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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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generationenlangen Verwicklungen mit den Russen Frieden geschlossen – einen echten Frieden, nicht bloß die Abwesenheit von Krieg. Ich möchte weiter darauf aufbauen. John, wir sind in den vergangenen zwanzig Jahren sehr weit gekommen. Es gibt noch sehr viel mehr zu tun, aber wir können auf viel guter Arbeit aufbauen.«
    »Wir sind gleich wieder da«, sagte Donner zu den Kameras. Er sah, daß Ryan recht zufrieden mit sich war. Ausgezeichnet.
    Jemand vom Personal trat mit Wassergläsern aus der hinteren Tür.
    Alle tranken einen Schluck, während sie die beiden Werbespots abwarteten. »Nicht wahr, das alles macht Ihnen überhaupt keinen Spaß?« fragte er Cathy.
    »Solange ich meiner Arbeit nachgehen kann, ist mir fast alles egal, aber ich mache mir Sorgen um die Kinder. Wenn das vorbei ist, müssen sie wieder normale Kinder werden, und wir haben sie nicht für all diesen Rummel erzogen.« Dann schwiegen alle für den Rest der Werbezeit.
    »Hier sind wir wieder im Oval Office mit dem Präsidenten und der First Lady. Mr. President«, fragte Donner, »welche Veränderungen haben Sie vor?«
    »Tom, meine Aufgabe ist nicht, zu ›verändern‹, sondern hauptsächlich, ›wiederherzustellen‹. Ich habe versucht, meine neuen Kabinettsmitglieder mit Hinblick auf eine effektivere Arbeitsweise der Regierung auszuwählen. Wie Sie wissen, bin ich schon eine ganze Weile im Staatsdienst, und dabei fielen mir zahlreiche Beispiele für Ineffektivität auf.
    Die Bürger in unserem Land zahlen sehr viel Steuergelder, und wir sind es ihnen schuldig, das Geld weise und effizient auszugeben. Deshalb sollen alle Regierungsbehörden im Hinblick darauf untersucht werden, ob sie nicht dieselbe Arbeit für weniger Kosten erledigen können.«
    »Das haben schon viele Präsidenten gesagt.«
    »Und dieser hier meint es auch so«, sagte Ryan in vollem Ernst.
    »Aber Ihre erste größere politische Handlung war, das Steuersystem anzugreifen«, bemerkte Donner.
    »Nicht ›angreifen‹, Tom. ›Verändern‹. George Winston unterstütze ich voll. Das derzeitige Steuerrecht ist total unfair – und zwar in mancher Hinsicht, meine ich. Zum einen verstehend die Menschen gar nicht. Daher müssen sie Leute anheuern, die es ihnen erklären, und ich sehe keinen Sinn darin, daß Leute gutes Geld dafür ausgeben müssen, sich von anderen das Gesetz erklären zu lassen. – Warum keine Gesetze aufstellen, die Menschen verstehen? Warum solche, die so kompliziert sind?« fragte Ryan.
    »Aber Ihre Regierung ist doch dabei, das Steuersystem regressiv, nicht progressiv zu machen.«
    »Das hatten wir schon«, erwiderte der Präsident, und Donner wußte, daß er ihm gehörte. Es war eine von Ryans offensichtlicheren Schwächen, daß er sich nicht gern wiederholte. Er war wirklich kein Politiker, denn diese wiederholten sich sehr gern. »Wenn wir von jedem den gleichen Prozentsatz einfordern, so ist das so fair wie nur irgendwas. Wenn wir das so tun, daß es jeder wirklich versteht, werden die Leute sogar Geld sparen. Die von uns vorgeschlagenen Steueränderungen werden einkommensneutral sein. Niemand erhält besondere Abschläge.«
    »Aber die Steuersätze für die Reichen werden sich dramatisch verringern.«
    »Aber wir werden auch alle Sonderabschreibungen eliminieren, die deren Lobbyisten ins System eingeschleust haben. Sie werden am Ende eigentlich eher noch ein wenig mehr als bisher zahlen. Minister Winston hat das sehr sorgfältig untersucht, und ich stimme mit ihm überein.«
    »Sir, es ist schwer einzusehen, wie sie bei einer dreißigprozentigen Steuersenkung mehr zahlen sollen. Das ist Rechnen, vierte Klasse.«
    »Fragen Sie Ihren Steuerberater.« Ryan lächelte. »Oder schauen Sie sich Ihre eigene Steuererklärung an, wenn Sie daraus schlau werden.
    Wissen Sie, Tom, ich war mal Buchprüfer – bestand die Prüfung, noch bevor ich zu den Marines ging. Sogar für mich ist das verdammte Zeug unbegreiflich. Die Regierung dient nicht dem öffentlichen Interesse, wenn sie etwas Unverständliches macht. Das ist zu sehr eingerissen. Ich werde die Schraube ein bißchen zurückdrehen.«
    Bingo. John Plumber links von Donner verzog das Gesicht. Der Aufnahmeleiter an seinem Mischpult stellte sicher, daß das nicht übertragen wurde, und schaltete auf Donners gewinnendes Lächeln.
    »Freut mich, daß Sie das so empfinden, Mr. President, weil das amerikanische Volk über die Regierungsgeschäfte mehr erfahren möchte.
    Sie haben fast Ihre gesamte Dienstzeit im

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