Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
kommt von der Port Royal. Ein ähnliches haben wir auch von The Sullivans, kein großer Unterschied, also nehmen wir nur das hier«, sagte er denen im Sitzungszimmer. Er hatte einen hölzernen Zeigestab, mit dem er über die große Projektionsleinwand fuhr.
    »Das ist eine Staffel mit vier Jägern, wahrscheinlich Jianjiji Hongzhaji-7 – wir nennen sie B-7 aus offensichtlichen Gründen. Zwei Triebwerke und Sitze, Leistung und Fähigkeiten wie die alte F-4-Phantom.
    Die Staffel kommt vom Festland und gerät ein bißchen zu weit hinaus.
    Etwa hier befindet sich ein Niemandsland, in das beide Seiten bis heute nicht vorgestoßen sind. Hier ist eine weitere Staffel, wahrscheinlich die gleichen Flieger, und …«
    »Sie sind nicht sicher?« fragte Ben Goodley.
    »Wir haben die Kennung des Typs von ihren Radaremissionen. Über Radar können wir ein Flugzeug nicht direkt nach dem Typ klassifizieren«, erklärte Robby. »Wir müssen auf den Typ nur durch sein Verhalten oder aus den elektrischen Kennzeichen seiner Ausrüstung schließen. Auf jeden Fall fliegt die Führungsgruppe ostwärts und überquert die unsichtbare Linie hier.« Der Zeigestab bewegte sich. »Hier ist eine Viererstaffel taiwanesischer F-16. Sie sehen, daß die Führungsgruppe der PRC zu weit fliegt und klinken sich auf sie ein. Dann kehrt die Führungsgruppe wieder nach Süden und Westen um. Bald darauf schaltet die Nachfolgegruppe ihre Radare ein, aber statt ihre eigene Führungsgruppe zu erfassen, erwischt sie die F-16.«
    »Was wollen Sie damit sagen, Rob?« fragte der Präsident.
    »Wie's ausschaut, simulierte die Führungsgruppe einen Frühangriff aufs Festland, und die Nachfolgegruppe sollte den abwehren. Oberflächlich gesehen, sieht's wie eine recht gewöhnliche Übung aus. Die Nachfolgegruppe aber erfaßte die falschen Leute, und als sie den Radarmodus auf Angriff schalteten, muß einer der taiwanesischen Piloten gedacht haben, er war gemeint, und hat eine Rakete abgefeuert. Sein Nebenmann tat dann das gleiche. Bumms! Genau hier erwischt eine B-7 eine Slammer, aber die hier weicht aus – verdammt Glück gehabt – und schickt selber eine Rakete los. Dann fangen alle zu schießen an. Diese F-16 weicht einer aus, aber rauscht genau in die nächste – schauen Sie, der Pilot katapultiert sich raus, und wir glauben, er hat's überlebt. Aber dieses Element schießt vier Raketen ab, und eine davon spürt das Verkehrsflugzeug auf. Muß es gerade noch dorthin geschafft haben. Wir haben die Reichweite überprüft, und das waren tatsächlich zwei Meilen über die von uns geschätzte Maximale. Bis sie ihr Ziel gefunden und getroffen hat, waren alle Jäger umgekehrt, die Leute der PRC wahrscheinlich, weil ihnen der Treibstoff ausging, und die von der ROC, weil sie Winchester waren – ohne Raketen. Alles in allem war es auf beiden Seiten ein ziemlich schludriges Gefecht.«
    »Soll das heißen, es war ein Schnitzer?« Das kam von Tony Bretano.
    »Das sieht sicherlich danach aus, bis auf eines …«
    »Warum hätten sie scharfe Raketen auf eine Übung mitnehmen sollen?« meinte Ryan.
    »Beinahe, Mr. President. Die ROC-Piloten, klar, die hatten weiße dabei, weil sie die ganze Übung der PRC als Bedrohung ansehen …«
    »Weiße?« Das war wieder Bretano.
    »Entschuldigung, Minister. Weiße Raketen sind scharfe. Übungsraketen sind gewöhnlich blau. Allerdings die Rotchinesen, warum haben die Wärmesucher dabei? In solchen Situationen machen wir das nicht, weil die nicht mehr zu stoppen sind – einmal ausgelöst, sind sie selbständig; feuern und vergessen nennen wir das. Und noch was. Alle auf die F-16 gefeuerten Vögel waren radargelenkt. Die hier, die dem Verkehrsflugzeug nachjagte, scheint die einzige abgeschossene zu sein, die sich nach Wärme orientierte. Mir schmeckt das gar nicht.«
    »Absicht?« fragte Jack leise.
    »Das ist eine Möglichkeit, Mr. President. Die ganze Geschichte sieht wie ein Schlamassel aus, klassischer Fall. Ein paar Jagdpiloten ereifern sich großmächtig, es gibt augenblicklich eine Pelzkugel, einige Leute werden getötet, und wir würden nie was anderes beweisen können, aber wenn Sie sich diese Zweierformation anschauen, da glaube ich, sie hatten von vornherein das Verkehrsflugzeug im Visier – wenn sie es nicht für einen ROC-Jäger gehalten haben, aber das nehme ich ihnen nicht ab …«
    »Warum?«
    »Es flog in die falsche Richtung«, antwortete Admiral Jackson.
    »Jagdfieber«, äußerte Minister Bretano.
    »Warum

Weitere Kostenlose Bücher