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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Hoosier State. Der Satz zu Tornados bleibt, und diesmal ist's Football.«
    »Die haben auch beide Senatoren verloren, aber sie haben noch einen Kongreßabgeordneten, und der wird mit Ihnen auf der Empore sein«, schaltete sich van Damm ein.
    »Wie hat er überlebt?« fragte Jack beiläufig.
    »Hat wohl was horizontal erledigt«, war die knappe Antwort. »Sie werden einen neuen Vertrag für Tinker AFB ankündigen. Das bringt etwa fünfhundert neue Stellen, weil am Standort einige Operationen zusammengezogen werden. Wird die dortige Presse happy machen.«
    *
    Ben Goodley wußte nicht, ob er nun Nationaler Sicherheitsberater war oder nicht. Wenn ja, war er recht jung für den Job, doch zumindest war der Präsident, dem er diente, in auswärtigen Angelegenheiten gut beschlagen. Das machte ihn mehr zu einem Top-Sekretär als einem Berater. Ihm machte die Rolle aber nichts aus. Er hatte in der kurzen Zeit in Langley viel gelernt, war rasch aufgestiegen und einer der jüngsten Männer geworden, die je den begehrten NIO-Ausweis erhielten, weil er Information zu organisieren wußte und weil er das politische Know-how hatte, Wichtiges richtig einzustufen. Er arbeitete besonders gern direkt für Präsident Ryan. Goodley wußte, er konnte beim Boß gradlinig auftreten, und Jack – in seinem Geiste hieß er noch so, obwohl er ihn so nicht mehr anreden durfte – würde ihm stets offen die Meinung sagen.
    Für Dr. Goodley würde es eine weitere Lebenserfahrung, unbezahlbarer Schritt zum neuen Lebenstraum werden: durch Verdienst statt Politik einmal DCI zu werden.
    An der Wand gegenüber seinem Schreibtisch hing eine Uhr, die den Sonnenstand für die ganze Welt anzeigte. Er hatte sie gleich am ersten Tag bestellt – und zu seiner Überraschung war sie buchstäblich über Nacht gekommen, nicht mühsam über fünf Ebenen Beschaffungsbürokratie. Er hatte zwar gehört, daß das White House ein Teil der Regierung war, der tatsächlich funktionierte, es aber nicht geglaubt – nach rund vier Jahren im Regierungsdienst meinte der Harvard-Absolvent, er wüßte, was funktioniert und was nicht. Die Überraschung war ihm lieb, und die Uhr ergab sofortige Zuordnung, eher als die sonst übliche Ansammlung normaler Uhren. Er konnte augenblicklich sehen, wie spät es irgendwo auf der Welt war. Entscheidender war, daß er sofort wußte, wenn etwas zu ungewöhnlicher Stunde geschah; das hatte die Aussagekraft eines Bulletins von Signals Intelligence – SigInt. So eines war gerade an sein persönliches Faxgerät eingegangen, das an sein abhörsicheres Telefon STU-4 angeschlossen war.
    Die National Security Agency verteilte periodisch interne Resümees von Vorkommnissen aus aller Welt. Deren Hauptwache standen hohe Militärs vor, die zwar eine mehr technisch als politisch orientierte Sichtweise hatten, aber beileibe nicht dumm waren. Ben kannte jetzt viele auch vom Namen, nicht nur vom Ruf her, und deren individuelle Stärken. Der USAF-Colonel, der an Wochentagen nachmittags die Leitung hatte, belästigte keinen mit Trivialem – setzte der seinen Namen darunter, war die Mitteilung meist lesenswert. Und es war kurz nach Mittag, Ortszeit.
    Goodley sah, daß die FLASH-Meldung den Irak betraf. Das fand er beim Colonel auch gut: Nichts kam nur zum Spaß in die Kategorie CRI-Tic, wie bei manch anderen. Ben blickte auf seine Wanduhr. Nach Sonnenuntergang Ortszeit, für die einen Zeit der Entspannung, für die anderen der Handlung. Diese Handlung würde wohl die ganze Nacht dauern, um Einmischung zu vermeiden, damit der nächste Tag wahrlich neu und wahrhaftig anders beginnen würde.
    »Junge, Junge«, flüsterte Goodley. Er las die Seite noch einmal durch, schwang in seinem Drehstuhl herum, nahm den Hörer und drückte für Schnellwahl die #3-Taste.
    »Büro des Direktors«, meldete sich eine weibliche Stimme.
    »Goodley für Foley.«
    »Bleiben Sie dran, Dr. Goodley.« Dann: »Tag, Ben.«
    »Guten Tag, Direktor. Haben Sie auch, was ich habe?« Das ausgedruckte Blatt in seiner Hand war noch warm.
    »Irak?«
    »Genau.«
    »Sie haben's wohl zweimal gelesen, Ben. Hab' gerade Bert Vasco gesagt, er soll seinen Hintern hierher in Bewegung setzen.« Der CIA war im Hinblick auf den Irak schwach besetzt, meinten beide, aber dieser Typ von State war echt gut.
    »Sieht mir ganz schön heiß aus.«
    »Mir auch«, erwiderte Ed Foley. »Herrgott, die da drüben sind aber schnell auf den Beinen. Geben Sie mir eine Stunde, vielleicht neunzig Minuten.«
    »Ich

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