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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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ihren Schwestern und Pflegern am Hopkins beliebt, weil sie sie als die Profis behandelte, die sie waren, und hier versuchte sie das gleiche, aber aus irgendeinem Grund funktionierte es nicht.
    »Fünfzehn Sekunden.«
    »Haben wir Spaß?« flüsterte Jack.
    Warum hast du nicht einfach am Merrill Lynch bleiben können? sagte Cathy beinahe laut. Er wäre jetzt ein hochrangiger VP – aber nein.
    Er wäre darüber nie glücklich gewesen. Jack war so auf seine Arbeit versessen wie sie auf die Augenheilkunde. Darin glichen sie sich.
    »Guten Abend«, sagte Donner zu der Kamera hinter den Ryans. »Wir befinden uns hier im Oval Office, um mit Präsident Jack Ryan und der First Lady zu sprechen. Wie ich in den NBC-Abendnachrichten schon erwähnte, hat ein technischer Defekt die Aufzeichnung von heute vormittag beschädigt. Der Präsident war so großzügig, uns noch einmal zum Live-Gespräch zu empfangen.« Er wandte den Kopf. »Und dafür, Sir, bedanken wir uns.«
    »Freut mich, Sie wiederzusehen, Tom«, sagte der Präsident gutgelaunt. Er wurde immer geschickter darin, seine Gedanken zu verheimlichen.
    »Mit dabei ist auch Mrs. Ryan …«
    »Bitte«, sagte Cathy mit ihrem ureigenen Lächeln, »Dr. Ryan. Dafür hab' ich recht hart gearbeitet.«
    »In Ordnung, Ma'am«, sagte Donner, und sein Charme ließ Cathy an einen schlimmen Traumapatienten denken, der mittags auf Monument reinrollte. »Sie haben beide den Doktortitel, nicht wahr?«
    »Ja, Mr. Donner, Jack in Geschichte, ich in Augenheilkunde.«
    »Und Sie sind eine anerkannte Augenchirurgin, ausgezeichnet mit dem Lasker-Preis«, bemerkte er mit Chefkommentatoren-Charme.
    »Nun, ich arbeite seit über fünfzehn Jahren in der medizinischen Forschung. Am Johns Hopkins sind wir alle beides, Kliniker und Forscher. Ich arbeite mit einem wunderbaren Kreis von Menschen zusammen, und der Lasker-Preis ist eher ein Kompliment an sie als an mich.
    Vor fünfzehn Jahren hat mich Professor Bernard Katz ermuntert, mich näher damit zu beschäftigen, wie wir Laserstrahlen zur Behebung verschiedener Augenbeschwerden benutzen könnten. Mich hat das interessiert, und ich arbeite seitdem auf diesem Gebiet, neben meiner normalen Tätigkeit in der Klinik.«
    »Verdienen Sie wirklich mehr als Ihr Mann?« fragte Donner mit einem Grinsen für die Kameras.
    »Viel mehr«, bestätigte sie mit einem kurzen Auflachen.
    »Ich hab' immer gesagt, Cathy ist das Gehirn hier im Laden«, schaltete sich Jack ein und tätschelte seiner Frau die Hand. »Sie ist zu bescheiden, um zu sagen, daß sie in ihrem Fach die Beste der Welt ist.«
    »Und wie gefällt es Ihnen, First Lady zu sein?«
    »Muß ich darauf antworten?« Ein reizendes Lächeln. Dann ernster: »So, wie wir hergelangt sind – tja, das würde sich niemand wünschen, aber ich schätze, es ist so wie im Krankenhaus. Manchmal wird ein Traumafall eingeliefert und wir geben unser Bestes, um den Schaden zu beheben. Jack hat sich vor keiner Herausforderung in seinem Leben gedrückt.«
    Dann ging es zur Sache. »Mr. President, wie sehr mögen Sie Ihren Job?«
    »Nun, auch wenn ich schon lange im Regierungsdienst bin, habe ich mir nicht gedacht, wie schwierig dieser Job ist. Ich habe zum Glück einen ausgezeichneten Stab, und in unserer Regierung arbeiten Tausende Menschen hingebungsvoll im Dienst der Öffentlichkeit. Das hilft ungeheuer.«
    »Worin besteht Ihrer Meinung nach Ihr Job?« fragte John Plumber.
    »Dem Eid zufolge habe ich die Verfassung der Vereinigten Staaten zu bewahren, schützen und verteidigen«, erwiderte Ryan. »Wir arbeiten daran, die Regierung wiederherzustellen. Der Senat ist vollzählig, und nach den Wahlen in den Bundesstaaten werden wir auch bald wieder ein Repräsentantenhaus haben. Die meisten Kabinettsposten sind besetzt – für Gesundheit und Bildung leisten die amtierenden, stellvertretenden Minister gute Arbeit.«
    »Heut vormittag haben wir über die Ereignisse am Persischen Golf gesprochen. Wie stellen sich die Probleme aus Ihrer Sicht dar?« Das war wieder Plumber. Ryan hielt sich gut, war viel entspannter, und Plumber fiel der Blick in den Augen seiner Frau auf. Sie war wirklich klasse.
    »Die Vereinigten Staaten möchten nichts lieber als Frieden und Stabilität in dieser Region. Es ist unser dringlichster Wunsch, freundschaftliche Beziehungen mit der neuen Vereinigten Islamischen Republik zu knüpfen. Dort und anderswo auf der Welt hat es genug Zwist gegeben.
    Das sollte hinter uns liegen. Wir haben nach

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