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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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erscheint«, wiederholte Lorenz.
    »Das wäre nett. Bis bald, Gus.« Alexandre legte auf. Gut eingedämmt? Dachten wir auch, bevor … Doch dann wechselte sein Denken, wie es mußte. Weißer, männlich, 34, schwul, resistente TB aus dem Nirgendwo. Wie stabilisieren wir den? Er nahm das Krankenblatt und ging aus dem Zimmer.
    *
    »Bin ich nicht der Richtige, um bei der Auswahl für den Gerichtshof zu helfen?« wollte Pat Martin wissen.
    »Nehmen Sie's nicht so schwer«, antwortete Arnie. »Wir sind alle die falschen Leute für alles.«
    »Bis auf Sie«, bemerkte der Präsident lächelnd.
    »Wir alle machen Beurteilungsfehler«, räumte van Damm ein. »Ich hätte mit Bob Fowler gehen können, aber Roger meinte, er brauchte mich, um den Laden am Laufen zu halten, und …«
    »Yeah.« Ryan nickte. »So bin ich auch hergekommen. Also, Mr. Martin?«
    »Bei allem ist nicht gegen geltendes Recht verstoßen worden.« Er hatte die letzten drei Stunden damit verbracht, die CIA-Akten und Jacks diktierte Zusammenfassung über das Unternehmen in Kolumbien durchzugehen. Nun wußte einer der Sekretärinnen, Ellen Sumter, von einigen Verschlußsachen – aber sie war ja Präsidentensekretärin, außerdem hatte es Jack eine Fluppe verschafft. »Zumindest nicht durch Sie.
    Ritter und Moore könnten dran sein, weil sie dem Kongreß die verdeckten Aktivitäten nicht vollständig berichtet haben, aber sie könnten sich damit herausreden, daß der amtierende Präsident es so angeordnet hat, und die dem Aufsichtsstatut beigefügten Richtlinien zu Riskanten Spezialeinsätzen würden ihnen vertretbaren Schutz geben. Vermutlich könnte ich sie anklagen, aber ich möchte dabei nicht den Staatsanwalt spielen«, fuhr er fort. »Sie wollten das Drogenproblem bekämpfen, und die meisten Geschworenen würden ihnen dafür nicht weh tun wollen. Das eigentliche Problem stellt sich aus dem Blickwinkel internationaler Beziehungen. Kolumbien wird echt sauer sein, Sir, mit gutem Grund.
    Einige Punkte des internationalen Rechts und ähnlicher Verträge ließen sich auf diese Aktivitäten anwenden, aber auf dem Gebiet bin ich nicht gut genug, um eine Einschätzung zu geben. Aus innenpolitischer Sicht ist die Verfassung das oberste Gesetz des Landes. Der Präsident ist der Oberkommandierende. Der Präsident entscheidet im Rahmen seiner obersten Befehlsgewalt, was im Interesse der Sicherheit des Landes ist und was nicht. Der Präsident kann daher jede von ihm als angemessen betrachtete Maßnahme anordnen, um diese Interessen zu schützen – das besagt ja der Begriff Exekutivgewalt. Einzige Eingreifmöglichkeit, abgesehen von Verstößen im Rahmen unserer Gesetzgebung, ist in der Kontrollfunktion des Kongresses zu finden. Selbst die Resolution zur Kriegserklärung ist so abgefaßt, daß Sie zuerst handeln können, dann erst kann der Kongreß versuchen, etwas zu verhindern. Sie sehen, die Verfassung ist in den wirklich wichtigen Punkten flexibel. Sie ist gestaltet, um vernünftige Leute vernünftige Lösungen finden zu lassen. Die gewählte Legislative soll wissen, was das Volk will, und entsprechend agieren, wieder innerhalb vernünftiger Grenzen.«
    Die Menschen, die die Verfassung geschrieben haben, fragte sich Ryan im stillen, waren das Politiker oder etwas anderes?
    »Und der Rest?« fragte der Stabschef.
    »Die CIA-Unternehmen? Die kommen einem Vergehen nicht einmal nahe, aber da ist die Problematik wieder politisch. Aber die Medien werden sich drauf stürzen«, warnte er.
    Arnie hielt das für einen recht guten Anfang. Sein dritter Präsident mußte sich keine Sorgen machen, daß er ins Kittchen wanderte. Das Politische kam erst an zweiter Stelle: für ihn eine Premiere.
    »Geschlossene Anhörungen oder offene?« fragte van Damm.
    »Auch eine politische Angelegenheit. Das Hauptthema ist der internationale Aspekt. Das sollte am besten mit dem Außenministerium ausbaldowert werden. Übrigens haben Sie mich hier, ethisch gesehen, ganz auf der Kippe erwischt. Hätte ich in einem dieser drei Fälle einen möglichen Verstoß von Ihrer Seite entdeckt, hätte ich das nicht mit Ihnen besprechen können. Aber im vorliegenden Fall kann ich mich darauf berufen, daß Sie, Mr. President, mich um Einschätzung möglicher strafrechtlicher Vergehen anderer gebeten haben, worauf ich als Staatsbeamter im Rahmen meiner öffentlichen Pflichten eingehen muß.«
    »Wissen Sie, es wäre nett, wenn nicht alle in meiner Umgebung ständig im Justizjargon reden würden«,

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