tun, was sie in den Morgennachrichten gesehen hatte, und das gehörte zum Amt, und manchmal mußte auch sie unerwartet schnell aus dem Haus, zu einem dringenden Fall im Hopkins. Aber dies als Präzedenzfall gefiel ihr nicht.
    Sie sah zur Wagenkolonne. Anders konnte man sie ja nicht bezeichnen, die sechs Chevy Suburbans. Drei waren damit beauftragt, Sally (Deckname SHADOW) und Klein Jack (SHORTSTOP) in die Schule zu bringen. Die anderen drei Katie (SANDBOX) in ihre Kindertagesstätte. Zum Teil, gestand sich Cathy Ryan ein, war das ja ihre Schuld. Sie wollte das Leben der Kinder keiner Unterbrechung aussetzen. Sie wollte nicht, daß sie die Schule und die Freunde wechseln mußten nur wegen des Mißgeschicks, das über ihr Leben hereingebrochen war. Die Kinder konnten ja nichts dafür. Sie war so dumm gewesen, Jacks neuem Posten zuzustimmen, der ganze fünf Minuten gedauert hatte, und wie das mit vielen Dingen im Leben so ist, mußte man die Konsequenzen tragen. Eine dieser Konsequenzen war verlängerte Fahrzeit zur Schule und in den Hort, und das nur, um die Freunde zu behalten, aber … verdammt … es gab keine richtige Antwort.
    »Guten Morgen, Katie!« Das war Don Russel. Er hockte sich hin, um sich von SANDBOX drücken und küssen zu lassen. Cathy mußte darüber lächeln. Dieser Agent war ein Geschenk des Himmels. Ein Mann, der selber Enkel hatte, er liebte Kinder, ganz besonders kleine. Cathy küßte ihr Jüngstes zum Abschied und deren Leibwächter – einfach unerhört, daß ein Kind einen Leibwächter brauchte! Doch Cathy erinnerte sich an ihre eigene Erfahrung mit Terroristen, und sie mußte das akzeptieren.
    Russel hob SANDBOX in ihren Autositz, schnallte sie an, und die ersten drei Fahrzeuge zogen ab.
    »Bye, Mom!« Sally machte gerade eine Phase durch, in der sie und Mom Freundinnen waren und sich nicht küßten. Cathy akzeptierte das, wenn es ihr auch nicht gefiel. So war es auch mit Klein Jack: »See ya, Mom!« Und John Patrick Ryan jr. war Junge genug, um zu fordern, vorn zu sitzen, was er diesmal durfte. Beide Unterkommandos waren vergrößert worden wegen der Art und Weise, wie die Familie Ryan ins White House gekommen war. Im Augenblick waren zwanzig Agenten mit dem Schutz der Kinder beauftragt. Diese Zahl würde sich in ein, zwei Monaten verringern, war ihr gesagt worden. Dann würden die Kinder auch in normalen Autos fahren statt in gepanzerten Suburbans.
    Und was SURGEON betraf, ihr Hubschrauber wartete.
    Verdammt! Es kehrte alles wieder. Sie war mit Klein Jack schwanger gewesen, da hatte sie erfahren müssen, daß Terroristen … Warum zum Teufel hatte sie dem hier nur zugestimmt? Und der Gipfel war doch, daß sie mit dem vermutlich mächtigsten Mann der Welt verheiratet war, doch er und seine Familie – alle mußten sie ihre Befehle von anderen entgegennehmen.
    »Ich weiß, Doc.« Das war die Stimme von Roy Altman, ihrem Hauptagenten. »So leben zu müssen ist doch die Hölle, nicht?«
    Cathy drehte sich um. »Lesen Sie Gedanken?«
    »Gehört zu meinem Job, Ma'am, ich weiß …«
    »Bitte, mein Name ist Cathy. Jack und ich, wir sind beide ›Doktor Ryan‹.«
    Altman wurde beinahe rot. Mehr als eine First Lady hatte sich mit dem Amtsantritt ihres Mannes königliche Allüren zugelegt, und die Kinder von Politikern zu bewachen war auch nicht immer die reinste Freude, doch die Familie Ryan, darin war sich das ganze Detail inzwischen einig, war ganz und gar nicht wie die Leute, die sie sonst zu beschützen hatten. In mancher Hinsicht war das nicht gerade toll, aber es war unmöglich, sie nicht zu mögen.
    »Hier.« Er übergab ihr eine Mappe, ihre Fälle für heute.
    »Zwei Eingriffe, dann

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